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Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Titel: Seelensplitter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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Kelmes« nennt, zeigt die Frau auf einen weiteren Durchgang und sagt: »Der bastelt gerade am alten Hamburg.«
    Lina bleibt einen Augenblick in der Tür stehen und beobachtet den Mann, der eine Straßenbahn von den Schienen der hier separat aufgebauten Hamburger Straßenzüge hebt. Auf etwa fünf Quadratmetern wurde hier ein Hamburger Stadtviertel nachgebaut, so wie es kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aussah. Zerstörte und beschädigte Gründerzeithäuser, Briketts vor den Hauseingängen, Trümmerberge, Jugendliche, die einen mit Kohle beladenen Zug entern. Dazwischen finden sich die ersten amerikanisch anmutenden Reklametafeln, Autos und Karren, die von Hunden gezogen werden, Männer, die in Arbeitsanzügen an Strom- und Gasleitungen arbeiten. Von einem Sockel ist ein Hakenkreuz heruntergebrochen.
    Lina schätzt das Alter von Patrick Kelmes auf Mitte dreißig. Schlanke sportliche Figur, dunkle Haare mit grauen Strähnen, eine Narbe auf der rechten Wange. Seine rechte Hand ist verbunden, und es sieht so aus, als würde ein Finger fehlen. Sie hatte den Mann damals vor der Fahrt nach Hooge nur kurz auf dem Bahnsteig gesehen und hätte ihn jetzt nicht wiedererkannt. Völlig konzentriert betrachtet er die Unterseite der Straßenbahn, zieht einen Schraubenzieher aus der Hemdtasche und klopft dagegen.
    »Patrick Kelmes?«, fragt Lina.
    Der Mann zuckt zusammen. Er macht den Eindruck, als müsste er sich in der realen Welt erst einmal orientieren. Lina fallen die tiefen Furchen über seiner Stirn ebenso auf wie seine leicht geschwollenen Augen. Unvermittelt beginnen seine Hände zu zittern.
    »Ja?«, sagt er mit kaum hörbarer Stimme.
    »Ich bin … nun, ich war eine Freundin von Carolin. Ich heiße Lina Andersen. Wir haben uns mal auf dem Bahnsteig gesehen, als die Therapiegruppe gemeinsam nach Hooge gereist ist.«
    »Ja«, sagt Patrick Kelmes. »Carolin hat Sie mal erwähnt. Aber eine Freundin?«
    »Stimmt«, sagt Lina. »Wir waren eher Bekannte.«
    Vorsichtig stellt er die Straßenbahn auf die Schienen und zieht dann einen Lappen aus der Hose, mit dem er sich das Maschinenöl von der einen Hand wischt.
    »Um was geht es denn?«
    »Mir sind einige Dinge aufgefallen.«
    »So?«
    Er wirkt nicht sonderlich interessiert.
    »Außerdem habe ich Carolins Leiche gefunden. Ich bin Polizistin.«
    Seine Schultern straffen sich sofort, und er stellt die Straßenbahn achtlos auf die Schienen zurück.
    Etwas zuckt in seinem Gesicht, und Lina sieht, dass ihm die Tränen kommen.
    »Ja?«
    »Wissen Sie, Carolin hat mich kurz vor ihrem Tod besucht.«
    »Sie hatte sich von mir getrennt«, sagt Kelmes. »Ist vor ein paar Wochen ausgezogen und hat den Kontakt zu mir abgebrochen.«
    »Sie hat über Monster gesprochen, als sie bei mir war. Wissen Sie etwas davon? Wissen Sie vielleicht, wen sie damit gemeint haben könnte?«
    Kelmes verzieht die Lippen zu einem ironischen Grinsen.
    »Das kann ich Ihnen sogar genau sagen. Mich hat sie damit gemeint.«
    »Wieso sind Sie ein Monster?«
    »Weil ich ein Idiot bin. Ganz einfach.«
    »Sie haben sie betrogen?«
    »Ich weiß nicht, was Sie das überhaupt angeht. Ermitteln Sie? Ich habe der Polizei schon alles gesagt, was ich weiß. Fragen Sie Ihre Kollegen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, warum sie mich kurz vor ihrem Tod aufgesucht hat?«
    »Sie hat immer sofort aufgelegt, wenn ich sie angerufen habe. Also bin ich zu ihr hin, aber sie hat mir nicht geöffnet«, sagt er, ohne auf Linas Frage einzugehen.
    »Und Sie haben keine Ahnung, wieso Carolin ausgerechnet zu mir gekommen ist?«, versucht es Lina erneut.
    »Nun, sie hat große Stücke auf Sie gehalten«, sagt Kelmes und wischt sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Vielleicht wollte sie mit Ihnen über die anderen Frauen aus dieser Therapiegruppe sprechen? Was weiß denn ich?«
    »Sie stand mit den anderen Frauen also in Kontakt?«
    »Mehr oder weniger. Aber eigentlich …«
    Kelmes zögert.
    »Ja?«
    »Sie hat sich mit denen nicht wohlgefühlt. Ich hätte sie verflucht noch mal nicht so oft allein lassen sollen.«
    »Hat sie sich gefürchtet? Hatte sie Angst vor dem Alleinsein?«
    »Wir arbeiten hier hauptsächlich nachts«, sagt Kelmes. »Wenn die Anlage stillsteht, muss alles entstaubt, gewartet und repariert werden. Wir haben Bereitschaftsdienste, da muss jeder mit ran. Das geht nicht anders.«
    »War das denn der Grund für die Trennung?«
    Patrick Kelmes nickt und sieht aus dem Fenster, bevor er sich Lina wieder zuwendet.
    »Ich hatte eine

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