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Segel aus Stein

Segel aus Stein

Titel: Segel aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Das musst du erlauben«, sagte Susanne Marke.
    »Kann er sie nicht in Ruhe lassen?!«, sagte Signe Lindsten mit einer Stimme, die kräftiger war, als Aneta Djanali erwartet hatte.
    »Er will doch nur mit ihr reden«, sagte Susanne Marke.
    Hat er früher was anderes gewollt?, dachte Aneta Djanali.
    »Fühlen Sie sich von diesen Menschen bedroht?«, fragte sie. »Sie können es mir sagen.«
    »Himmel«, stöhnte Susanne Marke.
    »Sie wissen, dass ich von der Polizei bin?«, fragte Aneta Djanali. Sie meinte Signe Lindsten nicken zu sehen.
    »Wo ist Anette?«, fragte Aneta Djanali.
    Signe Lindsten antwortete nicht. Aneta Djanali bemerkte ihren Fehler sofort. Eine totale Fehlleistung, diese Frage in Gegenwart von Forsblads solidarischer Schwester zu stellen.
    »Ich möchte Sie bitten, uns einen Augenblick allein zu lassen«, sagte sie zu Susanne Marke.
    Susanne Marke rührte sich nicht. Aneta Djanali wusste, dass sie die Aufforderung verstanden hatte, aber trotzdem etwas zu sagen versuchte, ihr aber nichts einfiel.
    Plötzlich drehte Susanne Marke sich um, sagte mit lauter Stimme »FEHLER« und ging, klapperte auf ihren halb hohen Stiefelabsätzen durch den Flur davon, und bevor Aneta Djanali noch etwas sagen konnte, hörte sie den aufheulenden Motor starten und das Auto wegfahren. Sie hatte den Weg nicht gesehen, als sie zwischen den Kiefern heruntergeklettert war, aber sie hatte auch nicht darauf geachtet.
    Winter ging über Heden. Männer mittleren Alters spielten angestrengt Fußball. Alles war, wie es sein sollte. Er hörte Schreie, die wie Hilfeschreie klangen. Er sah sich nach dem Rettungswagen um und konnte auch keine HerzLungen-Maschinen entdecken.
    Er zündete sich einen Corps an, den ersten an diesem Tag. Er hatte das Rauchen reduziert, aber weiter als so würde er kaum kommen. Während der Arbeit rauchte er nicht. Würde er es auch nach der Arbeit lassen, müsste man sich fragen, was diese Zeit dann noch für einen Sinn haben sollte.
    Das waren die verschlungenen Gedankengänge eines Nikotinisten.
    Aber es hing zusammen. Nach dem Leben, in dem es um Verbrechen und all seine Konsequenzen ging, versuchte er ein anderes Leben zu führen.
    Im ersten Leben versuchte er nicht zu rauchen, aber danach. Das hing zusammen.
    Er hatte es Angela zu erklären versucht.
    »Vielleicht verstehe ich das«, hatte sie gesagt. »Jedenfalls für eine Übergangszeit. Aber dann. Elsa möchte dich vielleicht gern auch noch um sich haben, wenn sie zum Beispiel fünfundzwanzig ist. Du warst keine fünfundzwanzig, als wir Elsa bekamen. Du warst vierzig.«
    »Aber ich war der jüngste Kommissar des Landes«, hatte Winter gesagt und gestrahlt. Angela hatte gelächelt.
    »Hast du das jemals überprüft? Richtig überprüft?«
    »Da verlasse ich mich ganz auf meine Mutter.«
    »Es gibt offenbar zwei Berufe, in denen man wer weiß wie lange jung und vielversprechend sein kann«, hatte Angela gesagt, »Kriminalkommissar und Autor.«
    »Ich fühle mich immer noch jung.«
    »Rauch du nur weiter, dann werden wir in einigen Jahren ja sehen.«
    »Es sind nur dünne Zigarillos.«
    »Was soll ich darauf antworten?« Sie machte eine Bewegung, die ausdrücken sollte, dass sie vor tauben Ohren predigte.
    »Okay, okay. Es ist nicht gesund, aber es werden auch immer weniger Züge.«
    »Es geht nicht um mich ... jedenfalls nicht in erster Linie. Wir sprechen über deine Gesundheit ... über Elsas Vater.«
    Er ließ den Gedanken fAllen. Er sah einen Fußball auf sich zukommen und nahm den Zigarillo aus dem Mund, traf astrein, und der Ball flog in einem hübschen Bogen zurück auf den Schotterplatz. So machte man das. Erst den Zigarillo aus dem Mund nehmen und dann den Ball mit gestrecktem Spann treffen. So muss es zugegangen sein, als Fußball im England des neunzehnten Jahrhunderts ein Spiel für Gentlemen gewesen war.
    Das Handy klingelte, als er den Södra vagen überquerte. Er hatte immer noch grün, aber ein Mann in einem schwarzen Mercedes hupte, als er den Fußgängerweg halb überquert hatte. Winter meldete sich mit »ja?« und starrte den Kerl an, der den Motor aufheulen ließ. Die Stadt war kein sicherer Ort. All die frustrierten Desperados, die in ihrem Mercedes herumgurkten. Man sollte den Kerl drankriegen. Er ging die Vasagatan entlang und lauschte.
    »Hast du was Neues erfahren?«, fragte Johanna Osvald.
    »Wenn ich etwas höre, erfährst du es sofort«, sagte er.
    »Ich werde jeden Tag unruhiger«, sagte sie. »Vielleicht sollte ich

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