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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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betrifft“, sagte Morwenna, „so hatten wir gehofft, dass sie nur ganz am Rande mit der Sache zu tun hat.“
    „Sie wird niemandem etwas verraten“, erwiderte Skulduggery leise.
    „Das mag sein, aber wenn sie noch einen Schritt weiter in unsere Welt hinein macht, ist es ihr vielleicht nicht mehr möglich, sie wieder zu verlassen. Wir wünschen, dass du das sorgfältig überdenkst, Skulduggery Pleasant. Bedenke, was es bedeuten würde.“
    Skulduggery nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte, sagte aber nichts.
    „Danke für eure Bereitschaft, hierherzukommen“, sagte Meritorius. „Ihr könnt jetzt gehen.“
    Skulduggery drehte sich um und ging hinaus, dicht gefolgt von Stephanie. Der Administrator eilte herbei.
    „Ich kenne den Weg“, knurrte Skulduggery, und der Administrator wich zurück. Sie gingen an den Sensenträgern vorbei, die so regungslos dastanden wie die Wachsfiguren über ihnen, stiegen die Treppe hinauf und verließen das Sanktuarium.
    Skulduggery legte seine Tarnung wieder an, dann gingen sie schweigend zu dem kanariengelben Auto zurück. Sie hatten es fast erreicht, als Skulduggery stehen blieb und sich umschaute.
    „Was ist los?“, fragte Stephanie.
    Er antwortete nicht. Unter Hut, Schal und Sonnenbrille konnte sie nichts erkennen. Stephanie schaute sich in panischer Angst um. Sie schienen sich in einer ganz normalen Straße zu befinden mit ganz normalen Menschen, die ganz normale Dinge taten. Zugegeben, die Straße hatte Schlaglöcher, und die Leute wirkten mürrisch, aber das war nichts Außergewöhnliches. Und dann sah sie ihn, einen großen
    Mann, breitschultrig und mit Glatze. Wie alt er war, ließ sich unmöglich schätzen. Er kam auf sie zu, als hätte er alle Zeit der Welt, und Stephanie stellte sich neben Skulduggery und wartete.
    „Mr Pleasant“, sagte der Mann, als er sie erreicht hatte.
    „Mr Bliss“, erwiderte Skulduggery den Gruß.
    Stephanie betrachtete den Mann. Er strahlte Macht aus. Seine blassblauen Augen schauten sie an.
    „Und du musst das Mädchen sein, für das sich plötzlich alle möglichen Leute interessieren.“
    Stephanie brachte keinen Ton heraus. Sie wusste nicht, was sie hätte sagen sollen, aber sie wusste, dass ihre Stimme hoch und dünn geklungen hätte, wenn sie versucht hätte zu reden. Dieser Mr Bliss hatte etwas an sich, das den Wunsch in ihr weckte, sich ganz klein zu machen und loszuheulen.
    „Ich habe Sie schon lange nicht mehr gesehen“, sagte Skulduggery. „Wie ich hörte, sollen Sie sich aus den Geschäften zurückgezogen haben.“
    Die Augen von Mr Bliss hatten etwas Friedliebendes, aber es war nicht die beruhigende Art von friedliebend. Es war kein Friedliebend, das einen tröstete und Sicherheit gab. Es war eine andere Art von friedliebend, die Art, die einem keine Schmerzen mehr in Aussicht stellte, keine Freude, kein gar nichts mehr. Ihn anzuschauen war, als blickte man in einen leeren Raum ohne Anfang und ohne Ende. Ins Vergessen.
    „Die Ältesten haben mich gebeten zurückzukommen“, sagte Mr Bliss. „Wir leben in einer Zeit voller Unruhe.“
    „Tatsächlich?“
    „Die beiden Männer, die Serpine beobachteten, wurden vor zwei Tagen tot aufgefunden. Er führt etwas im Schilde, etwas, das die Ältesten nicht wissen sollen.“
    Skulduggery überlegte. „Warum hat Meritorius mir das nicht gesagt?“
    „Der Waffenstillstand ist ein Kartenhaus, Mr Pleasant. Eine kleine Störung, und es fällt in sich zusammen. Und Sie sind bekannt für Ihre Störungen. Die Ältesten hofften, dass mein Eingreifen Abschreckung genug wäre, aber ich fürchte, sie haben Serpines Ehrgeiz unterschätzt. Sie weigern sich zu glauben, dass irgendjemand von einem Krieg profitieren würde. Und natürlich halten sie die Geschichte um das Zepter der Urväter immer noch für ein Märchen.“
    Skulduggerys Ton änderte sich, wenn auch kaum merklich. „Sie halten das Zepter für echt?“
    „Oh, ich weiß, dass es existiert. Ob es all das kann, was die Legenden ihm zusprechen, weiß ich nicht, aber als Gegenstand existiert das Zepter sehr wohl. Es wurde in jüngster Vergangenheit bei archäologischen Grabungen entdeckt. Soviel ich weiß, hat Gordon Edgley eine größere Summe bezahlt, um es in seinen Besitz zu bringen, denn es war Teil seiner Recherchen für ein Buch über die Gesichtslosen. Ich nehme an, dass er alles daransetzte, seine Echtheit zu beweisen, und nachdem ihm das gelungen war, merkte er, dass er es weder behalten noch weitergeben konnte.

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