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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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der Buchhaltung in mein Zimmer hineingestürmt und meint: „Genau das wollte ich bei Ihnen abholen. Herr Katner hat mir gesagt, dass alles bei Ihnen sei. Ach ja, er lässt fragen, ob Sie sie auch heiß finden? Keine Ahnung, was er damit meint.“
    Wieder schaue ich auf den geöffneten Umschlag. Um diese „heiße“ Frau, wie es Katner sagt, zu sehen, muss ich die Unterlagen aus dem Umschlag herausholen. Frau Krause schaut mir ganz gespannt zu und wartet, was als Nächstes passiert. Irgendwie ist mir diese Situation ganz unangenehm, weshalb ich den Umschlag wieder schließe. Ich gebe ihn ihr und sage, dass sie alles mitnehmen kann. Als Frau Krause sich mit den Unterlagen in den Händen umdreht und mein Büro verlassen möchte, schaut sie mich noch mal an und fragt:
    „Finden Sie sie nun heiß?“ Für einen Moment bleibt mir die Sprache weg.
    „Wie bitte?“, entgegne ich ihr überrascht.
    „Na, Herr Katner erwartet eine Antwort. Ich soll ihm Bescheid geben, was Sie gesagt haben.“
    „Sagen Sie ihm, dass sie sehr heiß ist, okay?“
    „In Ordnung“, sagt Frau Krause und stürmt wieder zuverlässig und selbstbewusst davon. Ein Gefühl der Enttäuschung überwältigt mich gerade und ich weiß nicht, wie ich die folgenden Termine heute hinter mich bringen werde.
    Es ist 20:23 Uhr. Neben schwierigen Terminen waren auch einige erfolgreiche dabei. Mein Tagesziel habe ich erreicht, wenn ich auch kaum bei der Sache war und ständig ein gekünsteltes Lächeln aufsetzen musste. Die Hauptsache ist, dass ich es geschafft habe, und ich bin nur noch froh, dass ich nach Hause gehen kann.
    „Hallo, Sarah“, sage ich beiläufig, als ich die Wohnung betrete.
    „Hallo, Schatz“, sagt Sarah.
    Schatz? Gerade wird mir bewusst, das sie versucht, alles wieder so zu haben, wie es einmal war. Das konnte sie schon immer gut. Will sie etwas nicht, wird es überspielt, bis niemand mehr fragt, und dann ist alles wieder wie gehabt.
    „Geht es dir gut?“, fragt sie und kommt auf mich zu.
    Sie steht mir direkt gegenüber und wir schauen uns beide in die Augen.
    „Ja, mir geht es gut“, antworte ich, als sie noch näher an mich herantritt, bis ihre Nasenspitze die meine berührt.
    „Sarah, ich kann das …“ und dann küsst sie mich. Zuerst lasse ich es über mich ergehen und dann wird es mir unangenehm. Ich versuche mich von ihr zu lösen, doch sie muss darauf gefasst gewesen sein, denn in ihrer Hand hält sie die Fernbedienung für die Stereoanlage und drückt sofort die Playtaste. Ein Schmusesong beginnt zu spielen, sie schmiegt sich eng an mich und knöpft mein Hemd auf. Ich habe das Gefühl, als hätte ich keine Macht darüber, was hier geschieht. Das geht nicht, ich kann das nicht – nicht mehr.
    „Sarah, wirklich, wir müssen …“
    Doch dann meint sie: „Pst, sei ruhig, wir müssen jetzt nicht denken“, und als sie das sagt, öffnet sie mir die Hose. Ich bin nervös und unruhig, hin und her gerissen. Es fühlt sich einfach nicht mehr richtig an. Mein Herz ist nicht mehr bei ihr und trotzdem ist mein Körper willig. Ich darf ihr nichts vormachen. Während meine Gedanken ständig umherkreisen, verliere ich beinahe den Verstand, als sie mit ihrem Mund meine Fantasien in Wallung bringt. Sie hört nicht mehr damit auf und ich fühle einen Höhepunkt, den ich nicht mehr aufhalten kann. Unweigerlich schießen mir Gedanken an diese Frau in den Kopf und ich explodiere förmlich.
    Als ich wieder zur Ruhe komme, blickt mir Sarah tief in die Augen.
    „Es wird alles wieder gut, Noah.“
    Ich schaue sie an und weiß genau, dass es nicht mehr gut werden kann. Es bricht mir fast das Herz zu sehen, wie sie um mich kämpft. Wie sie sogar bereit ist, eine Affäre, die es nicht einmal gibt, zu akzeptieren.
    „Sarah, es tut mir so leid. Mein Herz ist nicht mehr bei dir.“
    Plötzlich fängt sie an zu weinen.
    „Hast du nicht soeben meine Liebe gespürt? Du hattest doch auch Gefühle oder etwa nicht?“
    „Das war mein Körper, Sarah. Nicht mein Herz.“
    „Jetzt bist du soeben auch dieser Frau fremdgegangen.“
    „Nein, das bin ich nicht. Ich trage zwar diese Frau in meinem Herzen, aber unsere beiden Seelen haben sich noch nicht gefunden.“
    Diese Worte haben Sarah sehr hart getroffen und trotzdem muss ich sie fragen, wo sie diese Frau gesehen hat.
    „Wo, Sarah? Wo hast du sie gesehen?“
    „Ihr habt euch also nicht mehr getroffen? Ich werde dafür sorgen, dass ihr euch niemals wieder sehen werdet“, antwortet sie. Sie geht in

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