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Sommerliches Schloßgewitter

Sommerliches Schloßgewitter

Titel: Sommerliches Schloßgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. G. Wodehouse
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hat nicht dauernd gezuckt und gezwinkert und gezittert?«
    »Nein.«
    »Dann muß in London irgendwas passiert sein. Seit seiner Rückkehr fällt mir auf, daß ihn irgendwas bedrückt. Ah, es hat aufgehört zu regnen.«
    Lady Constance sah hinaus.
    »Der Himmel sieht immer noch sehr trüb aus«, sagte sie, »aber ein paar Minuten werden Sie hinaus können. Mr. Baxter«, erklärte sie, »wird Miss Schoonmaker den Rosengarten zeigen.«
    »Irrtum«, sagte der Ehrenwerte Galahad, der Sue mit wachsendem Wohlgefallen durch sein Monokel betrachtet hatte. »Ich übernehme das. Johnny Schoonmakers Töchterchen … na, da habe ich doch hunderte von Fragen.«
    Mit dem angsteinflößenden Baxter allein gelassen zu werden, war das letzte, was Sue wollte. Deshalb stand sie rasch auf.
    »Ich komme gerne mit«, sagte sie.
    Die Aussicht, über die Familie Schoonmaker aus dem Nähkästchen plaudern zu sollen, war zwar unangenehm, aber immer noch besser als die Gesellschaft der Brille.
    »Vielleicht«, sagte der Ehrenwerte Galahad, als sie zur Tür gingen, »können Sie mir Näheres verraten über diese Sache mit dem alten Johnny und der geheimnisvollen Unbekannten auf der Silvesterparty. Ich weiß nur, daß diese Frau – die er wohlgemerkt gar nicht kannte – Johnny plötzlich um den Hals fiel und ihm anvertraute, daß sie entschlossen sei, sofort nach Des Moines, Iowa, zurückzufahren und Fred ein Messer zwischen die Rippen zu stecken. Wieso sie gerade ihm das sagte und wer dieser Fred war und ob sie ihm je ein Messer zwischen die Rippen gesteckt hat, wußte Ihr Vater zum Zeitpunkt meiner Abreise leider noch nicht.«
    Seine Stimme verlor sich in der Ferne, und kurz darauf sprang Baxter auf, als habe ein plötzlicher Gedanke sein zentrales Nervensystem elektrisiert, und lief rasch zur Treppe.

Ein Schock für Sue
1
    Der Rosengarten von Blandings Castle war eine berühmte Sehenswürdigkeit, Die meisten Besucher nahmen sich viel Zeit dafür. Passionierte Gärtner brachten dort manchmal Stunden zu, indem sie umherschlenderten und an den Blüten schnupperten. Die Tour durch diese duftenden Anlagen unter persönlicher Führung des Ehrenwerten Galahad Threepwood dauerte etwa sechs Minuten.
    »Tja, das war’s also«, sagte er, als sie zurückkamen, und machte eine vage Handbewegung. »Rosen und … äh … Rosen und so weiter. Sie verstehen schon. Und jetzt muß ich leider zurück. Ich hatte es ganz vergessen, aber da kommt gleich jemand in einer wichtigen Angelegenheit zu mir.«
    Sue hatte nichts dagegen zurückzukehren. Sie mochte ihren Begleiter zwar, aber dennoch hatte seine Gesellschaft sie sehr in Bedrängnis gebracht. Die Schoonmakersche Familiengeschichte hatte in seiner Konversation eine größere Rolle gespielt, als ihr lieb war. Zum Glück hatte er die Gewohnheit, seine Fragen gleich selbst zu beantworten und dann in neue Anekdoten über die fraglichen Personen abzuschweifen. Das hatte sie bisher vor dem Schlimmsten bewahrt, aber es war abzusehen, daß es nicht mehr lange gutgehen würde. Sie war froh, alleine zu sein.
    Außerdem war Ronnie hier irgendwo. Wenn sie ein bißchen herumlief, konnte sie ihm jeden Augenblick begegnen. Und dann wäre alles wieder gut. Schließlich konnte er doch seine mürrische Feindseligkeit nicht beibehalten, wenn er sah, daß sie ihm bis hierher nachgereist war und sich unter Gefahren als Miss Schoonmaker aus New York ausgab, nur um ihn zu sehen!
    Sie bemerkte, daß ihr Begleiter immer noch sprach.
    »Er will wegen einem Theaterstück mit mir sprechen. Wissen Sie, mein Buch wird einen ganz schönen Wirbel machen, und er denkt, wenn ich meinen Namen für das Stück hergebe …«
    Sue war mit ihren Gedanken wieder woanders. Soviel sie verstand, hatte der Besucher etwas mit dem Theater zu tun, und einen Augenblick lang dachte sie, ob es wohl jemand wäre, den sie kannte. Aber sie war nicht so neugierig, um zu fragen. Sie war zu sehr mit Ronnie beschäftigt.
    »Ich werd mich schon nicht langweilen«, sagte sie, als die Stimme neben ihr verstummte. »Es ist so schön hier. Ich werde einfach ein bißchen herumspazieren.«
    Der Ehrenwerte Galahad schien darüber ganz entsetzt.
    »Es würde mir nicht einfallen, Sie allein zu lassen. Clarence wird sich um Sie kümmern, und ich komme in ein paar Minuten wieder.«
    Dieser Name kam Sue bekannt vor. Dann fiel es ihr ein. Lord Emsworth. Ronnies Onkel Clarence. Der Mann, der Ronnies Schicksal in seinen Händen hielt.
    »He! Clarence!« rief der Ehrenwerte

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