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Song of the Slums

Song of the Slums

Titel: Song of the Slums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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ein Ablenkungsmanöver gewesen.
    Ihr Warnruf wurde abgewürgt, als seine Hand ihren Mund verschloss. »
Passt
…!«
    Verrol, Mave und Purdy wirbelten zu ihr herum – aber es war schon zu spät. Scarrows Kampftruppe hatte sie erreicht und die Band von allen Seiten eingekreist. Sie waren mit bloßen Bajonetten ohne Gewehre bewaffnet. Verrol wollte losspringen, aber Scarrow presste seine Klinge noch fester gegen Astors Hals.
    »Zurück!«, schnauzte er.
    Verrol blieb stehen, wo er war. Astor fühlte ein Stechen, als das Messer über ihren Hals fuhr.
    »
Zurück

    Verrol machte einen Schritt zurück, Mave und Purdy ebenso. Die Streetkids blickten kurz über ihre Schultern, um zu verstehen, was sich gerade abspielte, aber sie konnten ihnen nicht zu Hilfe eilen, denn sie hatten genug mit ihrem eigenen Abwehrkampf zu tun. Ihre Schilde waren das einzige Bollwerk, dass die Veteranen daran hinderte, in voller Truppenstärke vorzurücken.
    Verrol ballte die Fäuste, während seine Augen Scarrow fixierten. »Lass sie los!«
    Scarrow grinste spöttisch. »
Lass sie los?
Mehr fällt dir nicht ein?«
    »Ich warne dich.«
    »Au weia. Mir geht der Arsch gleich auf Grundeis. Schade, dass du diesmal keine Waffe hast, mit der du mich in Schach halten kannst, was?« Scarrow spuckte einen Rotzfladen aus, der vorn auf Verrols Jacke landete. »Nimm ihre Drumsticks«, befahl er dem Milizionär, der am nächsten stand.
    Astor hielt die Drumsticks fest in ihren Händen – doch für den Veteran war es ein leichtes, sie ihr wegzureißen. Fragend blickte er zu Scarrow.
    »Zerbrich sie!«
    Da er es mit den Händen nicht schaffte, zerbrach der Mann die Sticks über seinem Knie.
    »Und jetzt zertrümmert ihre Drums!«
    Andere Milizionäre warfen die Bronzekübel um, mehr konnten sie ihnen nicht anhaben. In den Schirmständer aber traten sie ein großes Loch.
    Scarrow nickte zufrieden. »Jetzt du«, sagte er zu Verrol. »Klapper und Schellenkranz: zu meinen Füßen.«
    Verrol trat vor und legte beides vor sich ab.
    »Zu meinen Füßen. Knie dich hin und leg sie zu meinen Füßen.«
    Verrols Mund war ein dünner Strich und seine Miene undurchdringlich. Er kniete sich hin und legte Klapper und Schellenkranz Scarrow zu Füßen.
    »Bleib, wo du bist«, befahl Scarrow und trat dann plötzlich nach Verrols Gesicht. Verrol schwang zur Seite und entging dem Tritt. Er kniete noch immer.
    »Du elender Feigling.« Scarrow riss Astors Kopf noch weiter zurück und machte eine bedrohliche Bewegung mit dem Messer. »Was bist du?«
    »Ein elender Feigling«, wiederholte Verrol mit ruhiger flacher Stimme.
    Astor konnte es nicht ertragen. »
Du
bist der Feigling, Scarrow. Was soll er denn machen, wenn du mich bedrohst?«
    »Das ist mehr als eine Bedrohung, Schätzchen.«
    »Bring mich um, dann bringt er dich um. Du hast doch gegen ihn – Mann gegen Mann – nicht die geringste Chance. Du weißt ja gar nicht, mit wem du es hier zu tun hast.«
    »Von dem wird nicht mehr viel übrig sein, wenn ich mit ihm fertig bin.«
    »Du bist ein Idiot, Scarrow. Du bist kein Killer. Das ist es aber, was
er
früher war.«
    Scarrow sagte nichts, und Astor fragte sich, was ihm wohl durch den Kopf ging. Verrol hatte nicht einen Muskel bewegt, aber noch immer sah er sprungbereit aus. Wie schnell konnte er wirklich zuschlagen? Konnte er zuschlagen, bevor Scarrow ihr die Kehle durchschnitt?
    »Bring ihn nicht dazu, den Killer in ihm zum Vorschein kommen zu lassen«, warnte sie ihn. »Lass mich los, lass mich gehen, und dir wird nichts passieren. Er
will
dich ja nicht umbringen.«
    Scarrow lachte nur. »Nein, er ist nichts anderes als ein elender Feigling. Ich denke, ich muss dich erstmal umbringen, damit er sich zu einem Kampf aufrafft.«
    Als seine Hand sich wieder über ihren Mund und ihre Nase legte, explodierte etwas in Astor: Wut und Trotz machten den Weg frei für einen irren Leichtsinn. Sie drehte ihren Kopf mit Kraft zur Seite schrie: »Dann tu’s doch! Versuch es, und du wirst sehen, mit wem …«
    Es geschah so schnell, dass selbst Astor, die fest mit Verrols Angriff gerechnet hatte, nichts mitbekam. Sie fühlte nur, wie Scarrow zusammensank, als seien ihm die Knie eingeknickt, und die Schneide der Klinge strich bloß leicht über ihr Schlüsselbein, statt ihren Hals zu durchtrennen.
    Einen Moment später flog Scarrow durch die Luft, krachte in einen der umstehenden Veteranen hinein und blieb dann am Boden liegen.
    Und im nächsten Moment stand Verrol neben Astor. »Alles

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