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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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ich habe mich inzwischen anders entschieden. Ich denke, Fabian wird mir zustimmen.“
    „Auskoppeln? Das heißt, du willst dieses Lied als Single auf den Markt bringen?“, fragte sie mit hörbar heiserer Stimme.
    „Natürlich. Es ist verdammt gut, eine potenzielle Nummer eins, glaub mir. Seit Jahren war ich mit einer Arbeit nicht mehr so zufrieden.“
    „Conny, ich …“
    „Ich weiß, Baby, dein Name kommt darin vor, aber …“
    „Wie wird es heißen?“
    „Natürlich so, wie es aus dem Refrain hervorgeht: Sophie’s Melody.“ Seine Stimme war ganz ruhig, und Sophies Herz raste. Es war nur ein kleines Lied, aber sie fühlte sich, als hätte er ihr gerade die ganze Welt zu Füßen gelegt.
    „Tust du …“ Sie räusperte sich. In ihrer Kehle steckte noch immer ein dicker Kloß. „Tust du so was öfter? Ich meine, so mal eben nebenbei schöne Lieder für jemanden zu schreiben, wenn es dir gerade in den Kopf kommt?“
    Mit ernstem Gesichtsausdruck schüttelte er den Kopf. Wenn er ihr in diesem Augenblick nicht genau angesehen hätte, wie tief berührt sie in Wahrheit war, wäre er wohl als Mensch und auch als Künstler beleidigt gewesen. „Es mag komisch klingen, aber ich habe es noch niemals zuvor getan. Meine Texte bedeuteten stets reine Arbeit und waren allein auf die Melodien ausgerichtet. Die Worte passten sich immer der Musik an und nicht umgekehrt. In diesem Falle wird Fabian Abstriche machen müssen, denn die Grundmelodie ist von ihm. Ich habe einige Veränderungen vorgenommen, aber das wird ihn nicht weiter stören, das weiß ich.“
    Constantin erhob sich, stellte die Gitarre beiseite und reichte ihr seine Hand, um auch sie vom Boden hochzuziehen. „Komm! Heute Nacht wirst du in meinem Bett schlafen.“
    Er zog sie hinter sich her, die Treppe nach oben. „Hast du Hunger?“, fragte er fast mechanisch.
    „Nein.“
    „Gut.“
    Vor seinem Schlafzimmer angekommen, schien er kurz zu zögern, doch dann öffnete er die Tür und ließ sie eintreten.
    „Wow!“
    „Es gefällt dir also?“
    „Du hast wirklich ein Händchen für so was. Alle Achtung!“ Wie vorhin im Studio blickte sie sich nun auch hier ohne Scheu um. Der Raum war vom Grundriss her eine exakte Kopie ihres Zimmers, nur spiegelverkehrt. Auch sein Bett stand auf einem zweistufigen Podest. Allerdings war dieser Raum mit schlichten, hochmodernen Möbeln eingerichtet worden.
    Die Farben, die vorherrschten, waren Schwarz, Weiß und ein dunkles, sattes Rot. Kraftvoll, gegensätzlich und ausgesprochen sinnlich – das waren die Attribute, die ihr sofort in denSinn kamen, als sie sich langsam im Kreis drehte. Trotz der kräftigen Farben wirkte der Raum nicht etwa aufdringlich, sondern verbreitete ein warmes, asiatisch anmutendes Flair. Die Stoffe waren glatt, teilweise glänzend und erzielten in ihrer Zusammensetzung mit den Skulpturen und plakativen Gemälden dennoch eine auffallend maskuline Atmosphäre. Große Seidenkissen auf dem Bett milderten die fast strenge Form der lackschwarzen Möbel gezielt ab. Die langen Vorhänge waren ebenfalls aus schwerer weißer Seide, deren dunkelrotes Muster exakt der Farbe des watteweichen Teppichs entsprach.
    „Das ist ein außerordentliches Zimmer“, brachte Sophie schließlich hervor.
    „Zieh endlich diesen albernen Bademantel aus.“ Seine Stimme vibrierte und klang ungewohnt belegt.
    Sophies staunende Augen glänzten wie schmelzende Schokolade. Ihre halb geöffneten Lippen und nicht zuletzt die Gewissheit, dass sie noch immer vollkommen nackt unter seinem Bademantel war, hatten in kürzester Zeit sein Begehren an die Grenze des Erträglichen getrieben.
    Schon vom ersten Moment an hatte er sich gewünscht, sie in diesem Raum lieben zu können, hier in seinem Bett. Bisher war er dennoch davor zurückgeschreckt. Dieses Zimmer war sein Kokon, bedeutete Frieden und Abgeschiedenheit für ihn. Der Raum entsprach seinem Wesen. Hier drückten sich Nachgiebigkeit, Härte, Zärtlichkeit, Zerrissenheit und sogar ein Anflug von Macht gleichermaßen aus. Hierher kam außer ihm und seiner Haushälterin niemand. Jeder Mensch in seiner Umgebung respektierte das. Bisher hatte er immer allein in diesem Bett gelegen.
    Constantin zog hastig das T-Shirt und seine Shorts aus. Sophie starrte ihn überwältigt an. Jeder Muskel seines Körpers schien angespannt zu sein. Er war maßlos erregt, und sie dachte unwillkürlich an einen Panther kurz vor dem Sprung, der für sein Opfer den sicheren Tod bedeuten

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