Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
weniger zu einer Belastung und mehr zu ihrem Gefährten. Belgarath hatte ihn schließlich überzeugt, er könne ebensogut zu Pferde wie auf seinen Knien beten, und so unterbrachen seine ausgedehnten Andachten ihre Reise nicht mehr. Sie empfanden seine Gebete nicht mehr als Unannehmlichkeit, sondern eher als ein persönliches Markenzeichen – etwa wie Mandorallens manchmal geschraubte Sprechweise oder Silks Spötteleien.
    »Bist du sicher, daß dort eine Höhle ist?« fragte ihn Barak.
    Relg nickte. »Ich kann sie fühlen.«
    Sie machten kehrt und hielten auf die von Relg bezeichnete Stelle zu. Als sie näherkamen, war Relg kaum noch zu bremsen. Er drängte sein Pferd an die Spitze und zwang das müde Tier in einen schnelleren Schritt, schließlich in Trab. Am Rand der Klippe schwang er sich vom Pferd, trat hinter einen Steinblock und war verschwunden.
    »Scheint, als wüßte er, wovon er redet«, meinte Durnik. »Ich bin froh, wenn ich aus diesem Wind herauskomme.«
    Die Öffnung der Höhle war eng, und sie mußten schieben und ziehen, um die unwilligen Pferde hineinzuzwängen, aber im Inneren erweiterte sich die Höhle zu einem großen Raum mit niedriger Decke.
    Durnik sah sich anerkennend um. »Guter Platz.« Er band seine Axt vom Sattel los. »Wir brauchen Feuerholz.«
    »Ich helfe dir«, sagte Garion.
    »Ich auch«, erbot sich Silk rasch. Der kleine Mann betrachtete die steinernen Wände und die Decke nervös, und er war offensichtlich erleichtert, als sie draußen waren. »Was ist mit dir?« fragte Durnik.
    »Nach letzter Nacht fühle ich mich in geschlossenen Räumen etwas unwohl«, antwortete Silk.
    »Wie war es denn?« fragte Garion neugierig. »Ich meine, durch den Felsen zu gehen?«
    Silk schüttelte sich. »Es war grauenhaft. Wir sind regelrecht in die Felsen eingesickert. Ich konnte fühlen, wie sie durch mich hindurchglitten.«
    »Aber es hat dich nach draußen gebracht«, erinnerte ihn Durnik.
    »Ich glaube fast, ich wäre lieber geblieben, wo ich war.« Wieder überlief ihn ein Schauer. »Müssen wir darüber sprechen?«
    Feuerholz war in diesen öden Bergen schwer zu finden und noch schwerer zu schneiden. Die starken, federnden Dornbüsche widerstanden hartnäckig Durniks Axt. Nach einer Stunde, als es allmählich dunkel wurde, hatten sie lediglich drei armselige Armvoll.
    »Habt ihr jemanden gesehen?« fragte Barak, als sie wieder in die Höhle kamen.
    »Nein«, antwortete Silk.
    »Taur Urgas sucht wahrscheinlich nach dir.«
    »Da bin ich sogar sicher.« Silk sah sich um. »Wo ist Relg?«
    »Er ist nach hinten in die Höhle gegangen, um seine Augen auszuruhen«, erklärte Belgarath. »Er hat Wasser gefunden – oder eigentlich Eis. Wir müssen es auftauen, ehe wir die Pferde tränken können.«
    Durniks Feuer war nur klein, und er fütterte es mit Zweigen und kleinen Holzstücken, um ihren mageren Vorrat zu schonen. Es würde eine ungemütliche Nacht werden.
    Am nächsten Morgen betrachtete Tante Pol Relg kritisch. »Wie fühlst du dich?«
    »Es geht mir gut«, antwortete er, bemüht, sie nicht direkt anzusehen. Die Tatsache, daß sie eine Frau war, machte ihm zu schaffen, und er hielt sich so gut er konnte von ihr fern.
    »Was ist mit deiner Erkältung?«
    »Ich glaube, sie konnte nicht durch die Felsen gehen. Sie war weg, nachdem ich ihn letzte Nacht durch den Hügel gebracht hatte.«
    Sie sah ihn ernst an. »Daran hätte ich nie gedacht«, sagte sie. »Man hat noch nie eine Erkältung heilen können.«
    »Eine Erkältung ist wirklich nichts so Ernstes, Polgara«, sagte Silk gequält. »Ich garantiere dir, durch Gestein zu gleiten, wird nie eine populäre Heilmethode werden.«
    Sie brauchten vier Tage, um die Berge zu überqueren und den riesigen Talkessel zu erreichen, den Belgarath ›die Öde von Murgos‹ nannte, und einen weiteren halben Tag, um den Abstieg über den steilen Basalthang zu dem schwarzen Sand auf dem Talboden zu schaffen.
    »Was hat diese ungeheure Vertiefung hervorgerufen?« fragte Mandorallen mit einem Blick auf das ausgedehnte, unfruchtbare Gebiet mit den Felsbrocken, schwarzem Sand und schmutziggrauen Salztümpeln.
    »Hier war einmal ein Binnenmeer«, erklärte Belgarath. »Als Torak die Welt spaltete, brach der Ostrand, und das ganze Wasser floß ab.«
    »Das muß ein Anblick gewesen sein«, meinte Barak.
    »Wir hatten damals anderes zu tun.«
    »Was ist das?« fragte Garion alarmiert. Er zeigte auf etwas, das vor ihnen aus dem Sand aufragte. Das Ding hatte einen riesigen

Weitere Kostenlose Bücher