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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Pavillons zuging, vertraute sie darauf, dass die Party im Freien abgehalten würde und sie ihren Hut deshalb nicht abzunehmen brauchte. Wie sie es angenommen hatte, verglich ein Aufpasser sorgfältig die Namen der ankommenden Gäste mit denen auf der Liste. Ihr Name stand natürlich nicht darauf, aber sie zweifelte nicht daran, eingelassen zu werden.
    »Buena sera«, wandte sie sich in Italienisch an einen kleinen, kahlköpfigen Mann mit einer Brille. »Marco Benvenudo«, sprach sie weiter, mit einem deutlich italienischen Akzent. »Zu Ihren Diensten. Ich komme gerade aus Rom, ich bin ein Cousin der Contessa. Da sie mich nicht erwartet hat, seien Sie doch bitte so freundlich, sie wissen zu lassen, dass ich hier bin.«
    Sie hatte wirklich nicht vorgehabt, der Party als junger italienischer Adliger in etwas zerknitterter Kleidung beizuwohnen. Sie hatte sich ein Kleid mitbringen und sich dann in einem der Ruheräume für Damen umziehen wollen, wenn sie erst einmal Vauxhall erreicht hatte. Aber sie würde sicher erkannt werden, und früher oder später würde dann auch ihr Vater herausfinden, dass sie hier gewesen war. Er würde schrecklich wütend sein, und Gott allein wusste, was für eine Strafe er sich diesmal für sie ausdenken würde.
    Je mehr sie darüber nachdachte, desto besser schien es ihr, so zu bleiben, wie sie war, in ihrem »männlichen Schutzpanzer«, wie sie es sah. Sie sprach genug Italienisch, um sich damit durchzumogeln. Und wenn sie ihren Akzent nur deutlich genug hinbekam, würden nur sehr wenige Leute mit ihr reden.
    Sie könnte ganz einfach den Kosaken kennen lernen und sich ein wenig amüsieren, dann konnte sie nach Hause zurückkehren.
    Der Aufpasser entschuldigte sich und kam dann ein paar Minuten später mit Anna zurück, die laut lachte, als sie feststellte, wer sie war.
    »Mio cugino! Es ist so schön, dich wieder zu sehen. Es ist schon viel zu lange her, nicht wahr?«
    Kitt unterdrückte ein Lachen. »Si, si, viel zu lange, das ist sicher.«
    Sie sprachen ein paar Worte Italienisch, und Kitt erklärte, warum sie wieder einmal Männerkleidung trug. Abgesehen von Annas Sorge, dass sie allein durch die Stadt gekommen war, war sie glücklich, dass Kitt hier war.
    »Nun, jetzt wo du schon einmal hier bist«, meinte Anna, »kannst du auch unseren Gast kennen lernen. Du willst ihn natürlich zeichnen. Deshalb bist du doch heute Abend gekommen, nicht wahr?«
    »Ich dachte, er würde ein interessantes Thema für meine Zeichnungen sein.«
    »Und du wirst schon bald feststellen, dass du damit Recht hast.« Als Anna sie mit sich nahm, stellte Kitt fest, dass der Kosak bei weitem nicht so groß war, wie sie ihn sich vorgestellt hatte, und keine Beschreibung eines Dritten hätte ihr ein genaues Bild von ihm geben können.
    Er war groß und schlank, beinahe dürr, mit einem langen schwarzen Bart, einer Haut wie Leder und klugen schwarzen Augen, die in den Ecken tiefe Fältchen zeigten. Er trug eine weite Hose, die ihm über die groben Lederstiefel hing, und einen eigenartigen Fellhut mit einem aufgerollten, wolligen Rand. Ein breiter Gürtel lag um seine Taille, und ein weiterer Gürtel zog sich über seine Brust wie ein Patronengurt.
    Er stand kerzengerade, wie eine der Wachen des Königs, und in einer seiner wettergegerbten Hände trug er eine zehn Fuß lange Lanze.
    »Sein Name ist Zemlanowin«, flüsterte Anna ihr zu, als sie näher kamen. »Man sagt, er hat mit dieser gefährlich aussehenden Waffe mehr als dreißig Franzosen getötet.« Sie wandte sich um und lächelte Kitt an. »Soll ich dich vorstellen?«
    Kitt schüttelte den Kopf. Es war eine Sache, so zu tun, als sei sie ein Mann, aber zu versuchen, jemanden an der Nase herumzuführen, der so schlau aussah wie dieser Kosak, war eine ganz andere Sache. »Ich denke, ich sollte ihn ganz einfach nur zeichnen. Glaube mir, ich werde nicht vergessen, wie er ausgesehen hat.«
    Anna lachte. »Nein, ich denke, das wirst du nicht.«
    »Guten Abend, Contessa.« Die tiefe, raue Stimme hüllte Kitt ein. Sie wurde ganz blass, als sie Clayton Harcourt entdeckte, der so fest wie eine Eiche vor ihr stand. Obwohl er mit Anna sprach, ließ er Kitt nicht aus den Augen. »Ich fürchte, ich hatte das Vergnügen noch nicht, Ihren jungen Freund kennen zu lernen.«
    Annas Blick huschte von einem zum anderen, und sie musste sich bemühen, ein Lächeln zu unterdrücken. »Das ist mein Cousin, Marco Benvenudo - der zukünftige Graf Firenzo«, fügte sie spaßeshalber noch

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