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Splitter im Auge - Kriminalroman

Titel: Splitter im Auge - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Eindruck hatte, dass er das Mädchen auf dem Nachhauseweg ansprechen wollte.«
    »Guten Morgen, Frau Goll«, sagte Rüter.
    »Guten Morgen«, sagte Jana und sah mit einem Blick in die Runde, als ob sie nicht wisse, was sie hier sollte.
    »So, und jetzt kommen wir zu gestern«, sagte Batto und sah Gisa an.
    »Jana«, begann Gisa, »du hast gestern Nachmittag einen holländischen Halter machen wollen, du erinnerst dich?« Einen Moment bekam Gisas Stimme eine kleine scharfe Note. »Ich weiß, dass du eine gute Kollegin von Steiger bist und dass ihr oft zusammen fahrt, aber es wäre jetzt sehr hilfreich, wenn du die Wahrheit sagen würdest, und es passiert dir auch nichts. Steiger ist nämlich seit gestern Nachmittag verschwunden, musst du wissen, und auch auf dem Handy nicht zu erreichen. Also, hast du diese Halterfeststellung in Holland gestern für Steiger machen sollen?«
    Jana blickte misstrauisch von einem zum anderen und sagte, nachdem sie die Runde beendet hatte: »Ja.«
    »Und um was für ein Fahrzeug ging es dabei?«
    Sie ließ sich wieder einen Moment Zeit.
    »Um einen silbernen VW Passat Kombi.« Dieses Mal sagte sie es ohne Rundumblick, aber mit leiser Resignation, so kam es Batto vor.
    »Und in ein solches Fahrzeug mit genau so einem Fahrer ist der Lebenspartner unserer Zeugin gestern Morgen eingestiegen und ist seitdem verschwunden. Diese letzte Aktion ist sogar auf einem Überwachungsfilm festgehalten worden«, sagte Batto.«
    »Warum ist der in das Fahrzeug gestiegen?«, fragte Rüter.
    »Die Zeugin hat keine Ahnung. Sie kannte den Mann nicht und hat ihn, außer am Montag davor, noch nie gesehen.«
    Rüter biss sich auf die Unterlippe, stand auf und ging zum Fenster.
    Das ist jetzt dein Bier, dachte Batto. Rüter musste sich entscheiden, ob er die Sache ganz groß aufmachen wollte oder nicht, ob ihm diese Informationen ausreichten, die Heerscharen in den Kampf zu schicken. Wenn er auf den Knopf drückte, war hier in einer Stunde der Teufel los.
    »Wir haben also aktuell drei vermisste Personen?«, fragte er.
    »Richtig«, sagte Renate Winkler.
    »Und bei dem Film mit dem Obdachlosen, war da das Kennzeichen des Passat zu erkennen?«
    »Nein«, sagte Batto, »dafür war es zu weit weg. Sehr wahrscheinlich ein deutsches. Aber es war ein silberner Passat, und der Fahrer ist von der Zeugin identifiziert worden.«
    »Und gibt es irgendeinen konkreten Hinweis darauf, dass dem Mädchen etwas zugestoßen sein könnte?«
    »Nein, bis jetzt ist sie einfach nur spurlos verschwunden«, sagte Renate Winkler.
    »Gut«, Rüter kam nach einer Zeit zum Tisch zurück, »ich fasse das mal ein bisschen zugespitzt zusammen: Wir haben einen unzuverlässigen Beamten, der augenblicklich nicht erreichbar ist, wir haben einen alkoholkranken Obdachlosen, also einen womöglich saufenden Penner, wenn ich das mal so sagen darf, der in einen silbernen VW Passat eingestiegen ist, möglicherweise ein Bekannter, denn er ist ja freiwillig eingestiegen, wenn ich das richtig verstanden habe, und wir haben eine vermisste Fünfzehnjährige, die früher schon mal abgehauen ist und bei der es keinen konkreten Hinweis gibt, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte, sondern nur die vage Aussage einer sehr wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt alkoholisierten Pennerin, dass dieser ominöse Passatfahrer am Montag irgendwie in der Nähe des Mädchens war, aber wir wissen nicht mal, ob er sie angesprochen hat.« Er zählte die einzelnen Punkte mit den Fingern auf und sah bis auf Jana alle der Reihe nach an. Dann schüttelte er den Kopf. »Dafür lasse ich keine BAO anfahren und bringe fünfzig, sechzig Leute auf Trab, auf keinen Fall.« Er lehnte sich zurück.
    Rüter gehörte nicht zu den Ängstlichen, das hatte Batto schon häufiger festgestellt. Man konnte die Situation so einschätzen, wie er es tat, sicher, aber das bedeutete eben auch, dass er es auf seine Kappe nahm, wenn doch etwas dran sein sollte und die Sache schiefging. Batto hatte in all den Jahren eine Reihe von Goldfasanen gesehen, die sich an gleicher Stelle in die Hose gemacht hätten.
    »Wir hängen es tiefer«, sagte Rüter, »und machen eine Ermittlungskommission. Sie sind EK -Leiterin, Frau Winkler. Holen Sie sich ein paar Leute dazu und bringen ein bisschen Licht in die Sache, was halten Sie davon? Sobald wir einen konkreten Hinweis haben, dass dem Mädchen etwas zugestoßen sein könnte, rödeln wir auf, keine Frage. Aber bis dahin halte ich das für eine gute Lösung.«
    »Wir haben

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