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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit der Faust auf den Sims, dass Kate erschrocken zurücksprang.
    Doch dann bemühte er sich sichtlich, seine Fassung wiederzugewinnen.
    »Mein ganzes Leben lang musste ich mich den Regeln und Beschränkungen dieser Tradition unterwerfen - auch wenn sie mich zu einer Ewigkeit in Einsamkeit verdammte. Dabei habe ich immer nur einfache Dinge vom Leben erwartet, wie Arzt zu werden, eine Frau zu heiraten und Kinder zu bekommen. Wie gern hätte ich Jahre auf meine auserwählte Braut gewartet... wenn ich denn eine haben dürfte ...«
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Aber nein, nicht Dr. Valentine St. Leger. Das Schicksal bestimmt, dass dieser Mann niemals seine Liebe finden, nicht einmal heiraten wird. Und wenn er dagegen verstoßen sollte, wäre er des Teufels. Der Fluch der St. Leger würde dann wie ein Blitz auf ihn und seine eigenmächtig gesuchte Braut niederfahren!«
    Seine Züge verhärteten sich: »Ich bin diesen ganzen Unsinn endgültig Leid! Er steht mir bis hierher!« Kate rang die Hände und wusste nicht, was sie sagen sollte. Natürlich hoffte sie schon seit langem, dass Val den Familientraditionen entsagen würde - aber nicht auf diese Weise. Nicht voller Wut und Verbitterung. Er lief in der Kammer auf und ab 4 und sie trat einen Schritt zurück, um nicht von ihm über den Haufen gerannt zu werden.
    »Ich bin das alles so satt - die Sage, die Familientradition, meine besonderen Fähigkeiten und sogar meinen verdammten Namen!«
    »Ich liebe deinen Namen«, wandte sie leise ein, aber er hörte sie gar nicht.
    »Valentine!« Er verzog das Gesicht. »Was soll das denn für ein Name für einen Mann sein?« Er fuhr herum und starrte sie an. »Weißt du, wie ich mir vorkomme?« Früher hätte sie das sofort gewusst. Aber heute? »N-nein«, stammelte sie.
    Val stampfte zum Tisch und nahm eine Figur von dem geschnitzten Elfenbein-Schachbrett. »Hier, ein dummer Bauer, der sich von allen bevormunden und herumschubsen lässt - von den Dörflern, von der Familie und auch noch von einem gottverfluchten Märchen ...« Er dachte einen Moment nach. »Weißt du, wer ich lieber sein möchte?«
    »Der König?«, vermutete sie.
    »Nein,-eher der hier.« Er warf den Bauern in eine Ecke und nahm eine Figur mit einem schwarzen Pferdekopf vom Brett.
    »Ein Pferd?«, rief die junge Frau. »Das ist aber doch wohl kaum die stärkste Figur im Spiel.« »Der Springer besitzt aber genug Stärke, um alle anderen Figuren zu schlagen.« Er fuhr wie mit einer Sense mit seinem schwarzen Pferd durch die weißen Reihen, und seine Lippen zogen sich langsam von den Zähnen zurück. »Bis ich die Königin gefangen habe.«
    Kate schluckte und verfolgte bestürzt, wie die Schachfiguren vom Tisch rollten und auf den Teppich fielen. Nun war kein Zweifel mehr möglich. Was über Valentine hereingebrochen war, betraf weit mehr als nur sein Bein. Was hatte sie ihm nur angetan?
    Jetzt ließ er auch den Springer fallen und sah ihr ins Gesicht.
    »Komm her.«
    Als sie sich nicht bewegte, streckte er eine Hand nach ihr aus: »Komm her.«
    Aber die junge Frau fürchtete sich vor ihm. Angst vor Val? Das war doch einfach lächerlich. Sie zwang ihre Füße, sich zu bewegen, und schob sie vorwärts, bis sie die ausgestreckte Hand berühren konnte. Seine Finger schlössen sich um ihre Hand, und er zog sie näher zu sich heran, um sie kritisch zu betrachten. Dann schob er ihr eine Korkenzieherlocke aus dem Gesicht.
    »Was ist nur in dich gefahren, dein Haar so zu verunstalten.«
    Kate griff sich ans Haar und fühlte, dass sich die Hochsteckfrisur zur Hälfte gelöst hatte. »Vorhin sah es noch ganz ordentlich aus, bis der Wind hineingefahren ist. Ich dachte, so eine Frisur ließe mich älter erscheinen.«
    »Tut sie aber nicht, nur verletzlicher.« Val strich mit dem Fingerknöchel über ihren bloßen Hals, und das sandte Schauer durch ihren Körper. Dann fuhr er ihr durchs Haar und zog alle Haarnadeln heraus. Eine nach der anderen flog auf den Boden, bis ihr Haar lang über die Schultern fiel.
    Er schob ihr eine Hand ins Haar und legte sie um ihren Nacken. Er zog sie zu sich heran, bis sie nur noch das Glitzern in seinen Augen vor sich sah. Ihr Herz klopfte so schnell, dass sie kaum noch atmen konnte. Seine Lippen legten sich auf die ihren, und sie riss die Augen weit auf, da sie einen so leidenschaftlichen Kuss nicht erwartet hatte. Der Liebeszauber hat doch gewirkt! Er ist mir gelungen! Das war ihr letzter zusammenhängender Gedanke, ehe Val sie fester

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