St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau
aber er hielt sie zurück.
»Nein, Kate, ich bin so bereit für dich, dass eine Berührung zu viel mich über die Schwelle tragen wird. Bleib nur still liegen und lass mich dich erregen.« Sie stellte rasch fest, dass das mit dem Ruhigbleiben leichter gesagt als getan war. Jede seiner Berührungen schien allein dazu da zu sein , sie mit Rastlosigkeit anzufüllen und den Druck in ihr immer weiter zu erhöhen. Willig öffnete sie ihm die Schenkel, als er sich schließlich auf sie legte.
Er stützte sich auf die Arme, küsste sie heiß und stieß in sie hinein. Beim ersten Mal verspürte sie einen stechenden Schmerz, doch danach nur noch das wunderbarste aller Gefühle.
Kate konnte sich ihm nicht sofort vollkommen hingeben. Wenn der Zauber aufgehoben wäre, würde Val sich wieder von ihr fern halten.
Aber damit würde sie sich beschäftigen, wenn es so weit war. Jetzt wollte sie ihren Liebsten genießen. Und sei es nur für eine einzige Nacht.
Rafe drückte Corrine an sich und genoss die Berührung ihres Körpers. Doch die Witwe war etwas verkrampft, war es offensichtlich nicht gewohnt, ihre Dankbarkeit auf diese Weise zu zeigen.
Er war allerdings erfahren darin, zögernde Frauen zu verfuhren. Er küsste sie, seine Hände berührten jeden Teil ihres Körpers.
Als ihre Lippen endlich für einen Moment voneinander ablassen konnten, machte er sich daran, ihr Nachthemd aufzuknoten. Sie zitterte und errötete leicht, als er ihr den Stoff herunterzog, hielt ihn aber nicht auf. Sie sah ihn mit einem verletzlichen, flehentlichen Blick an. Ohne sich selbst verstehen zu können, hörte er mit seinen Bemühungen auf, obwohl sein Körper mehr als bereit für sie war.
Verdammt, sie hatte doch damit angefangen und sich ihm angeboten.
Er biss die Zähne zusammen und wollte weiter an dem Stoff ziehen, um ihre Brüste freizulegen. Doch das brachte er nicht über sich. Stattdessen zog er das Nachthemd wieder hoch und wandte ihr den Rücken zu. Als er sich nach einer Weile wieder zu ihr umdrehte, stand Corrine immer noch so da. Sie wirkte verwirrt und wollte sich ihm wieder nähern.
Aber Rafe wehrte sie mit einer Hand ab. »Nein, bleibt mir vom Leib, verdammt noch mal!«
»Dann wollt Ihr mich also nicht?«
Er wusste nicht, was er in diesem Moment mehr gewollt hätte. Doch er erwiderte: »Nein, zur Hölle. Begebt Euch zu Bett, und lasst mich in Ruhe.«
Wenn er vernünftig gewesen wäre, hätte er sie gehen lassen. Aber als er die Witwe sah, wie sie mit hängenden Schultern und gesenktem Haupt zum Schlafzimmer schlich, holte er sie mit drei großen Schritten ein und stellte sich vor sie.
»Verdammt, Corrine, natürlich habt Ihr mich in große Versuchung geführt.«
»Aber warum schickt Ihr mich dann fort?« »Weil Ihr nicht zu den Frauen gehört, die für eine flüchtige Nacht in den Armen eines Mannes geschaffen sind. Und ich will Euch nicht ausnutzen, bloß weil Ihr glaubt, mir unbedingt Dankbarkeit beweisen zu müssen. Auch wenn ich schon zu lange allein bin.«
»Meint Ihr, ich nicht, Mr. Moore? Mein Mann ist seit einem Jahr tot und vorher lange zur See gefahren ...« Sie errötete und schämte sich ihrer Worte. Und er nahm sie in die Arme, genoss den Duft ihres Haares und spürte, dass sie ihn genauso wollte wie er sie. Aber er hielt sie nur fest. Und um nicht doch noch in Versuchung zu geraten, schickte er sie ins Nebenzimmer. »Gute Nacht, Mr. Moore«, nickte sie. »Rafe, nennt mich Rafe.« Vielleicht beging er damit die größte Dummheit seines Lebens. Aber die Verwirrung und Trauer, die er verspürte, als Corrine ihn allein gelassen hatte, rührten nicht daher, dass er etwas von sich preisgegeben hatte.
Er wusste, dass er die halbe Nacht wach liegen und seine Entscheidung bedauern würde. Doch einen Moment später erkannte er, dass er zum ersten Mal in seinem Leben wie ein Ehrenmann gehandelt hatte. Und das fühlte sich ziemlich gut an. Rafe erlebte zum ersten Mal das Gefühl der Zufriedenheit, und für die waren nicht nur Corrine, sondern auch ihr Sohn verantwortlich.
Er hoffte, dass es Valentine St. Leger in diesem Moment ähnlich erging.
Der Arzt warf sich in seinem Bett hin und her; denn der schlimmste Albtraum seit langem hielt ihn in seinen Klauen.
Er war ein kleiner Junge in Paris, und vor ihm lief seine Mutter. Doch so sehr er sich auch abmühte, er konnte sie nie einholen.
Wenn er nach ihr rief, schallte Madeline St. Leger ihn nur kalt über die Schulter an und verschwand in der nächsten
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