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Steh dir nicht im Weg

Titel: Steh dir nicht im Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Dehner , Ulrich Dehner
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Erlaubnis gibt, verstärkt das den positiven Effekt des inneren Disputs.
    Das macht es möglich, in der belastenden Situation selbst mit einem schnellen inneren Dialog den gefühlsmäßigen Zustand zu verändern, denn Sie brauchen schließlich keinen Gesprächspartner mehr. Das funktioniert jedoch nur, wenn Sie nicht jede einzelne Situation wieder neu analysieren müssen, sondern das zugrunde liegende Muster kennen. Deshalb haben wir Ihnen die Einschärfungen und Antreiber samt möglicher negativer Gedanken so ausführlich dargestellt. Wenn Sie Ihre eigenen Muster erst einmal erkannt haben und Übung darin besitzen, damit umzugehen, weil Sie ganz konkrete Situationen mit der Check-your-Mind-Methode mehrfach bearbeitet haben, können Sie den positiven Dialog genauso blitzschnell durchführen wie früher den negativen – und an die Stelle des Verbots tritt immer schneller die Erlaubnis.

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|228| 16. Schlusswort: Der Wert des Selbstbewusstseins
    Sie haben jetzt sehr viel über automatisierte negative Gedanken gelesen. Besonders zu Beginn des Buches haben wir stark betont, welche Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung darin liegen, mit diesen Gedanken zu arbeiten und sich ihrer zu entledigen, wenn man sie als hemmend oder destruktiv erkannt hat. Wir sind aber nicht der Auffassung, dass dies die einzige Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung wäre. Persönlichkeit entwickelt sich auf vielfältige Art und Weise – zum größten Teil sogar ohne gewolltes und aktives Zutun. Durch all die Ereignisse, denen man täglich ausgesetzt ist und die man bewältigen muss, entwickelt man Reife, Lebensklugheit oder sogar Weisheit. Außerdem darf man den Einfluss anderer Menschen auf die eigene Entwicklung nicht unterschätzen. Menschen, die uns nahe stehen, uns wichtig sind und uns fördern, unterstützen uns darin, die eigene Persönlichkeit zu formen.
    Neben dieser entwicklungsfördernden Arbeit, die das Leben uns gratis angedeihen lässt, gibt es jedoch auch die bewusste Entscheidung dafür, sich in seiner Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Das kann damit beginnen, dass man bewusst auf bestimmte Verhaltensweisen achtet, oder dass man sich bewusst etwas an- oder abgewöhnen will. Oder man nutzt eine Zeit lang eine der vielen verschiedenen Therapieformen, die sehr viel an innerer Entwicklung in Gang bringen können. Immer mehr westliche Menschen entdecken auch den Wert östlicher Meditationslehren für sich. Es gibt also vieles, was man tun kann, wenn man sich positiv verändern möchte. Die Check-your-Mind-Methode ist nur ein möglicher Weg zur Veränderung |229| . Für Check your Mind spricht aus unserer Sicht, dass es eine Methode ist, die man leicht und gefahrlos in Eigenverantwortung anwenden kann – was jedoch nicht bedeutet, dass Veränderung immer leicht ist.
    So wie wir es sehen, entsteht persönliche Entwicklung, indem man immer mehr Seiten von sich selbst kennen lernt und annimmt – also im ganz konkreten Sinn des Wortes mehr Selbstbewusstsein bekommt. Ins Bildhafte übertragen kann man sich vielleicht vorstellen, dass ein Kreis die Gesamtheit unserer Person symbolisiert. In der Mitte dieses Kreises befindet sich ein kleines Viereck, das unser Bewusstsein von uns selbst symbolisiert, beziehungsweise das, was wir für unsere Identität und unser Ich halten. Wann immer wir aus Bereichen agieren, die innerhalb dieses Vierecks liegen und uns bekannt sind, fühlen wir uns stimmig und einig mit uns selbst. So, wie wir da handeln, akzeptieren wir uns selbst, denn dann sind wir die liebevollen, verständnisvollen, friedliebenden Menschen, als die wir uns kennen und die wir auch sein wollen.
    Zu unserem eigenen Ärger und manchmal auch Entsetzen gibt es jedoch auch Situationen, in denen wir ganz offensichtlich nicht aus diesem Viereck heraus handeln. Dann können wir plötzlich neidisch sein, aggressiv oder boshaft. In solchen Fällen geraten wir unversehens in Schwierigkeiten mit unserer Identität und sagen uns: »Das war nicht wirklich ich! So kenne ich mich sonst überhaupt nicht! Ich war völlig außer mir!«. Allen Aussagen ist eines gemeinsam: So jemand wollen wir nicht sein, denn das passt absolut nicht in unser Selbstbild. Und da stellt sich natürlich die Frage: »Wer bin ich wirklich?«
    Das ist bereits das erste Zeichen von Reife. Wir Menschen verleugnen sehr gern die unangenehmen Seiten unserer Persönlichkeit. Wie gern wir das tun, zeigt schon ein Blick auf unseren Sprachgebrauch:

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