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Steirerherz

Steirerherz

Titel: Steirerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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Gästen zu sprechen. Sie versprach ihm auch, sich so diskret
wie möglich zu verhalten. Selbstverständlich werde sie ihm keinerlei Kosten verursachen,
versicherte sie ihm außerdem.
    Dem alten Peterbauer schien jedoch
ohnehin alles egal zu sein. »Von mir aus«, willigte er achselzuckend ein.
     
    Im Gasthof ›Zur Sonne‹ stellte sich Sandra bei Pias Eltern vor, während
Miriam sich weiterhin Volker und Bella widmete. Das Winzerehepaar musterte Sandra
misstrauisch, als sie die beiden darauf ansprach, ob sie wüssten, warum Pia nicht
zum Begräbnis erschienen war. »Ich kann mir das auch nicht so recht erklären. Das
nicht und vieles andere auch nicht …«
    »Könnte die Abwesenheit Ihrer Tochter
vielleicht auf den Streit zurückzuführen sein, den Sie gestern Abend mit ihr hatten?«,
fragte Sandra ohne Umschweife.
    »Diese Rasselbande«, schimpfte Herr
Fürnpass und sah zu Bella und Volker hinüber. »So schlimm war der Streit nun auch
wieder nicht. Zuerst haben wir mit der Pia und ihren Freunden noch ganz friedlich
den Schilcher Frizzante und danach unseren Roten verkostet. Irgendwann ist die Pia
ausgerastet, weil sich dieser Autohändler aus Graz und sein Sohn bei uns in der
Pension einquartiert haben. Sie meinte, die beiden wären schuld an Valentinas Tod«,
erzählte der Winzer.
    Sandra horchte auf. Wusste Pia etwa
doch mehr, als sie bei ihrer Vernehmung erzählt hatte? »Soll das heißen, Ihre Tochter
hat Herrn Hausner und seinen Sohn des Mordes an Valentina Trimmel bezichtigt?«
    »Nicht so direkt. Sie hat wohl gemeint,
dass der Umgang mit ihnen Valentina verdorben und sie in die Arme ihres Mörders
getrieben hätt«, erklärte Frau Fürnpass.
    »Und was hatte das konkret zu bedeuten?«
    Frau Fürnpass zuckte mit den Schultern.
»Das weiß ich doch auch nicht. Die Pia war völlig außer sich und ist wenig später
plärrend aus der Gaststube gerannt.«
    »Wie spät war es denn da?«
    Frau Fürnpass überlegte. »Das wird
so um elf herum gewesen sein. Ich hab aber nicht auf die Uhr geschaut.« Die Pensionswirtin
und Winzerfrau sah ihren Mann an. Der nickte stumm.
    »Und wann sind Sie beide zu Bett
gegangen?«
    »Etwa eine Dreiviertelstunde später.
Meine Frau und ich haben die Flasche noch ausgetrunken. Wär ja schad drum g’wesen.«
    »Und die anderen Hausgäste?«
    »Der Volker und die Bella sind etwa
zehn Minuten vor der Pia gegangen. Denen war unser Streit wohl peinlich«, meinte
Frau Fürnpass.
    »Und die Herren Hausner?«
    »Die hab ich später heimkommen hören,
als wir schon im Bett gelegen sind. Ich hab nämlich nicht einschlafen können – wegen
der Streiterei mit der Pia. Na ja, und so ein Sportwagenmotor macht halt doch einen
ganz schönen Krawall – noch dazu mitten in der Nacht.«
    »Wissen Sie, wie spät es da war?«
    »Ja. Ich hab auf den Wecker geschaut.
Null Uhr 31 war’s«, sagte Frau Fürnpass.
    Sandra notierte sich die Uhrzeit.
    »Sonst wohnen derzeit keine Gäste
bei Ihnen?«
    »Die nächsten Gäste erwarten wir
am Wochenend. Dann geht hier die Hauptsaison los«, meinte Herr Fürnpass. »Besonders
groß ist unsere Pension ja nicht. Wir hab’n grade mal sechs Zimmer und ein Apartment
im Dachgeschoss – da wohnen jetzt die Hausners«, sagte Frau Fürnpass.
    »Ist Ihnen an Ihrer Tochter vor
dem Streit vielleicht irgendetwas Besonderes aufgefallen? Ich meine, war sie anders
als sonst?«
    »Na ja, sie war halt sehr traurig
wegen der Valentina.« Frau Fürnpass seufzte.
    »Die Pia war nervös und reizbar.
Ehrlich gesagt, hab ich meine Tochter noch nie so erlebt«, ergänzte Herr Fürnpass.
»Und dass sie nicht zu Valentinas Beerdigung gekommen ist, passt auch nicht zu ihr.
Die Pia ist noch nie vor irgendetwas davongerannt. Das ist ein tapferes Dirndl«,
ergänzte er.
    »Aber wenn sie doch einmal vor etwas
davonlaufen würde, zum Beispiel nach einem Streit mit Ihnen, an wen würde sie sich
dann wenden?«
    »Wahrscheinlich an einen ihrer Freunde«,
vermutete die Mutter.
    »Könnten Sie mir vielleicht eine
Liste mit den Namen dieser Freunde machen?«
    »Warum denn das? Glauben Sie etwa,
dass unserer Pia etwas passiert ist?«, dämmerte es Frau Fürnpass reichlich spät.
Der Weinbauer, auf dessen Stirn sich längst Sorgenfalten zeigten, legte seinen Arm
um die Schulter seiner Frau und drückte sie an sich.
    »Bisher haben wir überhaupt keinen
Anlass, irgendetwas Schlimmes zu befürchten«, versuchte Sandra, das Winzerehepaar
zu beruhigen. Insgeheim hoffte sie, dass Pia nichts von alledem

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