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Sterben: Roman (German Edition)

Sterben: Roman (German Edition)

Titel: Sterben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Ove Knausgård
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komm schon!«, sagte ich und streifte meinen Rucksack ab, zog das Feuerzeug und eine Schachtel Zigaretten heraus, öffnete sie, hielt die Hand wie einen kleinen Schirm gegen den Wind und zündete mir eine Zigarette an.
    »Möchtest du eine?«, sagte ich und hielt ihm die Schachtel hin.
    Er schüttelte den Kopf.
    Ich hustete, und der Rauch, der im oberen Teil des Halses irgendwie hängen blieb, ließ eine Welle der Übelkeit durch meinen Magen laufen.
    »Oh, verdammt«, sagte ich.
    »Schmeckt’s?«, sagte Jan Vidar.
    »Ich huste sonst nie«, antwortete ich. »Aber ich hab den Rauch in die falsche Röhre bekommen. Es liegt nicht daran, dass ich es nicht gewöhnt bin.«
    »Nein«, erwiderte Jan Vidar. »Alle Raucher bekommen den Rauch ständig in die falsche Röhre und husten. Das weiß doch jeder. Meine Mutter raucht seit dreißig Jahren. Jedesmal bekommt sie den Rauch in die falsche Röhre und hustet.«
    »Ha, ha«, sagte ich.
    Im Dunkel der Kurve tauchte ein Auto auf. Jan Vidar trat einen Schritt vor und streckte den Daumen aus. Das Auto hielt! Er ging hin und öffnete die Tür. Dann drehte er sich zu mir um und winkte. Ich schmiss die Zigarette weg, warf mir den Rucksack über die Schulter, packte die Tüte und folgte ihm. Susanne stieg aus dem Wagen. Sie bückte sich, zog an dem kleinen Hebel und kippte den Sitz nach vorn. Dann sah sie mich an.
    »Na, Karl Ove«, sagte sie.
    »Na, Susanne«, erwiderte ich.
    Jan Vidar war schon auf dem Weg in die Dunkelheit des Autos. Die Tüte mit den Flaschen klirrte.
    »Willst du deine Tüte hinten reinlegen?«, sagte Susanne.
    »Nein«, antwortete ich. »Das wird schon gehen.«
    Ich setzte mich und presste die Tüte zwischen meine Beine. Susanne nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Terje, der am Steuer saß, drehte sich um und sah mich an.
    »Ihr trampt am Silvesterabend?«, sagte er.
    »Na ja …«, setzte Jan Vidar an, als wollte er sagen, dass dies eigentlich kein Trampen war. »Wir haben heute Abend einfach verdammt viel Pech gehabt.«
    Terje legte den Gang ein, und die Räder drehten auf den ersten Metern durch, bis sie griffen und wir den Hügel hinunter auf die Ebene rollten.
    »Wo wollt ihr denn hin, Jungs?«, sagte er.
    Jungs .
    Was für ein verdammter Idiot.
    Wie konnte er nur mit einer Dauerwelle herumlaufen und denken, das sähe toll aus? Glaubte er etwa, dass er mit diesem Schnäuzer und der Dauerwelle cool aussah?
    Werd erwachsen. Nimm zwanzig Kilo ab. Rasier dich. Schneid dir die Haare. Dann kannst du wiederkommen.
    Wie konnte Susanne nur mit ihm zusammen sein?
    »Wir wollen nach Søm, auf eine Fete«, sagte ich. »Wie weit wollt ihr?«
    »Wir müssen nur bis Hamre«, sagte er. »Zu Helges Fete. Aber wenn ihr wollt, können wir euch an der Timenes-Kreuzung absetzen.«
    »Super«, sagte Jan Vidar. »Vielen Dank.«
    Ich sah ihn an. Aber er starrte aus dem Fenster und nahm meinen Blick nicht wahr.
    »Wer kommt denn alles zu Helge?«, sagte er.
    »Die üblichen Verdächtigen«, antwortete Terje. »Richard, Ekse, Molle, Jøgge, Hebbe, Tjådi. Und Frode und John und Jomås und Bjørn.«
    »Keine Mädchen?«
    »Doch, doch. Natürlich. Denkst du, wir sind völlig Banane?«
    »Wer denn?«
    »Kristin, Randi, Kathrine, Hilde … Inger, Ellen, Anne Kathrine, Rita, Vibecke … Warum fragst du, hast du Lust mitzukommen?«
    »Wir wollen ja zu einer anderen Fete«, sagte ich, ehe Jan Vidar antworten konnte. »Und wir sind spät dran.«
    »Jedenfalls, wenn ihr trampen wollt«, sagte er.
    Vor uns tauchten die Lichter des Flugplatzes auf. Auf der anderen Seite des Flusses, den wir im nächsten Moment überquerten, lag der kleine Slalomhang unterhalb der Schule in Licht getaucht. Es sah aus, als wäre der Schnee orange.
    »Wie läuft es denn auf der Handelsschule, Susanne?«, sagte ich.
    »Gut«, antwortete sie von ihrer regungslosen Position auf dem Sitz vor mir. »Und auf der Kathedralschule?«
    »Bestens«, sagte ich.
    »Du gehst in dieselbe Klasse wie Molle, nicht wahr?«, erkundigte sich Terje und warf mir einen kurzen Blick zu.
    »Stimmt.«
    »Ist das nicht die Klasse mit den sechsundzwanzig Mädchen?«
    »Ja.«
    Er lachte.
    »Interessante Klassenfeten, was?«
    Draußen tauchte auf der einen Straßenseite, verschneit und verlassen, der Campingplatz auf, und auf der anderen das kleine Gebetshaus, der Supermarkt und die Esso-Tankstelle. Der Himmel über den Häuserdächern, die dichtgedrängt in der Hügellandschaft lagen, war voller Lichtpunkte von Feuerwerkskörpern. Eine Clique

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