Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)
nehme an, du und Henry könnt es kaum erwarten, nach Hause zu fahren.«
Frank, der plötzlich im Türrahmen stand, lachte lauthals. »Die Hälfte der Krankenschwestern hält ihn schon für den neuen Arzt hier.« Er kam herein und setzte sich neben Dianes Bett. »Wie geht es ihr?«, wandte er sich an seinen Bruder.
»Ich denke, du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen. Jedenfalls was die letzten Ereignisse angeht.«
»Ich habe dir mehr aufgehalst, als ich eigentlich wollte«, sagte Diane zu Linc.
»Es hat mir gut getan. Es war schön, mit Frank zu reden, und ich konnte sogar etwas Zeit mit Kevin verbringen. Ich wünschte nur, die Begleitumstände wären schöner gewesen.«
»Du siehst gut aus, Frank«, sagte Diane. »Du hast wieder Farbe im Gesicht.« Sie strich ihm über die Wange. »Willst du dir den Bart wachsen lassen oder machst du auf Junger Wilder?«
»Ich fühle mich jeden Tag besser. Ich glaube, in ein paar Tagen darf ich nach Hause.«
Diane sah zu Linc auf. »Darf ich nach Hause gehen?«
»Glaubst du, mit einer einzigen ruhigen Nacht ist es getan? Du darfst nach Hause, aber nicht ins Museum. Schaffst du das?« Linc sah sie prüfend an. »Ich kann in deinen Augen lesen. Du hast nicht vor, zu Hause zu bleiben.«
»Ich habe ihn identifiziert«, sagte sie.
»Wen?« Linc zögerte einen Augenblick. »Die Überreste? Du weißt, wer er ist?« Er zog sich einen Stuhl heran. »Wie? Wann?«
»Gerade.«
»Vom Krankenhaus aus?« Frank nahm ihre Hand und hielt sie fest. Es tat ihr gut, dass sein Griff wieder kräftig und fest war.
»Von dem Stuhl dort drüben. Ich habe im Internet nach vermissten Personen gesucht.«
»Gute Idee. Wie bist du denn darauf gekommen?«, fragte Linc.
»Wenn ich hier liege, habe ich nichts anderes zu tun als nachzudenken. Ich muss natürlich noch die Röntgenaufnahmen sehen, aber es passt alles zusammen. Er hat sich sogar vorübergehend mit Archäologie beschäftigt.«
»Archäologie?«, fragte Linc. »Wie konntest du das von den Knochen herleiten?«
Diane erzählte ihm von der Pfeilspitze mit der Artefaktnummer. »Ich habe seinen Vater angerufen. Er kommt aus Washington geflogen und bringt die Röntgenaufnahmen mit. Er kommt übrigens ins Museum. Also kann ich bitte gehen?«
»Du bist wirklich unmöglich. Glaubst du denn, du kannst weiteren Schwierigkeiten aus dem Weg gehen?«
»Sicher. Wir stehen kurz vor dem Ziel. Wenn wir den Fall gelöst haben, kann ich wieder zur Tagesordnung übergehen.«
»Na gut. Aber denk bitte daran: nicht rennen, springen, heben oder gar kämpfen und früh ins Bett! Du brauchst deinen Nachtschlaf und in den nächsten Wochen regelmäßige Kontrollbesuche bei deinem Arzt. Wir müssen immer noch darauf achten, dass es nicht zu inneren Blutungen kommt.«
»Das kann ich alles versprechen.«
»Dann werde ich um deine Entlassung ersuchen, aber bitte, lass es mich nicht bereuen!« Linc ging hinaus, und Diane wandte sich Frank zu.
»Ich dachte, du könntest ein paar Tage bei mir wohnen, wenn sie dich entlassen. Wir könnten gemeinsam langsam wieder anfangen.«
»Oder du kommst zu mir. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit den Odells auf einer Etage wohnen möchte.«
»Linc hat dir von ihnen erzählt?«
Frank lachte und hielt sich den Bauch. »Lachen tut immer noch weh. Ja. Verrückte Leute. Mein Partner Ben hat übrigens angerufen. Er hat sich lang und breit entschuldigt, dass er die Informationen an die Polizei von Rosewood geschickt hat.«
»Ist schon gut. Ich glaube, wir haben den Jungen gefunden, und er wird uns zu seinem Mörder und damit auch zu dem Mörder deiner Freunde führen.«
Diane parkte ihr Auto vor dem Museum. Es war fast ihr Zuhause geworden, und sie liebte es jeden Tag mehr. Jetzt, da die Probleme mit den Graysons gelöst waren, würde sie es nur noch mit normalen Museumsangelegenheiten zu tun haben.
Mike wechselte ein Rad an seinem Wagen. Er hatte den platten Reifen bereits abgenommen und wollte gerade den Ersatzreifen anbringen.
»Ich muss über einen Nagel gefahren sein«, sagte er, als sie näher kam. »Sie sehen besser aus als bei unserer letzten Begegnung.«
»Mir geht es auch besser. Danke übrigens für Ihre Informationen. Sie waren eine große Hilfe.« Diane schaute auf die Bremsscheibe, die durch das fehlende Rad sichtbar war. Ihr Blick wanderte über das geländegängige Allradfahrzeug. »Das ist ein schweres Fahrzeug.«
»Das ist es.«
»Wenn die Bremsscheibe auf jemanden fällt, würde er eine schwere
Weitere Kostenlose Bücher