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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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erst einmal ihre Verwirrung und ihre Ungläubigkeit überwand. Und dann der Ausdruck »Krieger«. Martha hatte ihn zuerst nicht gelten lassen wollen, doch nun verwendete sie ihn selbst ständig. Das klang eher nach einer hauptberuflichen militärischen Laufbahn als nach einem freiwilligen Einsatz in irgendeiner Nationalgarde oder Bürgerwehr.
    Außerdem verfugte Dalden über den Körperbau und die Reflexe, die für den Einsatz in einer Elitetruppe notwendig waren. Brittany war inzwischen fast überzeugt, es mit einem zum Einzelkämpfer ausgebildeten Soldaten zu tun zu haben, der dort, wo Dalden herkam, nur einfach Krieger genannt wurde. Damit konnte sie leben. Warum hatten er und Martha versucht, diese Tatsache herunterzuspielen und ihr zu verheimlichen, dass er beim Militär war? Wieder eine Frage, auf die Brittany noch eine Antwort suchte. Aber Dalden trug die wichtigste Informationsquelle in Form des kleinen Kästchens an seiner Hüfte davon, als er sich daranmachte, systematisch von einem Amtszimmer des Rathauses zum anderen zu gehen. Niemand fand das ungewöhnlich oder auch nur im Geringsten beunruhigend. Dafür sorgte er mit der Rute. Brittany beschäftigte sich nun wieder mit der Befragung der Besucher in der Eingangshalle des Rathauses. Ihr blieben noch zwei Stunden, bis sich die Türen dieses öffentlichen Gebäudes für diesen Tag schlössen.
    Sie würde ihre Antworten bekommen, schwor sie sich. Schließlich arbeitete sie für Dalden und die unsichtbare Martha – half ihnen, eine Diebesbande auszuheben. Nun ja, Verrückte war wohl die treffendere Bezeichnung für Leute, die hier auftauchten und glaubten, sie könnten aus dem Stand eine Karriere als Politiker machen. Brittany schnaubte trotzig. Sie verdiente es nicht, mit undurchsichtigen Bemerkungen, geschmacklosen Scherzen und starrköpfigem Schweigen abgespeist zu werden.

Kapitel Zwanzig
     
    Bislang war Brittany nie aufgefallen, wie atemberaubend ein Mann in eng anliegenden Jeans aussehen konnte, doch das änderte sich schlagartig, als Dalden nun in der Hose, die extra für ihn angefertigt worden war, aus der Umkleidekabine trat. Vielleicht lag es aber auch nur an ihm. Ja, es musste an ihm liegen. Denn als Brittany Dalden in dem langärmligen weißen Baumwollhemd und den dunklen Jeans vor sich stehen sah, musste sie ihre gesamte Selbstbeherrschung aufbieten, um ihn nicht auf der Stelle in eine der Kabinen zu zerren. Dass er nun normale Kleidung trug, bedeutete allerdings keineswegs, dass er niemandem mehr auffiel. Es war völlig unmöglich, Daldens überwältigende Größe und seinen beeindruckenden Körperbau in Kleidern zu verstecken. Aber wenigstens sah er nun nicht mehr aus wie ein Rockstar. An der Kasse musste Brittany sich die Hand auf den Mund pressen, um nicht laut herauszulachen, denn die Schneiderin erklärte mit hochrotem Kopf, sie wünsche sich an Stelle von Geld ein Foto von ihr und Dalden als Bezahlung. Sie ging fest davon aus, dass er eines Tages berühmt sein würde, und wollte dann sagen können, sie habe schon einmal Kleider für ihn genäht. Es dämmerte bereits, als Brittany und ihr gigantischer Begleiter das Einkaufszentrum verließen. Brittany war stolz auf den erfolgreichen Verlauf ihres ersten Arbeitstages in Daldens Diensten. Zwar hatten sie Jorran nicht gefunden, doch war es ihnen immerhin gelungen, drei seiner Leute zu enttarnen und zu Martha zu schicken, wo sie wahrscheinlich gerade einer Vernehmung unterzogen wurden. Nun, kurz vor Einbruch der Nacht, betrachtete Brittany ihren Arbeitstag als beendet. Zwar wollte sie Dalden am liebsten nicht eine Minute von ihrer Seite weichen lassen, doch fühlte sie sich dazu verpflichtet, ihm anzubieten, ihn jetzt zu seiner eigenen Bleibe zu fahren.
    Als sie ihr Auto aus dem Parkplatz fuhr, sagte sie: »Gestern hieß es, du könntest aus irgendeinem Grund nicht mehr zu deinem Hotel zurück, aber heute wäre das wieder möglich. Soll ich dich hinbringen?« »Mein Platz ist bei dir.«
    Brittany warf Dalden einen prüfenden Blick zu. »Willst du wieder auf der Couch schlafen?« Er lächelte sie an. »Wo wir heute Nacht schlafen, liegt ganz bei dir.«
    Der Sessel, in dem sie wie ein Kind friedlich schlummernd in seinen Armen gelegen hatte, nahm vor Brittanys geistigem Auge Gestalt an, und sie fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden. Wenn er »wir« sagte, meinte er wahrscheinlich jeden einzeln und nicht sie beide zusammen.
    Übernachtete er allerdings wieder in ihrem Apartment, so musste sie

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