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Sterne einer Sommernacht

Sterne einer Sommernacht

Titel: Sterne einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mit Haut und Haaren auffresse.”
    „Wir bleiben aber hier.” Es überraschte sie beide, wie entschlossen ihre Stimme klang.
    „Ich habe dir doch gesagt …”
    „Du hast versucht, mir etwas zu sagen. Du glaubst, ich sei zu empfindsam, um mit deiner ungezügelten Lust zurechtzukommen. Um mit dir zurechtzukommen. Nun, dann muss ich dir jetzt aber sagen, dass du dich gewaltig irrst.”
    „Du hast wirklich keinen Schimmer, worauf du dich da einlässt.”
    „Mag sein.” Plötzlich wild entschlossen, ging sie auf ihn zu. „Bisher, wenn wir miteinander geschlafen haben, hattest du niemals etwas davon.
    Das soll diesmal anders werden.”
    „Mach dich nicht lächerlich. Natürlich hatte ich etwas davon.”
    „Aber du hast nur das getan, was ich wollte”, erwiderte sie entschieden.
    Wie stark er ist, dachte sie. Ein starkes Gesicht, starke Hände, ein unbeirrbarer Blick. Kein Bild aus irgendeinem Magazin oder eine Fantasiegestalt. Ein starker Mann aus Fleisch und Blut, mit einem starken Begehren. „Du warst so rücksichtsvoll, so geduldig. Niemand hat bisher so viel Rücksicht auf mich genommen wie du.”
    „Ich weiß.” Als er jetzt die Hand hob, um ihr durchs Haar zu streichen, tat er es sanft. „Du musst nie wieder Angst haben.”
    „Hör auf, mich wie ein Kind zu behandeln, Devin.” Kühn nahm sie sein Gesicht zwischen ihre Hände, dieses vertraute Gesicht. „Du hältst dich immer zurück. Das muss aufhören. Ich war anfangs nur zu verwirrt, um das zu bemerken.”
    „Cassie, du brauchst Zärtlichkeit.”
    „Sag mir nicht, was ich brauche.” Ihre Stimme klang scharf, und ihre Augen blitzten. „Das hatte ich lange genug in meinem Leben. Ja, ich brauche Zärtlichkeit ebenso wie Vertrauen und Respekt, aber ich will auch wie eine normale, erwachsene Frau behandelt werden.”
    Sanft legte er seine Hände um ihre Handgelenke. „Dräng mich nicht, Cassie.” Er drückte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Augenbraue, und das machte sie erneut zornig.
    „Ich will, dass du mich so küsst, wie dir zumute ist”, verlangte sie, dann presste sie ihre Lippen auf seine. „Zeig mir, wie dir zumute ist”, flüsterte sie gegen seinen Mund. Sie spürte, wie er zusammenzuckte und sich gleich darauf versteifte in dem Versuch, seine Selbstkontrolle zu wahren. „Zeig mir, wie es ist, wenn du mich richtig begehrst. Ich will wissen, wie du bist, wenn du aufhörst zu denken.”
    Mit einem gemurmelten Fluch ergriff er von ihren Lippen Besitz. Wie schon bei dem ersten Kuss spürte sie, wie sich das Blut in ihren Adern in glühende Lava verwandelte. Jetzt endlich zeigte er ihr genau wie damals im Salon sein echtes, unverstelltes Begehren.
    Als er einen Moment später versuchte, sich von ihr freizumachen, hielt sie ihn fest.
    „Verdammt noch mal, Cassie.”
    „Tu das noch mal.” Sie griff in sein schwarzes Haar und zog seinen Kopf wieder an sich. „Küss mich so wie eben.” Ihr Blick, verhangen und doch wachsam, ließ ihm keinen Ausweg. „Zeig mir, wie es ist”, murmelte sie. „Ich warte schon mein ganzes Leben darauf, es endlich zu erfahren.” Als sie die Hand auf seine Brust legte, spürte sie, dass sein Herz hämmerte. „Nimm mich, und sei einmal nicht freundlich und rücksichtsvoll, Devin. Nimm mich einfach so, wie dir zumute ist.”
    Seine Hände zitterten, als er ihren Kopf zurückbog und erneut begann, ihren Mund mit einer Wildheit zu plündern, die sie sofort mitriss. Doch noch immer gab es einen Teil in ihm, der sich zurückhielt und ihre Reaktionen genauestens kontrollierte. Er sagte sich, dass er sofort aufhören würde – aufhören könnte –, wenn erkennbar war, dass sie sich in die Ecke gedrängt fühlte.
    Einen Moment später jedoch begann er zu fürchten, dass das womöglich nur Selbstbetrug war, dass er sich selbst täuschte.
    „Cassie …”
    „Nein. Zeig’s mir. Los, mach schon.” Sie fühlte sich fast wie in Trance, so neu und erschütternd war für sie die Erkenntnis, dass sie ihn ebenso heftig begehrte wie er sie und keinerlei Angst vor ihm hatte. „Zeig’s mir jetzt.”
    Er hätte schwören mögen, dass er gehört hatte, wie etwas in ihm ausrastete. Seine Selbstkontrolle zersplitterte. Begierde spülte über ihn hinweg, primitive, fast schon brutale Begierde, die die langen Jahre des Wartens auslöschte, als hätte es sie nie gegeben.
    In der Hast zerfetzte er ihre Bluse. Das Geräusch reißenden Stoffes hätte ihn vielleicht wieder zu Verstand gebracht, aber Cassie stöhnte und

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