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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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Offensichtlich zufrieden mit sich und dem, was er getan hatte. Und seine letzten Worte hallten noch immer in ihr nach: »Du bist schön, Malena. Aber im Film noch viel schöner.«

12
    DIE TREFFERLISTE WAR GENAU IN dem Moment fertig, als Peder Rydh gerade erwog, Feierabend zu machen. Ellen Lind, die Teamassistentin, klopfte an seine Tür. »Ich habe alle maßgeblichen Personen, die in der alten Ermittlung vorkamen, durch unsere Register gejagt«, sagte sie.
    »Was Interessantes dabei?«
    »Ein paar, aber vor allem zwei. Ihr Tutor an der Universität und der Leiter des Kirchenchores.«
    Peder horchte auf. Zwei neue Namen. Dabei hatten sie doch bereits mehr als genug Zeugen.
    Ellen legte die Listen auf seinen Schreibtisch. Peder fand, sie sah ein wenig rundlicher aus als früher. War sie vielleicht schwanger? Aber da gratulierte man besser nicht, ehe sie es selbst verkündete.
    Nach einem schnellen Blick auf die Uhr entschied Peder, dass er noch ein Weilchen bleiben konnte. Ein ganz kurzes Weilchen. Auf dem Flur hörte er Alex reden. Der arbeitete Tag und Nacht. Peder hatte schon ein paarmal erwogen, seinen Chef zum Abendessen zu sich nach Hause einzuladen, doch aus irgendeinem Grund wollten ihm die Worte nicht über die Lippen kommen. Was sollte Alex auch bei Peder zu Hause wollen?
    Die Listen vor sich, wusste er nicht, was er noch glauben sollte. Håkan Nilsson wurde ihm immer suspekter. Vor allem Elins Worte aus dem Verhör hallten in seinem Kopf nach. »Er ist nicht mein Freund. Keiner mag ihn.«
    Es fiel Peder schwer, Håkans Verhalten zu deuten. Wenn er der Mörder war, weshalb behauptete er dann, Rebecca auf einer Sexseite gesehen zu haben? Um die Aufmerksamkeit von sich selbst abzulenken? Und wenn er nicht der Mörder war, warum hatte er dann in der ganzen Zeit, während derer er der Polizei geholfen hatte, nicht ein einziges Mal erwähnt, was er gesehen hatte?
    Peder hatte Alex eingeweiht, und sie hatten entschieden, Håkan Nilsson diese Fragen erst zu stellen, wenn das Ergebnis der DNA -Probe vorlag. Bis dahin ließen sie ihn lediglich beschatten, und Alex hatte außerdem die Genehmigung des Staatsanwalts erwirkt, dass sein Telefon abgehört werden durfte.
    Peder überflog Ellens Liste. Der Leiter des Kirchenchores, in dem Rebecca gesungen hatte, war innerhalb der letzten achtzehn Monate zwei Mal wegen Handgreiflichkeiten gegen seine Lebensgefährtin angezeigt worden. Die Anzeigen hatten aus Mangel an Beweisen jedoch zu keinem Verfahren geführt. Nach dem Einwohnermelderegister lebten die beiden immer noch zusammen.
    Während der letzten Ermittlung war er als uninteressant eingestuft worden. Da er relativ jung war, hatte man zwar überprüft, ob er der neue Freund von Rebecca gewesen sein mochte, doch es hatte nichts gegeben, was darauf hingewiesen hätte. Der Chorleiter hatte eine andere Lebensgefährtin, und die Analyse der eingehenden und abgehenden Telefonkontakte von Rebeccas Handy hatte gezeigt, dass sie in den Wochen vor Rebeccas Verschwinden nur ein einziges Mal Kontakt gehabt hatten, und er tauchte auch weder in ihrem E-Mail-Account noch auf ihrer Facebook-Seite oder in ihrem kryptischen Kalender auf.
    Peder war der Ansicht, dass auch die danach eingegangenen Anzeigen wegen häuslicher Gewalt ihre Ermittlungen nicht tangierten. Der Chorleiter würde also auch in Zukunft nicht auf der Liste der Tatverdächtigen stehen.
    Der Tutor hingegen schon: Gustav Sjöö, ein Mann, der auf die sechzig zuging und vor weniger als einem Jahr wegen versuchter Vergewaltigung einer Bekannten angezeigt worden war. Aus der Anzeige ging hervor, dass sie ihn als Kontrollfreak und als krankhaft eifersüchtig beschrieben hatte. Die Frau hatte deutliche Verletzungen vorzuweisen, die kaum wegzuerklären gewesen waren, und der Fall war vor das Amtsgericht gekommen. Gustav Sjöö war zwar freigesprochen worden, aber die Sache war in die nächste Instanz gegangen, die Verhandlung dort hatte noch nicht stattgefunden.
    Der Staatsanwalt hatte vor dem Amtsgericht zwei Studentinnen in den Zeugenstand gerufen, die aussagten, Sjöö habe sich ihnen auf unangemessene Art genähert und sie bedroht für den Fall, dass sie jemandem davon erzählen würden. Sjöö war bis auf Weiteres von seiner Dozentenstelle suspendiert worden, die er, so vermutete Peder, selbst im Falle eines neuerlichen Freispruchs wohl nicht wiederbekommen würde.
    Er nahm sich das alte Ermittlungsmaterial vor. Sjöö hatte in den Monaten vor Rebeccas Verschwinden

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