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Stille mein Sehnen

Stille mein Sehnen

Titel: Stille mein Sehnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Krankenwagen getragen, hineingesetzt und mit einer derartigen Liebe angesehen hatte, war beeindruckend gewesen.
    „Ich stehe tief in deiner Schuld.“ Diese Worte hallten Bill noch immer im Ohr. Er wusste, Luca meinte nicht nur seine Schwester.
    Er seufzte. Faith … Er sollte sie anrufen. Sie machte sich bestimmt Sorgen um ihn. Nach seiner Session war sie nicht mehr im Club gewesen. Wie war es dazu gekommen, dass Luca über Karl Bescheid wusste? Selbst er wusste nicht, was sie mit diesem Kerl erlebt hatte. Bis zu ihrem Anruf hatten sie zwei Jahre keinen Kontakt gehabt. Was war in dieser Zeit mit ihr geschehen? Als er zum Telefon griff, klopfte es an der Bürotür.
    „Ja?“
    Zaghaft schwang die Tür auf. „Darf ich reinkommen?“
    „Faith!“ Noch hielt er den Hörer in der Hand. „Ich wollte dich gerade anrufen.“
    Er legte auf, ging um den Schreibtisch und nahm sie in den Arm. Wie aus einem Mund fragten sie: „Wie geht es dir?“
    Sie lachten beide, und die Anspannung der letzten Tage fiel von ihm ab. Faith lächelte.
    „Mir geht es gut. Ich habe mich gefragt, ob ich dich zum Essen einladen dürfte? Ich muss mit dir reden.“
    „Das klingt gut, ich muss auch mit dir reden.“
    Gemeinsam gingen sie zu einem kleinen italienischen Restaurant, das früher ihr Stammlokal gewesen war. Nachdem sie Pasta und Rotwein bestellt hatten, sah Faith ihn prüfend an. „Wie geht es dir?“
    „Es geht mir wirklich gut. Ich kann nach wie vor nicht glauben, was mit mir passiert ist. Hast du es all die Jahre gewusst?“
    Sie schüttelte den Kopf und wurde tatsächlich rot. „Nein. Ich hielt dich für einen ausgemachten Vanilla. War es schön für dich?“, fragte sie zaghaft.
    „Schön? Du weißt, dass schön nicht annähernd das trifft, was man dabei empfindet. Gott, Faith, ich habe dir Unrecht getan. Ich hatte keine Ahnung, wie sich das anfühlt.“
    „Und wie kommst du damit zurecht?“
    Er lachte kurz. „Du kennst mich. Ich versuche seit Tagen, es zu analysieren, aber es geht nicht. Immer, wenn ich daran denke, bekomme ich einen derartigen Ständer, dass ich gar nicht mehr denken kann.“
    Faith lachte schallend.
    „Nein, im Ernst. Macht der Club nicht bald auf, bekomme ich noch Blasen an der Hand.“
    „Gott, Bill, hör auf. Bis Donnerstag wirst du warten können. Das sind nur noch zwei Tage. Ich werde zusehen, dass Janette Zeit für dich hat. Du willst doch mit ihr spielen, oder?“
    „Nein, ich will Aidan“, entgegnete er mit herausforderndem Grinsen. „Natürlich will ich mit Janette spielen. Meine Güte, sie ist der absolute Wahnsinn. Es tut mir so leid“, sagte er und griff nach ihrer Hand. „Ich habe dich verurteilt und manchmal sogar gehasst, weil ich dir nicht genügte. Es tut mir unendlich leid.“
    „Hör bitte auf, dich zu entschuldigen. In den letzten Tagen habe ich viel über meine Vergangenheit nachgedacht. Mir ist aufgefallen, dass ich dir nie gedankt habe, dass du mich bei Karl rausgeholt hast.“ Sie drückte seine Hand. „Danke, dass ich noch am Leben bin.“
    Er spürte Röte in seine Wangen schießen. „Das hab ich gern getan. Nein, nicht gern – es war eine Selbstverständlichkeit. Wie kommt es, dass Luca davon weiß?“
    „Luca? Wie kommst du auf Luca? Woher weißt du das?“
    „Ich habe heute den halben Tag mit ihm verbracht. Er hat sich ebenfalls bei mir bedankt, dass ich dich gerettet habe, wie er sich ausdrückte.“
    „Ihr habt den Tag miteinander verbracht?“
    „Sonntagnachmittag war er bei mir und bat mich um Hilfe für seine Schwester. Sie hat in den letzten zwei Jahren viel durchgemacht – sie beide haben das. Grace wurde heute von Cunningham in seiner Klinik aufgenommen.“
    „In die Psychiatrie?“ Faiths Hände begannen zu zittern.
    „In die geschlossene Abteilung. Es wird lange dauern, bis sie ein normales Leben führen kann.“
    „Wann, sagtest du, war er bei dir?“
    „Sonntagnachmittag. Faith, was ist los?“
    „Weißt du, wo er wohnt?“
    „Woher soll ich das wissen? Faith, jetzt sag mir endlich, was los ist. Du bist weiß wie eine Wand.“
    „Am Sonntag war er bei mir. Ich war mit Aidan im Club, und dann ist alles aus dem Ruder gelaufen. Mein Gott, er war bei mir, weil er mit mir über seine Schwester reden wollte, und ich habe ihm mit meinem ganzen Mist die Ohren vollgeheult. Ich bin so blöd.“
    Bill glaubte kaum, was er vor sich sah. Faith kramte fahrig in ihrer Tasche und suchte das Handy, rief Aidan an und ließ sich Lucas Adresse geben. Sorge

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