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Sueße Luegen, Heiße Kuesse

Sueße Luegen, Heiße Kuesse

Titel: Sueße Luegen, Heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Roe
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über den Pacific Highway und passierten den Australia Fair Shopping-Komplex. Dann überquerten sie den Nerang River.
    Schon bald tauchte das Aphrodite zu ihrer linken Seite auf, ein gewaltiges Gebäude aus Glas und gewölbten Wänden. Eine Nachbildung der Venus von Milo stand stolz auf dem Dach, und wirkte trotz des Tageslichts fast düster in ihrer Nacktheit. Erst nachts, wenn das Kasino voll beleuchtet war, die Lichter sich im See spiegelten wie ein nie endendes Feuerwerk, schien sie wie von einer inneren Schönheit zu strahlen.
    Die vertrauten Hotels, Restaurants und Läden flankierten den belebten Surfers Paradise Boulevard, den sie mit all den anderen Autos entlangkrochen. Der beißende Geruch von Abgasen mischte sich mit dem salzigen Geruch des Pazifiks, der nur wenige Meter entfernt war.
    Sie wagte erneut einen Blick auf Luke und verzog grimmig den Mund.
    „Warum mischen Sie sich überhaupt persönlich ein? Haben Sie nicht eine Armee von Anwälten, die für Sie die Laufarbeit erledigen?“
    Obwohl Luke das unausgesprochene Misstrauen spürte, schwieg er, bis er den Wagen gegenüber des Cavill Einkaufszentrums parkte und den Motor ausschaltete. Dann wandte er sich ihr zu.
    „Aus welchem Grund auch immer, aber mein Onkel Gino Corelli hat mir dieses Haus vermacht. Also …“
    „Warten Sie. Gino Corelli? Er ist ihr Onkel?“ Der Schock überwältigte Beth und schnürte ihr die Kehle zu. Sie versuchte zu schlucken, aber konnte es nicht. „Der Eigentümer des Aphrodite? Derjenige, der gerade von der Glücksspielkommission überprüft wurde?“
    „Ja, und?“
    Sie registrierte seinen verwirrten Gesichtsausdruck und sank auf ihrem Sitz zusammen. Eine Weile starrte sie vor sich hin. „Gino Corelli“, wiederholte sie langsam. „Dann sind Sie … ist er … Oh Gott! Sie … Sie … Sie waren in meinem Haus … haben meinen Toaster benutzt!“
    Er runzelte die Stirn. „Ich hab gedacht, Sie wüssten, wer ich bin!“
    „Sie, ja. Aber nicht, wer ihr Onkel ist … war. Ich …“ Die Worte blieben ihr im Hals stecken, als sein eisiger Blick sie streifte.
    „Die Presse irrt sich. Die Kommission hatte nicht genug Beweise, um die Sache dem Staatsanwalt vorzulegen“, erwiderte er schneidend.
    Beth stolperte aus dem Auto. In was zum Teufel war sie hier reingeraten?
    Auch Luke stieg aus, umrundete die Motorhaube und kam auf sie zu.
    „Bleiben Sie weg!“, befahl sie ihm. Die Nachrichten der letzten Wochen, die sogar bis zu ihr durchgedrungen waren, schwirrten ihr durch den Kopf. „Corelli ist ein Gangsterboss, der Geld gewaschen und die Polizei bestochen hat und …“ Sie kramte nach weiteren Einzelheiten, aber das war vergeblich. Alles, was ihr noch einfiel, war irgendwas über Insiderhandel – und Luke arbeitete bei einer der größten Handelsbanken Australiens.
    „ Angebliche Bestechung der Polizei. Angebliche Geldwäsche.“ Sein Blick war hart wie Stein, grimmig starrte er sie an. Ein Wall aus Selbstschutz angesichts des Schlags, den sie ihm gedankenlos versetzt hatte. „Ein unzufriedener Angestellter, der ein Hühnchen zu rupfen hat, und die allmächtige Presse erledigt den Rest. Und nur fürs Protokoll, Ms Jones, die Klage wurde schließlich vor Gericht abgewiesen, und ich habe mit diesem Casino ohnehin nichts zu tun. Das haben sie allerdings nicht auf der ersten Seite gebracht, oder?“ Er drehte sich auf dem Absatz um und überquerte die Straße.
    Seine Worte trafen Beth wie eine Ohrfeige. Eine Welle von Scham folgte auf dem Fuße, ließ ihre Wangen heiß werden, als ob er sie tatsächlich geschlagen hätte.
    Sie würde niemals irgendwen absichtlich verletzen, und doch hatte sie ihn beschuldigt, ohne auch nur einen Gedanken an seine mögliche Unschuld zu verschwenden.
    Sie stöhnte erschrocken auf, als sie sich die knappen Details in Erinnerung rief. Und sie erinnerte sich an das Mitgefühl, das sie für Luke De Rossi empfunden hatte, kurz bevor sie den Fernseher frustriert ausgeschaltet hatte. Seitdem hatte sie die Nachrichten gemieden. Und offen gestanden wirkte die Abwesenheit von Hörensagen, Gerüchten und Halbwahrheiten befreiend.
    Warum also glaubte sie jetzt so bereitwillig an Lukes Schuld?
    Sie rannte über die Straße zu Luke, der ungeduldig auf sie wartete. Seine Augen waren von einer Sonnenbrille verdeckt.
    „Es tut mir leid“, sagte sie ruhig. „Ich habe überreagiert. Ich …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Das hier war nicht gerade ein normaler Tag für mich, okay?“
    Er

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