Suesse Versuchung
Worte hatten sie schon
hochgradig erregt. Alles. Alles davon. Sie sah, dass der Stoff von Jonathans Hose
sich vorne stärker wölbte als noch zuvor, und dass er schneller atmete. Er tat
überlegen, spielte seine Gewalt über sie aus, aber er war nicht minder erregt als sie.
Gut. Seine Stimme klang rau, als er sich vorbeugte und ihre seidenen Fesseln so
weit löste, dass sie nachgaben, als er Melinda die Hände auf die Schultern legte und
sie zu Boden drückte, bis sie kniete. Dann setzte er sich vor sie auf das Bett und fasste
nach ihrem Haar. Mit der freien Hand öffnete er den Verschluss seiner Hose, und sein
Glied sprang ihr entgegen, als er ihren Kopf näher heranzog. Er roch nach Moschus,
nach Liebe und nach ihr. Es waren nur knapp zwei Stunden vergangen, seit er sie beim
Erwachen geliebt hatte. Sanft, noch ein wenig schläfrig, und sehr zärtlich.
Sie öffnete den Mund und stülpte ihn über seinen Stab. Er war noch nicht völlig hart,
nicht so, wie in der Morgendämmerung, als er ihn in sie gestoßen hatte, aber sie fühlte,
wie er wuchs, sich härter formte, die Vorhaut sich zurückzog, als sie saugte, ihn mit
~ 55 ~
ihrer Zunge streichelte, presste. Sie blies mit gespitzten Lippen auf die feuchte Eichel.
Jonathan erschauerte.
Diese Spielart zwischen Mann und Frau hatte sie erst mit Jonathan kennengelernt.
Bei William wäre es ihr niemals eingefallen, aber sie fragte sich gelegentlich, ob seine
Geliebten dies für ihn taten. Ob auch er mit ihnen diese Spiele genoss, die Jonathan für
sie erfand. War es so üblich, eine Ehefrau anders zu behandeln? Oder hatte William
einfach nur wenig Fantasie?
Sie lehnte sich zurück und sah Jonathan an. Würdest du das auch tun, wenn wir
verheiratet wären?
Für Sekunden wirkte Jonathan erschrocken. Sie hätte fast gelacht, als sie seine Miene
sah, aber es tat noch viel mehr weh, zu erkennen, wie wenig er jemals daran gedacht
hatte, ihr Verhältnis zu verändern. Ihr war dieser Gedanke so manches Mal
gekommen. Sie wäre nicht die erste gewesen, die sich von ihrem Mann trennte. Es
hätte einen Skandal gegeben, aber das war ihr in ihrer Vorstellung gleichgültig
gewesen. In ihren Träumen war sie mit Jonathan davongesegelt und hatte William
seinen Geliebten überlassen.
Jonathan beugte sich vor. Solche Fragen stellst du mir in diesem Moment?
Ich wollte nur wissen, ob ihr Männer mit euren Geliebten anders verfahrt als mit
euren Ehefrauen.
Das, sagte Jonathan langsam, kommt wohl auf die Ehefrau an. Aber da fragst du
den Falschen. Ich war noch nicht verheiratet. Ich kann dir nur sagen, er beugte sich
vor, bis sein Mund dicht an ihren Lippen war, dass ich absolut nichts anderes mit dir
tun würde, wenn wir beide verheiratet wären. Nur dann viel öfter und noch viel
intensiver. Es gäbe Tage, an denen ich dich nicht aus meinem Bett ließe. Jetzt lagen
seine Lippen auf ihren. Seine Zunge drang vor, öffnete sie, presste sich tiefer, während
seine Finger sich in ihr Haar gruben und ihren Kopf heranzogen. Sein Kuss war hart
und tief, bevor er sie schwer atmend losließ. Für einige Augenblicke betrachtete er sie
ernst, dann kletterte er an ihr vorbei. Sie hörte das Rascheln von Stoff. Er entkleidete
sich.
Sie fühlte die Hitze seines Körpers, noch ehe er sie berührte. Er schob die Fesseln
wieder aufwärts, zog Melinda hoch, bis sie vor ihm stand. Er umarmte sie von hinten,
küsste ihre Schultern, ihren Nacken, sie fühlte sein Glied, das sich an sie presste, bis er
sie ein wenig vorbeugte und ihre Hüften umfasste. Kein Spiel mehr. Nur noch
Begehren. Er drang schnell in ihre für ihn bereite Spalte ein, schob sich tiefer, hielt
Melinda fest, während er sich in ihr bewegte. In den Pausen richtete er Melinda auf,
umarmte sie, bis ihre beiden Körper aneinandergeschmiegt waren. Sie wandte den
Kopf, hob ihr Gesicht zu Jonathan empor, wurde geküsst, gestreichelt, bis er sich
wieder in ihr zu bewegen begann. Als der Höhepunkt über sie beide hinwegfegte,
schrie Melinda leise auf. Sie wollte sich krümmen, aber Jonathan hielt sie fest an sich
gepresst, ließ sie auch nicht los, als der Orgasmus sie niederstieß, und ihre Beine
nachgaben. Dann erst löste er die Fesseln und sank mit ihr gemeinsam auf das Bett, sie
dabei fest und innig haltend.
~ 56 ~
7. K APITEL
Tante Elisabeth hatte sich zu ihrem Mittagsschläfchen zurückgezogen, Augusta war
bei ihrer Busenfreundin zu Besuch, und Sophie war
Weitere Kostenlose Bücher