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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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getötet hatte.
    Die Bilder verfolgten sie heute noch manchmal im Schlaf.
    Ich will nicht mehr töten
, hatte sie sich geschworen, nachdem sie aus der Katatonie erwacht war. Aber sie hatte Furcht davor, den Schwur nicht halten zu können, wenn ihre Vergangenheit sie einholte, wenn sie dorthin ging, wo ihr behütetes Leben einst in Trümmer gegangen war.
    Noch bevor Flavor über die Gipfel des Gebirges der Mandiranei stieg, brachen Seiya und die Adepten auf.
    Gus flog über ihnen und wies den günstigsten Weg. SpindelförmigeNadelbäume säumten ausgetretene Tierpfade und streckten neugierig ihre Äste nach den Gefährten aus. Sie wiederholten säuselnd das Lied des Windes und verströmten süßlich-harzigen Geruch. Ein Lockstoff, wie Seiya wusste. Sie achtete deshalb darauf, ihr Reittier nicht zu nahe an die psimagischen Bäume zu lenken. Es gab genug Geschichten der Händler über deren hinterhältige Späße.
    Und tatsächlich, sie beobachtete, wie sich ein kleines, kugeliges Pelztierchen einem Baum näherte, sich die spitze Schnauze leckte, wohl in Erwartung von leckerem Harz, das den unwiderstehlichen Duft verströmte. Plötzlich ein Rascheln, wischende Astbewegungen, und ein entsetztes Quieken. Gleich darauf war alles wieder ruhig, nur das Tierchen war fort.
    »Hey yo!«, rief Aikel mit seiner Reibeisenstimme und feuerte die Gurrgs an. Der kälteempfindliche Kuntar trug, wie sein Artgenosse Arls, eine mit Wolle gefütterte Wildlederjacke und Fellwams.
    Auch Seiya presste ihren gefütterten Mantel an den Körper. Der Wind pfiff durch die sonnenlosen Schluchten.
Tainon
, dachte sie.
Was ist geschehen, dass du ausgerechnet mich um Hilfe bittest? Deine Schwester, die du ermorden wolltest?
    Vor allem fragte sie sich, ob sie wohl zu spät kam. Seit dem Aufbruch des Vogels und ihrer Ankunft am Gebirge musste mindestens ein Lunarium vergangen sein. Tainon hatte von riesigen Vögeln und stummen Angreifern geschrieben, seine Botschaft war sehr wirr gehalten gewesen, doch von großer Angst durchtränkt. Weder Shanija, noch As’mala oder Mun hatten ausgesprochen, welche Befürchtungen sie alle hegten. Von woher die Invasoren kommen mochten, und wer sie waren.
    Seit Lunarien hatten die Überfälle auf Karawanen zugenommen,und es war von riesigen Orgavögeln und stummen Geschöpfen die Rede gewesen, die immer zu Fünft auftraten.
    Das konnte im Grunde nur eines bedeuten. Doch Seiya schob den Gedanken von sich, hoffte, dass sie sich irrte. Und dass vor allem die Mandiranei noch nicht verloren war.

    Fünf Dianocten später verließ die kleine Karawane den Pass, der sie durch den Wall der Dreitausender geführt hatte. Endlich lagen die von Gletschern bedeckten Gipfel hinter ihnen.
    Vor ihnen breiteten sich die inneren Ausläufer des Gebirges Mandiranei aus, die sich nur noch etwa achthundert Meter über dem Talkessel der Heimat erhoben, der seinerseits knapp fünfhundert Meter über dem Meeresspiegel lag.
    »Dort!«, rief Seiya und deutete mit dem behandschuhten Finger nach vorn und hielt ihr Reittier an. »Dort ist das Plateau, von dem ich euch erzählte. Das war immer ein Treffpunkt der Drachengleiter, von Mandiranei aus, aber auch umgekehrt von den anderen Ländern, um Handel zu treiben.«
    Gus sank aus dem Himmel herab und landete neben ihnen. Seine leicht bläuliche Haut glänzte feucht, er schüttelte seine Flügel und faltete sie hinter seinem Rücken zusammen.
    Eine Hochebene schälte sich vor ihnen aus den tief hängenden Wolken. Wenige grüne Flecken waren in dem ansonsten grau bis schmutzigbraunen Fels zu sehen.
    »Wir werden die Hochebene noch vor Beginn des Noctums erreichen«, schätzte Aikel.
    Seiyas Anspannung stieg, je näher sie dem Plateau kamenund je deutlicher sich der Gipfel des noch fernen Monolithen aus dem Dunst schälte. Sie bemühte sich, niemanden merken zu lassen, was sie bewegte. Sie wünschte sich, Mun wäre bei ihr. Doch das musste sie allein durchstehen.
    Als die Sonnen untergingen und Fathom schwer am Himmel hing und sein düsteres Nachtlicht verbreitete, erreichten sie das Plateau und schlugen die Zelte auf. Noch einmal ruhen, bevor sie direkt Kurs auf den Monolithen nahmen. Schon morgen würden sie wissen, was geschehen war.
    An Schlaf war nicht zu denken, Seiya schaffte es erst nach Stunden, sich in Ruhemeditation zu versenken, wie Mun es ihr beigebracht hatte. Schließlich war sie doch eingeschlummert.
    Am frühen Morgen präsentierte sich die Mandiranei in all ihrer Pracht.
    Vor ihnen

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