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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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seinen Meister gefunden zu haben, wie ihm langsam klar wurde Er verlor immer mehr die Geduld, denn er wollte es nicht wahrhaben.
    Er schleuderte seinen Schild nach Diederich. Der konnte im letzten Moment ausweichen, hatte aber Mühe auf den Beinen zu bleiben. Das versuchte Konrad auszunutzen indem er sogleich nachsetzte, das Schwert jetzt mit beiden Armen schwingend. Die wuchtigen Schläge trafen zwar nur Diederichs Schild, aber es kostete diesen ungeheure Mühe dagegenzuhalten. Wenn sie so weiter kämpften, würde Konrad doch noch Gewinn aus seiner Jugend schlagen und wegen seiner größeren Kraft und Ausdauer obsiegen. Einen entscheidenden Nachteil hatte er allerdings. Da er keinen Schild mehr besaß, musste er mit seinem Schwert sowohl angreifen, als auch parieren. Das kostete ihn immer etwas Zeit und so war er während er zuschlug einen kurzen Augenblick vollkommen wehrlos. Nun war es aber auch nicht einfach, einen Hieb abzuwehren und gleichzeitig zu attackieren. Dazu gehörte viel Erfahrung und das war das Pfund, welches Diederich in die Waagschale werfen konnte. Er ließ Konrad kommen und als dessen Schwert sein Schild berührte stieß er sich nach vorne, drückte mit der Linken die Waffe beiseite und stach zugleich mit der Rechten zu.
    Konrads Versuch auszuweichen kam zu spät. Der Stahl steckte tief in seiner Seite. Diederich zog die Klinge heraus und ging ein paar Schritte zurück. Das Blut ergoss sich in einem Schwall aus Konrads Hüfte. Er schaute an sich herab, sah seine blutgetränkte Hose und ließ das Schwert fallen. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Der Lebenssaft sprudelte nur so aus ihm heraus. Er schien noch etwas zu Diederich sagen zu wollen, doch dann sackte sein Kopf plötzlich nach vorne und sein Körper fiel zusammen wie der einer Marionette deren Schnüre man zertrennt hatte. Noch bevor er auf den Boden schlug war er tot.
     
    Diederich hatte die beiden Toten beerdigt. Jetzt döste er im Gras vor sich hin und überlegte, wann Christian und Ronald mit den anderen Rittern von ihrem kleinen Beutezug wohl zurückkommen könnten. Sie waren so aufgebrochen, dass sie gegen Mittag hätten an ihrem Ziel sein müssen. Es würde also schon der Abend beginnen, bevor sie wieder da wären und das auch nur im günstigsten Fall. Bis dahin waren es noch einige Stunden und so holte er sich noch eine kleine Mütze Schlaf.
    Als er die Augen wieder öffnete war die Sonne schon ein gutes Stück weiter gewandert. Irgendetwas hatte ihn geweckt. Er lauschte. Dann hörte er ein Schnüffeln und Prusten. Zerberus war also zurückgekehrt und hatte seine Witterung aufgenommen. Wenn sie auf Reisen waren, verschwand er manchmal sogar Tage, nur um dann ganz plötzlich und so als sei er gar nicht fort gewesen wieder aufzutauchen.
    Diederich horchte weiter mit geschlossenen Augen auf das sich nähernde Schnuppern und Tapsen. Schließlich berührte die kalte, feuchte Nase seine Stirn.
    Als auch noch die Zunge über sein Haupt fuhr, sprang er auf, drehte sich um – und blickte einem ausgewachsenen Braunbären in die engstehenden, geröteten Augen.
    Der war genauso erschrocken wie er, richtete sich zu imposanter Größe auf und brüllte ihn mit schief gelegtem Kopf und weit aufgerissenem Rachen an. Diederich lief so schnell er konnte. Ihm fiel nichts Besseres ein, als zu dem Wald zu rennen, um einen Baum zu erreichen. Er sprang über einen kleinen wassergefüllten Graben, der seinen Weg kreuzte und hörte viel zu dicht hinter sich das Platschen der ihn verfolgenden Kreatur. Würde er es überhaupt bis zu den Bäumen schaffen?
    Da kam aus dem hohen Gras vor ihm etwas auf ihn zugerast. Das war diesmal wirklich sein Hund und doch hätte er ihn fast nicht erkannt. Die Lefzen waren so weit zurückgezogen, dass die ganze Schnauze nur aus Zähnen zu bestehen schien. Die Augen waren weit aufgerissen und die Ohren angelegt. So schoss er an Diederich vorbei, als würde er ihn gar nicht wahrnehmen. Der lief erst einmal weiter, ohne sich umzusehen. Das war auch gut so, denn Zerberus riss dem Bären im vollen Lauf mit einem gezielten Biss das linke Vorderbein weg, sodass dieser zu Fall kam. Der Bär hätte Diederich glatt überrollt, wenn der stehengeblieben wäre.
    Schnell kamen beide Tiere wieder auf die Pfoten. Zerberus war erfahren genug, nicht in die Nähe der gefährlichen Pranken zu geraten. Er konnte es natürlich nicht mit einer so viel größeren Bestie aufnehmen, aber den Appetit auf seinen zweibeinigen Freund konnte er

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