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Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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wieder öffnete, wirkte er gelassener.
    »Ich verstehe. Wirklich.«
    »Warte«, sagte Meredith. »Da ist noch mehr.« Das Backblech war voll,
    und sie suchte nach etwas anderem, womit sie sich beschäftigen konnte,
    während sie redeten. Sie entschied sich für ein Geschirrtuch und drehte es
    nervös zwischen den Händen. »Erinnerst du dich daran, dass Nicolaus
    meinen Großvater angegriffen hat?«
    Alaric nickte.
    »Nun, ich habe vor einigen Tagen herausgefunden, dass er auch mich
    angegriffen hat und dass er meinen Bruder entführt hat – den Bruder, von
    dessen Existenz ich nie gewusst habe. Er hat ihn irgendwohin verschleppt
    und zu einem Vampir gemacht. Und mich hat er – ich war erst drei – als
    eine Art Halbvampir zurückgelassen. Ein menschliches Mädchen, aber
    eines, das Blutwurst essen musste und manchmal … scharfe Zähne hatte
    wie ein Kätzchen.«
    »Oh, Meredith …« Alarics Gesicht war voller Mitgefühl, und er kam mit
    ausgestreckten Händen auf sie zu. Er kommt auf mich zu, bemerkte
    Meredith. Er weicht nicht zurück, hat keine Angst.
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    »Warte«, sagte sie erneut. »Elena hat die Wächter gebeten, alles in Fell’s
    Church so einzurichten, als wenn Nicolaus niemals hierher gekommen
    wäre.« Sie legte das Geschirrtuch beiseite. »Also ist es niemals passiert.«
    »Was?«, fragte Alaric und starrte sie an.
    Meredith nickte, und ein hilfloses, verwirrtes Lächeln breitete sich auf
    ihrem Gesicht aus. »Mein Großvater ist also vor zwei Jahren in einem Al-
    tenheim in Florida gestorben. Ich habe einen Bruder, einen, an den ich
    mich leider nicht erinnere, und der ins Internat geschickt wurde, als wir
    zwölf waren, und dem Militär beigetreten ist, sobald er achtzehn wurde.
    Anscheinend ist er das Problemkind der Familie.« Sie holte tief Luft. »Und
    ich bin auch kein Vampir. Nicht einmal ein Halbvampir. Nicht in dieser
    Realität.«
    Alaric starrte sie immer noch an. »Wow«, sagte er. »Einen Moment mal.
    Bedeutet das, dass Nicolaus noch lebt? Könnte er hierher kommen, könnte
    er sich jetzt deine Familie vornehmen?«
    »Daran habe ich auch schon gedacht«, antwortete Meredith und war
    froh darüber, dass sie sich den praktischen Dingen zugewandt hatten.
    »Aber ich glaube es nicht. Elena hat die Wächter gebeten, Fell’s Church so
    zu verändern, als sei Nicolaus nie hier gewesen. Sie hat sie nicht darum ge-
    beten, Nicolaus und seine Erfahrung zu verändern. Für ihn, denke ich, ist
    es so, als sei er vor langer Zeit hierher gekommen. Und jetzt ist er tot.« Sie
    lächelte zittrig. »Jedenfalls hoffe ich das.«
    »Also bist du in Sicherheit«, erwiderte Alaric, »jedenfalls so sicher, wie
    ein Vampirjäger es sein kann. Ist das alles, was du mir erzählen wolltest?«
    Als Meredith nickte, zog er sie wieder in seine Arme. Dann hielt er sie fest
    an sich gedrückt und fügte hinzu: »Ich hätte dich auch mit scharfen
    Zähnen geliebt. Aber ich freue mich so für dich.«
    Meredith schloss die Augen. Sie hatte ihm alles erzählen müssen, um zu
    wissen, wie er reagiert hätte, wenn die Wächter nicht alles verändert hät-
    ten. Eine große, wärmende Freude breitete sich in ihr aus.
    Alaric drückte seine Lippen auf ihr Haar.
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    »Warte«, sagte sie noch einmal, und er ließ sie los und sah sie fragend
    an.
    »Die Plätzchen.« Meredith lachte, schob das Backblech in den Ofen und
    stellte die Eieruhr auf zehn Minuten.
    Und dann küssten sie sich, bis die Uhr klingelte.
    »Bist du dir sicher, dass du allein zurechtkommen wirst?«, fragte Matt, der
    ängstlich an Bonnies Bett stand. »Ich bin auf jeden Fall unten, falls du ir-
    gendetwas brauchst. Oder vielleicht sollte ich lieber hierbleiben. Ich kön-
    nte in deinem Zimmer auf dem Boden schlafen. Ich weiß, ich schnarche,
    aber ich könnte versuchen, es nicht zu tun, das schwöre ich.«
    Bonnie schenkte ihm ein tapferes kleines Lächeln. »Ich werde schon
    zurechtkommen, Matt. Vielen, vielen Dank.«
    Mit einem letzten besorgten Blick tätschelte Matt ihr unbeholfen die
    Hand, dann verließ er den Raum. Bonnie wusste, dass er sich in seinem ei-
    genen Bett hin und her wälzen und über Möglichkeiten nachdenken
    würde, wie er sie beschützen konnte. Vielleicht würde er am Ende sogar
    draußen vor ihrer Tür auf dem Boden schlafen, dachte sie und kuschelte
    sich erfreut in ihre Decke.
    »Schlaf gut, mein Liebes«, sagte Mrs Flowers, die jetzt Matts Platz an
    Bonnies Bett eingenommen hatte. »Ich habe alle Schutzzauber, die

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