Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
Nimmst du an, du könntest mich gegen Elena aufbringen?«
    Ein sanfter, nasser Schritt erklang hinter ihm im Schlamm. »Oh, kleiner
    Vampir«, sagte die Stimme spöttisch.
    »Oh, kleines Phantom«, gab Damon zurück und ahmte ihren Tonfall
    nach. »Du hast ja keine Ahnung, was für einen Fehler du gerade gemacht
    hast.« Damon wappnete sich zum Sprung, wirbelte herum und hatte die
    Reißzähne schon voll ausgefahren. Aber noch bevor er angreifen konnte,
    packten ihn kalte, starke Hände an der Kehle und zogen ihn in die Luft.
    »Ich würde außerdem empfehlen, Eisenstücke rund um das herum zu ver-
    graben, was Sie zu beschützen versuchen«, schlug die Ladenbesitzerin vor.
    »Traditionellerweise nimmt man Hufeisen, aber auch alles andere aus Eis-
    en, vor allem etwas Rundes oder Geschwungenes, wird seinen Zweck erfül-
    len.« Nachdem sie Stefano zuerst ungläubig dabei beobachtet hatte, wie er
    so ziemlich jeden Gegenstand, jedes Kraut und jeden Zauber im Laden, die
    etwas mit Schutz zu tun hatten, kaufen wollte, war sie inzwischen geradezu
    aufopfernd hilfsbereit geworden.
    »Ich denke, ich habe jetzt alles, was ich brauche«, antwortete Stefano
    höflich. »Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    226/328
    Grübchen zeigten sich auf ihrem Gesicht, als sie seine Einkäufe in eine
    altmodische Metallkasse eintippte, und er lächelte zurück. Er glaubte, dass
    es ihm gelungen war, jeden Gegenstand auf Mrs Flowers’ Liste korrekt zu
    entziffern, und war ziemlich stolz auf sich.
    Irgendjemand öffnete die Tür, um einzutreten, und eine kalte Brise zis-
    chte in den Laden, sodass die magischen Gegenstände und die Wandbe-
    hänge flatterten.
    »Spüren Sie das?«, fragte die Ladenbesitzerin. »Ich denke, da braut sich
    ein Unwetter zusammen.« Ihr Haar, das der Wind gepackt hatte, fächerte
    sich in der Luft aus.
    Stefano, der gerade etwas Freundliches erwidern wollte, starrte sie
    entsetzt an. Ihre langen Locken, die für einen Moment in der Luft
    schwebten, drehten sich zu einer einzigen, gewellten Strähne zusammen,
    die deutlich und gruselig einige Buchstaben formte:
    matt
    Aber wenn das Phantom ein neues Ziel gefunden hatte, bedeutete das,
    dass Elena …
    Stefano wirbelte herum und blickte hektisch in den vorderen Teil des
    Ladens. Elena war nicht da.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte die Ladenbesitzerin, während
    Stefano sich gehetzt umsah. Ohne auf sie zu achten, eilte er auf die Tür zu
    und schaute dabei in jeden kleinen Gang, in jede kleine Nische.
    Stefano ließ seine Macht ausströmen, um eine Spur von Elenas un-
    verkennbarer Präsenz zu spüren. Nichts. Sie war nicht im Laden. Wie kon-
    nte es ihm nur entgangen sein, dass sie den Laden verlassen hatte?
    Er presste sich die Fäuste auf die Augen, bis kleine Sterne unter seinen
    Lidern explodierten. Dies war seine Schuld. Er hatte kein menschliches
    Blut getrunken, und seine Kräfte waren erheblich geschwächt. Warum
    hatte er nur zugelassen, dass er so schwach wurde? Im Vollbesitz seiner
    Stärke hätte er sofort bemerkt, als sie gegangen war. Es war selbstsüchtig,
    sich an seinem Gewissen festzukrallen, statt seine Freunde zu beschützen.
    227/328
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, wiederholte die Frau. Sie war ihm
    durch die Gänge des Ladens gefolgt, seine Tüte in der Hand, und sah ihn
    ängstlich an.
    Stefano ergriff die Tüte. »Die junge Frau, mit der ich hereingekommen
    bin«, sagte er drängend. »Haben Sie gesehen, wo sie hingegangen ist?«
    »Oh«, erwiderte sie stirnrunzelnd. »Sie ist wieder nach draußen gegan-
    gen, als Sie sich die Abteilung mit dem Weihrauch angesehen haben.«
    So lange ist das schon her. Selbst die Ladenbesitzerin hatte Elenas Ver-
    schwinden bemerkt.
    Stefano nickte ruckartig und bedankte sich noch einmal, bevor er in das
    blendende Sonnenlicht hinaustrat. Verzweifelt sah er sich auf der Straße
    nach ihr um.
    Eine Woge der Erleichterung schlug über ihm zusammen, als er sie ein-
    ige Häuser weiter auf einer Bank vor der Drogerie sitzen sah. Aber dann
    bemerkte er, dass sie in sich zusammengesackt war. Ihr schönes blondes
    Haar lag schlaff auf einer ihrer Schultern.
    Im Nu war Stefano an ihrer Seite, dankbar dafür, dass sie atmete, in
    flachen Zügen, aber stetig. Ihr Puls war stark. Trotzdem war sie
    bewusstlos.
    »Elena«, sagte er und streichelte sanft ihre Wange. »Elena, wach auf.
    Komm zu mir zurück.« Er schüttelte sie am Arm. Dann schüttelte er sie et-
    was fester. »Elena!« Ihr Körper kippte auf

Weitere Kostenlose Bücher