Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
Vom Netzwerk:
stürzte und er sich zur Seite werfen musste. Ihm blieb die Luft weg, während der Gremlin knapp über seiner Schulter vorbeischoss und den Stoff seines Hemdes zerriss.
    Hinter ihm lauerte schon ein zweiter und Elirion schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich umzudrehen und ihn zu treffen. Dann sank er in sich zusammen. Ich bin außer Atem, dachte er wütend, während sein Herzschlag heftig in seinen Ohren hämmerte. Ich kann nicht mehr. Schon musste er sich wieder zu Boden werfen und diesmal fiel ihm das Aufstehen noch schwerer. Und jetzt waren es immer noch vier und er war schon am Ende seiner Kräfte.
    Es war ihm, als sähe er undeutlich Sirdar, den Gott des Todes, vor sich, der ihn am Rand des Schlachtfelds erwartete, aber kurz darauf bemerkte er, dass es Tharkarún war. In diesem Augenblick wusste er, dass diese grausame Kreatur, die die Schuld am Tod von Alfargus trug, ihn jetzt ebenfalls sterben sehen wollte.
    Zorn loderte in ihm auf und der nächste Zauberspruch von seinen Lippen war ein richtiger Wutschrei und richtete sich nicht gegen die Gremlins, sondern gegen Tharkarún selbst. Doch der war zu weit entfernt und der magische Pfeil verlor sich irgendwo auf halber Strecke. Die Anstrengung war zu groß gewesen, der Zauber saugte ihm seine ganze Kraft aus. Ein Gremlin kam immer näher auf ihn zu. Er legte den Stab auf den Boden und nahm blitzschnell seinen Bogen von der Schulter, spannte ihn … und hörte einen schrecklichen Knall. Er hätte beschworen, dass Tharkarúns Augen auf ihn gerichtet waren, während er fluchend merkte, dass die Bogenschnur gerissen war. Er schleuderte die nutzlose Waffe zur Seite, und da ihm nicht einmal die Zeit blieb,
Alfargus’ Doppelaxt herauszuholen und fest in die Hand zu nehmen, musste er, da dieses Wesen schon über ihm war, den Pfeil wie einen Dolch benutzen und mit letzter Kraft zustoßen. Der Gremlin fiel zu Boden, aber er war nicht tot. Elirion war klar, dass er wieder und wieder angreifen würde. Dies war ein heldenhaftes Ende und er wusste das, aber es war nicht das Ende, das er sich wünschte. Ruhm interessierte ihn nicht, er wollte leben, nichts sonst, nur leben.
    Mit letzter Kraft hob er den Eschenstab, wenn auch nur, um sich zu verteidigen. Doch er spürte, dass er keine Kraft mehr hatte, keine Hoffnung, die ihn dazu drängte, weiterzukämpfen, und dieses Mal kam sein Schlag zu spät. Der Gremlin traf ihn wie ein Geschoss mitten auf die Brust, er wurde nach hinten geschleudert. Elirion spürte, wie mehrere Rippen brachen, er schrie vor Schmerz und ließ den Stab fallen, der tanzende Funken verbreitete. Er schlug mit dem Kopf auf den Boden, der Gurt, an dem er die Axt über dem Rücken getragen hatte, rutschte von seiner ausgerenkten Schulter. Blut rann Elirion warm über die Stirn, er wusste, dass der Gremlin über ihm war, und bereitete sich auf einen schrecklichen Tod vor: darauf, aufgeschlitzt zu werden wie ein Tier.
    »Du bist wirklich zu dumm!«
    Die kräftige und gleichzeitig gedämpfte Stimme überraschte ihn. Er öffnete die Augen und sah, wie eine blasse Hand den Griff der magischen Doppelaxt packte, eine Hand, die aus dem Ärmel eines schwarzen Gewandes hervorkam. Und er konnte gerade noch rechtzeitig aufschauen, um den grauen Augen von Brennus Astair zu begegnen, bevor der Gremlin sich von oben auf sie warf. Brennus hob die Axt und schrie etwas hinter dem dunklen Tuch. Daraufhin lief Feuer an der Schneide entlang, aber nicht das schwache Flämmchen, das Elirion gesehen hatte, als Alfargus die Waffe geschwungen hatte, sondern eine gewaltige Flamme, als würde die gesamte Klinge auf einmal in Flammen stehen. Brennus’ Schrei war ohrenbetäubend.

    Die Klinge der Axt bohrte sich mitten in die dunkle Gestalt. Der Gremlin wurde nach hinten geschleudert und brannte lichterloh wie eine Fackel. Drei, schoss es Elirion durch den Kopf. Drei und mindestens ein Verwundeter. Und dann: Kann es sein, dass die Axt für ihn bestimmt ist und ich es nur nicht begriffen habe? Er war wirklich blind gewesen, aber jetzt versagten ihm seine Augen tatsächlich den Dienst, Brennus war nur noch ein dunkler Schatten, nicht von den Gremlins zu unterscheiden, sein Herz hämmerte wie wahnsinnig und durchschlug ihm beinahe den Brustkorb, er röchelte und sein letzter Gedanke war: Das ist der Tod.
    »Nun gut«, sagte Elirion zu sich selbst. »Ich werde ihn hinnehmen. «
    Er schloss die Augen, während um ihn Lärm ertönte und Brennus schrie, während er einen der Menschen, die er

Weitere Kostenlose Bücher