Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
Vom Netzwerk:
sie ins Soma reinmarschiert war, hatte er den Blick nicht mehr von ihr abgewendet. Derek und Wei spielten mit ein paar Kieseln auf dem Beton. Ich fühlte mich, als würde ich einfach nur mit ein paar Freunden abhängen – fast schon machte sich ein Gefühl der Normalität in mir breit, wenn da nicht die Sache mit Ed drohend über meinem Kopf geschwebt hätte.
    Sal schlang seine Finger um meine. »Du warst beim Robins Roost, oder? Als du Ed über den Weg gelaufen bist?«
    »Robins Roost …« Weis stechender Blick ließ mich ein kleines bisschen schuldig fühlen.
    »Was ist das denn?«, wollte Derek wissen.
    »Das ist ein altes, zum Abbruch freigegebenes Hotel an der Ecke Lincoln und Wells. Für meine Mom und meinen Dad war das immer ein besonderer Ort. Ich wollte mich ihnen nahe fühlen«, erklärte ich.
    Sal drückte aufmunternd meine Hand. Ich musste es ihnen erzählen. Und dann kam die ganze Geschichte über Ginnie, die Unendlichkeitsmaschine und Dees Babyalbum aus mir rausgesprudelt. »Wegen dem, was Ed zu mir gesagt hat heute Abend, dass ich etwas hätte, an dem er vielleicht interessiert sein könnte, denke ich, dass er nicht mehr nur hinter Dee her ist«, meinte ich. »Es klang fast so, als wüsste er, was Ginnie im Krankenhaus zu mir gesagt hat. Wir waren aber allein, als sie mir von dem Buch erzählt hat.« »Vielleicht hat er auch vorher schon davon gewusst. Vielleicht ist Ginnie etwas rausgerutscht, als sie mit ihm zusammen war«, schlug Wei vor.
    »Ja, vielleicht …« Doch überzeugt war ich nicht. »Ich glaube nicht. Ginnie war immer äußerst vorsichtig. Ich habe das Buch nach irgendwelchen Hinweisen durchsucht, aber da findet sich nichts außer Daten, erste Wörter, Ginnies Gedanken über ihr Dasein als Mutter, Kritzeleien, so’n Zeug halt. Ich hab keine Ahnung, ob irgendwas davon wichtig ist oder nicht.«
    »Weißt du, da ist vielleicht eine verschlüsselte Botschaft versteckt«, meinte Wei. »Du solltest meine Mom mal einen Blick darauf werfen lassen. Sie kennt sich echt unglaublich gut mit Verschlüsselungen aus. Sie hat schon Codes benutzt, da war sie noch ein Kind. Die Medien wollten sie sogar als Codiererin und Übersetzerin anstellen. Doch sie lehnte ab. Die waren so hartnäckig, dass sie sich als Entschuldigung ausdenken musste, sie habe sich bei einem Unfall den Kopf gestoßen und könne sich jetzt nicht mehr auf Sequenzen und Muster konzentrieren. Dann ließen sie sie reihenweise Tests machen. Ein Freund musste ihr eine Art Synapsen-Unterbrecher besorgen, der kurzfristig ihre kognitiven Fähigkeiten umpolte. Es hat funktioniert, so ist sie ihnen entkommen.«
    »Auch wenn meine Großeltern und Weis Eltern behaupten, dass mein Vater tot ist …« – ich hoffte nur, Wei würde das nicht in den falschen Hals kriegen – »war Ginnie davon überzeugt, dass er noch am Leben ist.«
    »Meine Eltern glaubten das auch«, sagte Sal. »Meine Mom und mein Dad waren … NonKons.«
    Bei dem Zögern in seiner Stimme zuckte ich zusammen. Ich hätte wetten können, dass er gerade an jenen Abend am Fluss und unseren Streit dort denken musste. Er hatte ja keine Ahnung, was ich in Wahrheit über NonKons dachte, besonders jetzt, da ich so vieles über meine Eltern und ihre Ansichten herausgefunden hatte. Ich drückte seine Hand, in der Hoffnung, ich könnte ihm so meine Zustimmung vermitteln. Er drückte ebenfalls meine Hand. »Was ist mit deinem Bruder?«, erkundigte ich mich. »Ist er ein NonKon?«
    »Klar, und …« – er sah mir direkt in die Augen – »ich auch.«
    Sandy holte verblüfft Luft. »Das glaube ich alles nicht.« Sie versuchte sich aufzurappeln, behindert von ihren engen Hosen und ihren unpraktischen Stiefeln. »NonKons haben meinen Vater umgebracht. Das ist doch ein Haufen gesetzloser …«
    »Ach komm, jetzt setz dich und halt den Mund«, befahl Derek ihr. »Jeder, der auch nur den kleinsten Funken Verstand hat, weiß, dass der Regierungsrat die Medien mit allerhand vorgefertigten Geschichten versorgt, in denen NonKons die bösen Jungs sind. Das mit deinem Dad tut mir leid – aber wie lässt sich das beweisen? Ich hab alles über diesen Einsatz gelesen und viele Leute sind der Ansicht, dass das eine abgekartete Sache war.«
    Sandy klappte die Kinnlade runter. Auch ich war verwirrt. Mir war nicht klar gewesen, dass Derek noch für etwas anderes als seine Musik eine solche Leidenschaft aufbringen konnte. Gehorsam setzte Sandy sich wieder hin und blieb still. Ich möchte bezweifeln, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher