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The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Winnacker
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dankbar an.
    »Okay, ich hab’s kapiert. Aber du hast seit einer Ewigkeit nicht mehr mit ihm gesprochen, und ich bezweifle, dass du jetzt die Gelegenheit dazu bekommen wirst. Die Wissenschaftler leben in abgeschotteten Wohnquartieren in den Colorado Rockies, gleich in der Nähe des Labors. Sie werden schwer bewacht.«
    »Um sie zu schützen oder sie an der Flucht zu hin dern?«, fragte ich.
    »Wahrscheinlich beides«, sagte Quentin.
    »Und in diesem Labor stellen sie das Heilmittel her?«
    Quentin sah erst mich und dann Joshua durchdringend an. Schließlich nickte er. »Ja. Glauben wir zumindest.«
    »Wo ist es?«, fragte Joshua.
    Quentin seufzte tief, griff nach einer Landkarte und breitete sie vor uns aus. Er deutete auf einen Punkt im gewaltigen Gebirgsmassiv der Colorado Rockies. »Irgendwo in diesem Gebiet.«
    Joshua setzte sich neben mich. »Fahren die Wissen schaftler mit ihren Privatautos zum Labor und nach Hause oder werden sie von einem Militärtransport abgeholt?«
    Quentin lächelte. »Du willst deinen Vater auf dem Weg zur Arbeit abfangen, stimmt’s?«
    »Das ist der Plan.« Joshua war ruhig und gefasst. Von seinem Gefühlsausbruch, als er von seinem Dad gehört hatte, war nichts mehr zu spüren. Doch die Emotionen waren noch da, tief in seinem Innersten verborgen. Joshua starrte Quentin eindringlich an.
    »Um ehrlich zu sein weiß ich nicht, wie die Wissenschaftler zur Arbeit kommen«, sagte Quentin. »Ich weiß auch nicht, wo sie wohnen. Ich bin mir noch nicht mal hundertprozentig sicher, dass das hier das Labor ist, in dem sie das Heilmittel produzieren. Ich versuche seit einem Jahr, mich in ihr System einzuhacken, und habe so gut wie gar nichts herausgefunden. Ich kann für nichts garantieren.«
    »Wer kann das schon?«
    Joshua und Quentin tauschten schweigend einen verständnisvollen Blick.
    Ich warf mich auf das Bett aus Holzkisten und ließ alles, worüber wir gerade gesprochen hatten, Revue passieren. Joshua war irgendwohin verschwunden; er brauchte Zeit für sich. Das verstand ich – oder versuchte es jedenfalls zu verstehen. Ich war immer noch besorgt darüber, dass er seine Gefühle nicht mit mir teilen wollte.
    Tyler atmete regelmäßig, obwohl er nicht schlief – das wusste ich, weil ich gesehen hatte, wie er die Augen schloss, als ich ins Zimmer kam.
    »Hast du Hunger?«, fragte Alexis, die ebenfalls eintrat. »Wir grillen.« Sie lächelte traurig.
    »Ihr grillt?«
    »Naja, so was ähnliches.«
    Ich berührte Tylers Schulter. Als er das Gesicht verzog, nahm ich die Hand wieder weg. »Willst du mitkommen? Du musst was essen.«
    »Später vielleicht«, flüsterte er, wobei er sich nicht mal die Mühe machte, die Augen zu öffnen.
    Ich folgte Alexis durch die Küche in einen weiteren Tunnel, wo ein Feuer in einem Grill brannte, der anscheinend aus einem Einkaufswagen und einer Waschtrommel zusammengezimmert war. Dunkle Fleischspieße brieten auf dem Rost. Marty drehte sie regelmäßig um, damit sie nicht verkohlten. Die übrigen Undergrounders saßen auf Holzbalken und Kisten, tuschelten miteinander und aßen.
    »Willst du?«, fragte Marty und hielt mir einen Papp teller mit zwei Spießen darauf hin.
    Ich setzte mich neben Alexis auf einen Balken und sah mich im Tunnelraum um.
    »Gerade hab ich Joshua gesehen«, sagte sie. »Er kommt bestimmt bald zu uns.«
    Da war ich mir nicht so sicher. Ich nahm einen Spieß und riss mit den Zähnen ein Stück Fleisch ab. Es schmeckte wie Lamm, nur dass es etwas sehniger war. »Warum haben hier alle so kurze Haare?«, fragte ich zwischen zwei Bissen.
    »Läuse. Sie sind überall. So hält man sie einigermaßen in Schach.«
    Sofort bildete ich mir ein, dass etwas über meine Haut krabbeln würde, und musste mich zusammenreißen, um mich nicht zu kratzen. »Warum hast du dir die Haare nicht abgeschnitten?«, fragte ich.
    Alexis nahm eine Haarsträhne in die Hand, als müsste sie sich vergewissern, dass sie noch da war. »Ich hatte schon immer lange Haare. Das ist das einzige, was mir von meinem früheren Leben geblieben ist. Naja, und das hier.« Sie drehte an dem Ring an ihrem Daumen. »Und von beidem werd ich mich nicht lösen.«
    »Hat dir den jemand gegeben?«
    »Das war der Ehering meines Dads. Er hat gesagt, ich soll darauf aufpassen, bis er aus dem Krieg heimkehrt.«
    Zum ersten Mal blitzte so etwas wie Verletzlichkeit bei Alexis auf. Ich spürte, dass sie das Thema wechseln wollte.
    »Was ist das für Fleisch?«, fragte ich. Es schmeckte immer

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