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Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Titel: Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E. Lony
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Blick haftete mal wieder auf ihn.
    „Nein, nicht einmal“, antwortet Bill und schritt einfach weiter.
    „Der Spanier Henriece Sancés wurde von Ihnen und von Ihrer Frau zitiert. Selbst wurde er nicht befragt. Warum?“
    Bill blieb stehen und wandte sich wieder dem Kardinal zu, dessen Gesichtsausdruck nichts Gutes verhieß.
    „Henriece Sancés war nirgends mehr auffindbar“, antwortete Bill. „Dass er sich hier in Harbourn aufgehalten hatte, war mir weder bekannt noch wurde es mir gemeldet.“
    „Weil Sie den Fall zu schnell haben schließen lassen. Diese Tatsache, Kommissar Bill Tanner, kann Ihnen noch sehr viel Schwierigkeiten bereiten.“ De Lantos Stimme wurde messerscharf. „Warum haben Sie die Aussagen, die Indizien und die Hinweise, welche alle auf ein religiöses Motiv hinwiesen, einfach ignoriert? Zu keinem Zeitpunkt haben Sie einen Geistlichen mit hinzugezogen, geschweige denn, überhaupt davon in Kenntnis gesetzt.“
    „Für mich war das die Tat eines Wahnsinnigen. Die Krankheitsgeschichte des Täters Harry Bansly war zu eindeutig und beweiskräftig genug“, rechtfertigte sich Bill, innerlich begann er zu kochen.
    „Und dennoch zitierten Sie die Aussagen des Spaniers Henriece Sancés, die sich zum Teil mit den Erlebnissen, Beobachtungen und Erfahrungen einzelner Dorfbewohner deckten. War das schnelle Schließen der Akte wirklich der Grund, dass Harry Bansly nicht mehr am Leben ist? Oder gibt es da noch etwas, das nicht in den Akten festgehalten wurde, da von Ihnen bewusst verschwiegen?“ De Lantos trat dicht an ihn heran. „Was haben Sie erlebt? Sind Sie gleichfalls von einem geisterhaften Wesen heimgesucht worden?“
    Bill musste sich beherrschen. Diese Anschuldigungen waren ihm denn doch zu viel.
    „Harry Bansly hat das gesamte Dorf unter seiner Kontrolle gehabt“, schnaubte er. „Sie hatten Angst vor ihm und Bansly aalte sich darin.“
    „In den Akten steht etwas von Verschwörung und Vorbereitung der Geburt des Antichristen.“ De Lantos wirkte auf Bill fast schon unheimlich, als er das sagte. „Jahrelange Vorbereitung, Kommissar. Einer der Dorfbewohner betitelte die Hotelbesitzer, deren Tochter, den Arzt Dr. Joseph Wesley, die Familie Bansly und auch die Familie Larsen als Bande einer Verschwörung mit unheilvollem Ausmaß, gerichtet gegen die heilige katholische Kirche. Wie konnten Sie diese Aussage, nachdem Sie selbst in die Geschehnisse einbezogen waren, einfach ignorieren?“
    „Weil – weil ich diesen Mist nicht glaube“, entfuhr es Bill. „Fakten und Beweise ergaben die Schlussfolgerung, dass Harry Bansly dem Wahnsinn verfallen für alles verantwortlich gemacht werden konnte. Die Dorfbewohner haben genug gelitten. Hätte ich sie noch weiter leiden lassen sollen? Die Menschen fühlten sich erlöst von jemand, der sie gepeinigt, beschämt und gedemütigt hatte. Diesen Fall so schnell wie möglich zu schließen war das einzig Richtige. Ich würde es erneut noch einmal tun.“ Bills Augenbrauen berührten sich fast. „Sie haben es doch vor wenigen Minuten mitbekommen, Eminenz Kardinal de Lantos“, presste er zwischen seinen Lippen hervor.
    „Sind Sie von einem geisterhaften Wesen heimgesucht worden?“, blieb de Lantos beharrlich. „Etwas verschweigen Sie doch!“
    „Nein und noch mal nein!“, zischte Bill und drehte sich einfach um, um den Weg fort zu setzen.
    De Lantos packte ihn an der Schulter und hielt ihn fest. „Fünf Orte will ich durchsuchen“, sagte er. „Das kleine Haus, das Pfarrhaus, die verborgene Bibliothek, die Villa von Larsen und das Haus von Wesley.“
    „Was erhoffen Sie sich denn zu finden?“, erwiderte Bill, packte die Hand des Kardinals und drückte sie einfach weg. „Spuren Ihres Antichristen?“
    De Lantos atmete schwer. „Ich versuche das nachzuholen, was Sie in ihrem atheistischem Denken versäumt, vernachlässigt und vielleicht auch verdrängt haben.“
    Wütend drehte Bill sich um und führte den Kardinal direkt zu dem kleinen Haus, dessen Einfahrtsweg völlig eingeschneit der Einsamkeit zeugte.
    Knarrend ließ sich die Tür öffnen, nachdem Bill den Schlüssel herumgedreht hatte. Kalte, modrige Luft drang ihnen entgegen. Augenblicklich wurde Bill von einem Gefühl ergriffen, das ihn an die letzten Szenen der schrecklichen Erlebnisse zurückerinnerte. Der Kardinal machte sich sofort daran, die Räume zu begutachten. Hierbei musterte er eingehend die Wände und den Boden.
    Spuren einer vorigen Durchsuchung waren nicht zu übersehen.

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