Three-Night-Stand (German Edition)
wirklich. Zumindest saß Karens Kleid seeeehr gut und die war ja nun wirklich alles andere als übergewichtig.
Lisa kicherte und blickte mit einem spitzbübischen Grinsen zur Seite, wo sie in ein ebenso breit grinsendes Gesicht schaute. Hihihi, breit waren sie nun wirklich alle beide – nicht im figürlichen Sinne allerdings. Eine warme Hand legte sich auf ihren Oberschenkel und... huiiii, es gehörte schon etwas dazu, diese Geste nicht platt wirken zu lassen. Sie griff nach der großen, kräftigen Hand, die dort lag, ließ ihre Finger spielerisch darüber streichen und sah ihrem Gegenüber... oder viel mehr ihrem ‚Nebenan-ner‘ – tihiiihehehee – tief in die dunklen Augen. Zumindest nahm sie das an, doch vielleicht schielte sie auch ein wenig daran vorbei. So ab und an. Und natürlich nur, weil das Taxi eine Holperstraße entlang fuhr. Tssssss, immer diese unzureichend geteerten Wege. Aber das war ja jetzt sooo egaaaaal.
„Hassu“, sie kicherte über ihre eigene Aussprache, räusperte sich und bemühte sich dann um einen klarere Ausdrucksweise. „Hassssst duu…“ Sie versuchte an ihm vorbei zu schielen und beugte sich dabei ein wenig zu weit vor, sodass das nächste Ruckeln ihr Gesicht direkt in weichere Gefilde beförderte. Obwohl… so ganz weich waren sie nun auch wieder nicht. Oh nein! War sie etwa – whoops! Sie stützte sich mit einer Hand auf dem Sitzpolster ab.
„Schon mal Sex im Auto gehabt?“ lachte Mr. Sexy halblaut und half ihr dann wieder in eine etwas aufrechtere Position, wobei er ihr ins Ohr nuschelte: „Nich’ vor Publikum.“ Sie sah erst ihn ein wenig verwirrt an, dann folgte sie seinem Kopfnicken in Richtung des Fahrers, der kurz mit einem milden Grinsen in den Rückspiegel sah.
„Pschhhhhhhhht!!“ machte sie und legte einen Finger an ihre Lippen. „Ich biinnich sooooo eine! Ich will die... wo is’ die Flasche?“ Die Enttäuschung musste überdeutlich in ihren Augen stehen, denn Nick, ihr charmantes und blendend aussehendes Gegenüber, nahm ihr Gesicht in seine Hände und sprach die schicksalsschweren Worte: „Die steht wohl hinter der Hecke am Poolhaus.“
Oh... oh!
„Die arme Flasche“, nickte Lisa, „ausen Reihen ... von ... weg von ihren Freundinnen entführt, ausgenust… und dann stehengelassen.“
„Wir hadd ’ n keine andere Schans, Baby“, erwiderte Nick mit dunkler Stimme und ein angenehmer Schauer lief ihr über den Rücken. Und dann noch einer, begleitet von einem wohlbekannten Ziehen in tieferen Gegenden, als sie sich an ihre Flucht aus dem Tanzsaal erinnerte. An Nick, wie er mit diebischer Freude eine riesige Flasche Champagner aus einem der eisgefüllten Kübel stibitzt hatte. An den Eiswürfel, der erst den Weg in seine Hand und dann auf aufregend-prickelnder Weise über ihre erhitze Wange, ihr Dekolletee und ihren Rücken hinunter gefunden hatte. Heiße Lippen, die den kühlen Spuren gefolgt waren. Heiße Lippen, die sie jetzt wieder auf den ihren fühlte, so weich und gleichzeitig so drängend… Sie schlang die Arme um seinen Nacken und ließ sich von ihm halbwegs auf seinen Schoß ziehen, stöhnte tief, als seine Zunge die ihre fand und das Ziehen und Pochen in ihrem Unterleib beinahe unerträglich machte. Oh, Gott, sie wollte ihn so sehr. Am besten jetzt sofort! Vielleicht war sie ja doch soo eine…
„Oh Mann, ich wusste gar nicht, dass ich so langweilig bin.“
... höh?
Lisa blickte erneut zur Seite, allerdings diesmal zur linken. Und wieder ein breites Grinsen – jedoch gehörte dieses zu Liam Chandler.
„Was? Wieso bist du … ähm …“
Oh je, hatte er irgendetwas gesagt? Wie viel? Wie lange fuhren sie schon?
Super, Lisa, gaaanz toll. War sie nicht noch vor ein paar Minuten geradezu aus Nicks Haus geflüchtet, nur um nicht mehr mit ihm zusammen sein zu müssen? Hatte beinahe einen Streit riskiert, nur um einer zu großen Intimität zu entgehen? Und was machte sie, kaum, dass sie es geschafft hatte? Ließ sich von ihren Tagträumen einfangen, von Erinnerungen an diese verhängnisvolle Nacht, die sie so gern ungeschehen machen würde.
Wollte sie das wirklich? Nun… die Nacht an sich war, soweit sie sich erinnern konnte, mehr als wundervoll gewesen. Wenn es sich doch nur um jemand anderen gehandelt hätte. Wenn Nick Morris , als der er sich vorgestellt hatte, wirklich existieren würde, losgelöst von ihrem Job hier. Oder sie Lisa Rutger, in deren Rolle sie geschlüpft war.
„Kommst du aus Schweden oder den
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