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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Dabei gaben ihnen die Rucksäcke seltsamerweise zusätzlichen Auftrieb.
    »Das wird eine feuchte Nacht werden«, meinte Sloane, nachdem sie wieder eine dieser Treibsandstellen hinter sich gebracht hatte.
    .Als der Abend anbrach, begann der Boden des Canons nach unten zu führen. Nora und Sloane sahen einen entsetzlich zerkratzten und zersplitterten Baumstamm, der sich an die sieben Meter über ihren Köpfen zwischen den Wänden des Canons verkeilt hatte. Daneben befanden sich ein schmaler Felssims und eine flache Höhle.
    »Den Baum hat bestimmt eine Sturzflut dorthin gespült«, murmelte Sloane. »Während eines Unwetters möchte ich nicht hier im Canon sein.«
    »Ich habe gehört, dass das Erste, was man von einer Sturzflut spürt, ein immer stärker werdender Wind sein soll«, sagte Nora. »Als Nächstes kommt dann ein verzerrtes, hohl klingendes Geräusch, das angeblich so klingt wie weit entferntes Gemurmel oder Applaus. Sobald man das hört, sollte man zusehen, dass man so schnell wie möglich aus dem Canon herauskommt. Hört man erst einmal das Rauschen des Wassers, ist es schon zu spät. Dann macht die Sturzflut Hackfleisch aus einem.«
    Sloane ließ ihr leises, heiseres Lachen hören. »Danke für die Warnung«, sagte sie. »Jetzt werde ich jedes Mal, wenn ich einen Lufthauch spüre, die Wand hochklettern.«
    Je weiter sie in den Canon vordrangen, desto enger wurde er. Das Wasser, das sich hier in einer Reihe von untereinander angeordneten Becken sammelte, war schokoladenbraun und stand an manchen Stellen nur wenige Zentimeter über tückischem Treibsand, während es anderswo fast zwei Meter tief war. Die Becken waren miteinander durch Felsspalten verbunden, von denen einige so schmal waren, dass Nora und Sloane ihren Rucksack abnehmen und sich seitwärts durch sie hindurchzwängen mussten. Hoch über ihnen hatten sich große Felsbrocken zwischen den Canon-Wänden verklemmt und sorgten dafür, dass noch weniger Licht herabdrang.
    Nachdem die beiden Frauen sich ungefähr eine halbe Stunde lang durch den Slot-Canon gequält hatten, kamen sie an ein besonders lang gestrecktes und schmales Wasserbecken, hinter dem Nora einen hellen Schimmer wahrnahm. Sie ließ sich ins Wasser gleiten und schwamm ans andere Ende des Beckens, wo etwa zwei Meter über dem Boden ein großer Stein zwischen den Felswänden klemmte. Durch die von ihm herabhängenden Farne und Schlingpflanzen hindurch sah Nora einen Streifen Licht. Sie trat an den Blättervorhang und wrang sich das Wasser aus den Haaren.
    »Sieht so aus wie der Eingang in eine magische Welt«, sagte Sloane, die ebenfalls herangekommen war. »Was mag wohl dahinter liegen?«
    Nora sah sie einen Augenblick lang an, dann schob sie mit beiden Händen das Blattwerk beiseite.
    Obwohl das Abendlicht nicht mehr besonders stark war, kam es den beiden Frauen nach dem düsteren Dämmerdunkel im Canon geradezu grell vor. Nachdem sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah Nora ein kleines Tal vor sich, in das sich ein kleiner Wasserfall ergoss. Weiter unten wurde das schmale, ins Gestein gegrabene Flussbett links und rechts von einem breiten, mit Gesteinsbrocken übersäten Überschwemmungsgebiet flankiert, hinter dem mit Pappeln, Zwergeichen, Goldastern und anderen Wildblumen bewachsene Uferterrassen anstiegen. Auch unmittelbar am Fluss standen einige Bäume, in deren unteren Zweigen sich das Schwemmgut früherer Sturzfluten verfangen hatte.
    Das nur vierhundert Meter lange und zweihundert Meter breite Tal kam Nora wie ein intimes grünes Schatzkästlein im roten Sandstein vor. Rosazeen, Kastilleen und purpurfarbene Ipomopsis blühten in leuchtenden Farben, und von der Abendsonne in ein sanftes Rosa getauchte Kumuluswolken zogen über den schmalen Fleck tiefblauen Himmels, der zwischen den hoch aufragenden Felswänden zu sehen war.
    Nach der langen Kletterei durch den düsteren Slot-Canon war die Ankunft in diesem, lieblichen Tal für die beiden Frauen wie die Wiederentdeckung einer verlorenen Welt. Alles an dem Tal - seine Größe, seine unglaubliche Abgelegenheit zwischen den hohen Felswänden sowie die enormen Schwierigkeiten, die sie hatten bewältigen müssen - erfüllte Nora mit dem Gefühl, in ein verborgenes Paradies gelangt zu sein. Während sie sich entzückt umsah, kam eine leichte, abendliche Brise auf. Die Blätter der Bäume begannen zu rascheln, und Flocken weißer Pappelwolle wurden wie kleine Wölkchen aus konzentriertem Licht durch das Tal geweht.
    Nach

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