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Tod in Garmisch

Titel: Tod in Garmisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schueller
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stellte eine Schale Kekse, Gläser und vier kleine Flaschen Mineralwasser
mit aufs Tablett und brachte es an den Tisch.
    »Wir hatten nichts bestellt«, zischte Nanni, als sie
servierte.
    »Eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses«, sagte
Magdalena lächelnd, was Mirl mit einem abfälligen Knurren quittierte.
    Das Telefon am Empfangstresen läutete, und Magdalena
zuckte ein wenig zusammen. Ein Blick von Herrn Kant zeigte, dass ihm das nicht
entgangen war.
    »Wannst fertig bist, lasst uns alloa«, kommandierte
Mirl, als rede sie mit einer Angestellten.
    »Wenn Herrn Kant das recht ist«, sagte Magdalena
freundlich. »Oder haben Sie noch einen Wunsch?«
    »Vielen Dank, Frau Meixner. Im Moment habe ich keine
weiteren Wünsche.« Sein Ausdruck war unbewegt, aber Magdalena hörte aus seiner
Stimme so etwas wie Unterstützung. Sie ging ins Foyer und nahm das Telefon ab.
    Zu ihrer Erleichterung war es nicht ihre Mutter. Es
war Andi.
    »Ich hab vergessen zu sagen, auf Zimmer 8 der
Fernseher … Der ist, also irgendwie nicht in Ordnung. Aber im Keller, da sind
noch welche. Zwei oder so.«
    »Danke«, sagte Magdalena. Zimmer 8 war erst für
übermorgen wieder reserviert, und Andi wusste das selbstverständlich. »Und wie
geht’s dir?«
    »Och, mir geht’s ganz gut.«
    »Du solltest schlafen«, sagte Magdalena.
    »Ja schon, aber, na ja … Bei dir alles klar?«
    Sie sah zu der Gruppe am Tisch. Stoffl Bichlmeiers
Gesicht hatte mittlerweile einen Stich ins Graue. Nanni blickte hektisch hier-
und dorthin. Ihr Mund war zu einer beleidigten Kurve zusammengepresst.
    »Herr Kant hat Überraschungsbesuch. Von Mirl
Schedlbauer mit Anhang.«
    »Was wollen die denn von dem?«
    »Das scheint er auch nicht zu wissen.«
    »Ist Nanni auch dabei?«
    »Die Erbprinzessin? Na klar.«
    »Dass die Zeit hat, zwischen ihren
Hochzeitsvorbereitungen.«
    »Komisch. Ich bin gar nicht eingeladen«, sagte
Magdalena.
    Andi lachte. »Der tut mir schon leid. Also der
Viggerl Allensteiner.«
    »Ja«, sagte Magdalena. »Das scheint so ein netter Kerl
zu sein, und dann heiratet er diesen Drachen.«
    »Wo die Liebe hinfällt«, murmelte Andi.
    »Na ja, er wird natürlich auch bald fünfzig. Und ein
Schuss ist die Nanni schon.«
    »Ein Kopfschuss höchstens«, sagte Andi und brachte
Magdalena damit tatsächlich zum Lachen. Es war ein sehr angenehmes Gefühl. Herr
Kant sah sie an und bat sie mit einer kleinen Kopfbewegung an den Tisch.
    »Ich muss Schluss machen«, sagte sie.
    »Alles klar«, sagte Andi sofort und legte auf.
    Sie trat an den Tisch, an dem eisiges Schweigen
herrschte.
    »Frau Schedlbauer ist davon überzeugt, dass ich für
die Familie Meixner arbeite«, sagte Herr Kant.
    »Äh … als was?«, fragte Magdalena verblüfft.
    »Als Berater.«
    »Das wäre mir neu …«
    »Na toll«, zischte Nanni. »Und was soll das beweisen?«
    »Das beweist natürlich nichts«, sagte Herr Kant. »Ich
arbeite aber ungern mit verdeckten Karten, wenn es nicht nötig ist. Frau
Meixner sollte wissen, was Sie über die angebliche Geschäftsbeziehung
zwischen ihr und mir denken. Und Sie sollten wissen, dass sie es
weiß.« Er wandte sich an Magdalena. »Danke, Frau Meixner«, sagte er mit einem
Lächeln.
    Magdalena ging zurück ins Foyer. Die Schedlbauers
schienen genug zu haben, jedenfalls erhoben sie sich geräuschvoll und rauschten
grußlos an Magdalena vorbei aus der Hoteltür.
    Herr Kant kam ebenfalls ins Foyer. »Hat die Bar schon
auf?«, fragte er.
    Er bestellte einen Florida Bitter. Magdalena presste
eine Grapefruit aus und mixte den Saft mit Bittersirup und Eis, seihte das
Ergebnis in ein Cocktailglas und füllte mit Bitter Lemon auf.
    Als sie neben der Zitrone noch einen Minzezweig als
Dekoration an das Glas stecken wollte, sagte Herr Kant: »Lassen Sie das Gedöns
bitte weg.«
    Eine Weile trank er schweigend. Dann bat er sie, ihm
ein Taxi zu bestellen.
    »Sie möchten natürlich wissen, was das gerade zu
bedeuten hatte«, sagte er, als sie den Hörer wieder aufgelegt hatte. »Aber
leider kann ich Ihnen das nicht sagen. Diskretion ist für mich beruflich
absolut unabdingbar. Ausnahmsweise, und weil Sie es sind, so viel: Ich habe den
Auftrag nicht angenommen.«
    »Was für ein Auftrag war das denn?«
    »Tut mir leid«, sagte Herr Kant und hob entschuldigend
die Hände. »Das werde ich Ihnen nicht sagen.«
    »Und wenn ich Sie beauftragen wollte?«, fragte
Magdalena, einer plötzlichen Eingebung folgend.
    »Als was denn?«
    »Na, als Berater.«
    Herr Kant schüttelte

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