Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
es, der an dem Hemd herumzupfte. Er zog sie auf seinen Schoß. »Wenn das hier weitergeht, dann werden wir beide Kompromisse eingehen müssen. Meine Messer, dein Job – alles halb so wild, oder?«
    Sie legte ihren Kopf an seine Schulter. »Ich habe in der Nacht von ihm geträumt.«
    »Ja, ich weiß. Ich habe eine Gänsehaut gekriegt.« Tatsächlich war ihm das Blut in den Adern gefroren, und er hatte lange gebraucht, um wieder einzuschlafen.
    »Ich wünschte, sie würden endlich aufhören, diese Träume.«
    »Das werden sie auch, Eve – die Träume und die Stimmen. Bei mir hat es Jahre gedauert, bei dir wird es vielleicht Jahrzehnte dauern.« Er nahm ihre Hand. »Aber es wird wieder gut, glaub mir.«
    Sie legte sich ihre ineinander verflochtenen Finger an die Lippen. »Ich glaube dir.« Dann drehte sie plötzlich seine Hand um, und ihre Miene war wieder angespannt. »Dell Farmer hat keinen Ring getragen.«
    Noah starrte auf seine Hand und spürte, wie ihm die Brust eng wurde. »Nein, hat er nicht.«
    »David sagte, der Kerl, der ihn von der Straße gedrängt hat, habe einen Ring getragen. Also hat sich David entweder geirrt, Farmer hat den Ring verloren oder abgenommen oder …«
    »Oder jemand anderes hat David von der Straße gedrängt.« Er schloss die Augen und rief sich die Szene in Harvey Seniors Haus in Erinnerung. »Der Vater trug auch keinen Ring.« Er holte sein Handy aus seiner Tasche. »Ich rufe Olivia an.«
    Während er wählte, klopfte es an seine Eingangstür. Er öffnete und sah sich Olivia gegenüber, die ihr klingelndes Handy in die Höhe hielt. »Das trifft sich gut, Web, denn wir müssen reden.« Sie schob sich an ihm vorbei hinein, bevor er noch etwas sagen konnte, blieb dann aber stehen und riss staunend die Augen auf. »Hey, wow. Hallo, meine Liebe.«
    Eve, die gerade flüchten wollte, verharrte, lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme. Noah fand sie sehr appetitlich mit ihren langen, nackten Beinen und der tiefen Röte auf ihren Wangen. »Olivia«, sagte sie.
    »Ich wollte dich gerade fragen, ob du eine angenehme Nacht hattest, Web, aber wie ich sehe, hast du das.« Sie warf Eve einen Blick zu. »Wenn meine Schwester das nächste Mal fragt, ob du glücklich bist, kann ich dann ja sagen?«
    Noah fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Gib uns eine Minute zum Anziehen. In der Kanne ist Kaffee. Wir müssen über Dell Farmer reden.«
    »Deswegen bin ich hier. Er hat deinen und Jacks Wagen verfolgt. Ich habe einen Sender unter deinem Motorblock gefunden. An Jacks Auto war auch einer.«
    »Das erklärt einiges«, sagte Noah. »Er wusste stets, wo wir uns aufhielten. Er war an jedem Tatort und auch in der Nähe, wenn wir die Angehörigen befragt haben.«
    »Ich habe Katies Handy überprüft. Sie hat häufig Dell angerufen, und das stimmte zeitlich mit den Telefonaten zwischen Jack und dir überein. Zumindest seit rund drei Wochen.«
    »Seit die MSP erschienen ist«, sagte Eve, »und sich Katie Jack an den Hals geworfen hat.«
    »Sie hat Dell also immer dann Bescheid gegeben, wenn Jack angerufen worden ist. Hast du schon etwas Neues gehört?«
    »Das Krankenhaus gibt nichts raus«, antwortete Olivia. »Nur, dass er noch bewusstlos ist.«
    »Farmer hat keinen Ring getragen«, sagte Noah abrupt.
    »Jemand anderes muss David attackiert haben«, sagte Eve. »Jemand anderes muss hinter mir her sein.«
    Olivia wirkte nicht überrascht. »Farmer hat gestern Abend auch keinen schwarzen SUV gefahren. Und er fand es anscheinend sehr lustig, als wir ihn nach diesem Wagen fragten.«
    »Und mir hat er gesagt, dass Donner mich angeblich gestern fast erwischt hätte«, murmelte Noah, und plötzlich fiel ein Puzzleteil an die richtige Stelle. »Konntest du einen Anruf zu dem Reporter vom
Mirror
zurückverfolgen?«
    Olivia presste die Lippen zusammen. »Der, der den Mist über Jack geschrieben hat? Ja. Seine Nummer taucht in Dells Handy auf, datiert keine fünfzehn Minuten bevor er aufgetaucht ist.«
    »Bei den Bolyards«, sagte Noah. »Er wusste, dass wir dort waren. Und die erste Frage des Reporters betraf nicht die Bolyards, sondern Jack.«
    »Dell war also dort«, sagte Eve. »Und er hat etwas gesehen. Er hat jemanden gesehen, der dir an den Kragen wollte.«
    »Uns«, korrigierte Noah. »Gestern hatte dieser Jemand es auf dich abgesehen.«
    »Also war er dort, vor dem Haus der Bolyards«, sagte Olivia. »Beide waren dort. Dell und der Mörder. Der andere Mörder.« Sie kniff die Augen zusammen.

Weitere Kostenlose Bücher