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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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fein gearbeitet«, meinte Clare, während sie die Puppenstühle und -tische, die Fassaden der Puppenhäuser und die mit rot-weißen Vorhängen dekorierten Fenster betastete.
    Â»Das hier hat Calvaleen gehört.« Latisha schob eine Trennwand beiseite. Noch eine Garage, in der ein Auto die Replik eines kapholländischen Farmhauses mitsamt Giebel, werf, Wagen und Taubenhaus verdeckte. »Er hat es für sie gemacht, als sie geboren wurde. Vor einem Monat hat sie es verkauft. Sie hat gesagt, sie sei zu alt, um mit Puppen zu spielen. Ich habe es zurückgekauft. Wenn ihr Vater davon erfahren hätte, hätte es ihm das Herz gebrochen.«
    Â»Ihre Tochter ist süchtig, nicht wahr?«, stellte Clare fest.
    Â»Man hat mich gewarnt«, sagte Latisha und zog die Plane über dem Auto gerade, »dass die Gangster es besonders auf Polizistenkinder abgesehen haben. Aber nachdem auf Clinton geschossen wurde, geriet alles aus den Fugen. Seit er aus dem Krankenhaus kam, ist er nicht mehr derselbe. Er gibt sich die Schuld an allem – sich und Captain Faizal.« Sie wischte sich die Tränen aus den Augen.
    Â»Wieso Captain Faizal?«, wollte Clare wissen.
    Â»Wahrscheinlich, weil er ihm das Leben gerettet hat« war Latishas Antwort. »Ich glaube, Clinton wäre lieber tot als der Krüppel, der er jetzt ist.«
    Â»Und Ihre Tochter?«, bohrte Clare nach.
    Â»Ich habe keine Ahnung von Drogen, und sie spricht nicht
mit mir. Sie spricht nicht mehr, seit das passiert ist.« Latisha nahm einen Akkuschrauber aus der Werkzeugkiste ihres Mannes. »Ich weiß nur, dass sie meine Tochter ist und dass ich alles tun würde, damit sie am Leben bleibt. Wenn Sie glauben, dass es helfen könnte, dann sollten wir in ihr Zimmer gehen.«
    Latisha schraubte den Türknauf ab und legte damit das Innere des Schlosses frei. Der Riegel schnappte zurück, und das Türblatt schwang auf. Clare trat in Calvaleens Zimmer. Das Bett war nicht gemacht, die rosa Decke und das Kissen lagen in einem wilden Knäuel mit einigen abgelegten Kleidern auf der Matratze. Sie öffnete die Vorhänge und Fenster, um Luft und Licht hereinzulassen.
    Â»Okay, sehen Sie sich um«, sagte Latisha.
    Clare öffnete die Schubladen des Nachttisches. Nicht viel, abgesehen von einem Schultagebuch aus dem letzten Jahr. Clare blätterte darin herum. Ein paar Einträge. Hausaufgaben, Mathematikaufgaben. Hinten Telefonnummern.
    Â»Kann ich das haben?«, fragte Clare.
    Â»Ja. Das wird sie nicht stören.«
    Auf dem Pinnbrett über dem leeren Schreibtisch ein altes Ballettprogramm, Ballettnotizen, ein paar herausgerissene Zeitschriftenfotos, die Nummer eines Tätowierstudios in der Long Street, ein nicht mehr gültiges Ticket für die Arderne Gardens.
    Latisha öffnete Calvaleens Schränke.
    Unter den wenigen Kleidungsstücken an der Stange stand ein weißer Korb.
    Â»Ihr altes Ballettzeug«, erläuterte Latisha. »Sie wirft nie was weg.«
    Clare hob den Deckel des Weidenkorbes. Alte Trikots und Ballettschuhe, ein Diadem, ein Knäuel rosafarbener Gummibänder. Alles auf einem Haufen.

    Sie klappte den Deckel wieder zu und sah Calvaleens Kleidung durch, alle Taschen, die leeren Schuhkartons, ihre Unterhosenschublade.
    Â»Nichts«, schloss Clare.
    Â»Wie ich es mir gedacht habe.« Latisha zog die Stirn in Falten. »Nichts.«
    Â»Sie hat nicht viel mitgenommen, oder?«
    Â»Nein«, sagte Latisha. »Sie kommt bestimmt bald wieder heim. Ich habe ihr ein paar saubere Sachen gebracht und ihr das Geld gegeben.«
    Â»Wo haben Sie sich getroffen?«
    Â»Im KFC in Maitland. Sie arbeitet dort in der Nähe. Ich habe ihr eine Apfeltasche bestellt, aber sie wollte nichts essen.« Latisha presste die Hände auf die Brust. »Sie ist so dünn, Dr. Hart. So dünn.«
    Latisha griff nach einem Paar Ballettschuhe, das unter dem Bett vergessen worden war. Weil sich die langen rosa Bänder verhakt hatten, schob sie das Bett beiseite, um sie zu lösen, und brachte dabei ein Foto zum Vorschein, das zwischen Bett und Wand gerutscht war. Clare sah es und zog es heraus. Eine Kopie des Fotos im Flur.
    Calvaleen beim Tanzen, mit erhobenen Armen, der schlanke Hals ein bleicher Strich vor dem dunklen Hintergrund, die Füße ausgestreckt, als würde sie über die Bühne schweben. »Herzlichst, EH« in Bleistift auf der Rückseite.
    Â»Wer ist EH?«,

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