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Toete John Bender

Toete John Bender

Titel: Toete John Bender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Voss
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Konfliktgespräch sollten jeweils drei Eigenschaften gezeigt werden, die der Rolle zu eigen sein sollten. Versucht, diese herauszufinden. Jens hält alle notwendigen Anregungen für euch bereit. Spätestens in zehn Minuten brauchen wir eure Aufgabe«, schloss Tom seine Ansprache und lies die restlichen Mappen verteilen.
    »Ich bin dann mal kurz weg«, flüsterte er Jens ins Ohr und verschwand in den Dünen, wo er sich einen ruhigen Platz suchte.

    ***

    »B ert, Lynn, bitte kommen. Hier ist Tom! Over.«
    Tom saß im Sand, rauchte eine Zigarette und wartete auf eine Antwort.
    »Hallo Tom, hier ist Lynn, Bert badet gerade in der Bucht. Over«, hörte er die Antwort, durchsetzt von statischem Rauschen.
    »Was gibt es?«, fragte sie.
    Tom nahm einen tiefen Zug, sein Blick ruhte auf dem Himmel. Ein weiteres Mal hatten ihn lautlose Blitze zerrissen.
    »Kannst du Kontakt zur ›Paloma‹ herstellen und Andi oder Lydia fragen, ob sie eine Unwetterwarnung hereinbekommen haben? Over.«
    »Äh, warte Tom, ich hole Bert. Machen wir, ich melde mich dann wieder. Over.«
    »Okay. Beeil dich bitte. Over.«
    Die drückende, schwüle Luft war schier unerträglich geworden. Tom rieb gedankenverloren sein Knie und hoffte auf gute Nachrichten von der ›Paloma‹.
    Nach ein paar Minuten meldete sich Bert: »Tom, ganz genau können sie es noch nicht sagen. Für Tyreholm selbst gibt es keine Warnung, aber für Nyord und Hegningen der Stufe 3. Orkanböen, Hagelschauer – alles, was das Herz begehrt. Die ›Paloma‹ selbst läuft nach Kattegat in den Hafen und Lydia hat schon gefragt, ob wir nicht in der Hütte übernachten können. Wir haben alles dabei. Es wird zwar nicht gemütlich werden, dafür aber romantisch. Over.«
    Tom lachte. Die ›Paloma‹ läuft nach Kattegat in den Hafen, das hieß, Lydia, beziehungsweise der Kapitän, bringt lieber alle Passagiere in Sicherheit. Nyord und Hegningen. Es konnte sein, dass bis dorthin alles herunterkam und es sie weiter südlich nicht erreichen würde.
    »Danke, Bert. Ich versuche mich später noch mal zu melden. Over und out«, verabschiedete sich Tom.
    Bei aller Vorkehrung, die das Team auf der ›Paloma‹ traf – ihn beruhigte diese Meldung. Es bestand Hoffnung, dass es sie nicht erwischte, und auch der nächste zuckende Blitz konnte Toms Hoffnung nicht trüben. Er stand auf und ging zu den anderen zurück.

    ***

    »I ch bin der Boss, Doris meine Angestellte. Aber sie hat Kopfschmerzen«, berichtete Wolfgang.
    Tom sah auf seine Uhr und spielte gedanklich eine Alternative durch. Viertel vor Acht. Konnte er die Rollen noch tauschen?
    »Wird es gehen, Doris? Oder möchtest du dich lieber hinlegen und ausruhen?«, fragte er.
    »Ich glaube, es sind nicht solche Kopfschmerzen, die durch Hinlegen und Ausruhen verschwinden, Tom. Ich habe es dir ja schon mal erklärt«, antwortete sie ärgerlich.
    »Aha.« Tom versuchte seinen Groll über Doris' angebliche Gabe der Vorhersehung und die sie begleitenden Kopfschmerzen zu unterdrücken. »Du musst sagen, wenn es nicht geht«, forderte er von ihr.
    »Es geht«, antwortete sie knapp.
    »Gut!« Tom wandte sich an die anderen: »Der Aufsichtsrat hat gerade die Quartalszahlen erhalten und über ein mögliches Ergebnis gesprochen. Liegen euch schon Maßnahmen vor, die ihr ergreifen wollt?«
    »Ja«, übernahm Silvia und übergab ihm die Mappe mit ihrer Auswahl. Tom ging damit zu Jens, schlug sie auf und beide überflogen die Daten.
    »Oha, da mutet ihr eurem Geschäftsführer ja allerhand zu. Oder, was meinst du, Jens?«
    »Ja, das kann man wohl sagen«, stieg Jens mit ein.
    »Okay, Wolfgang. Der Aufsichtsrat möchte einmal mit dir reden. Jens, magst du mal von Doris in Erfahrung bringen, was sie sich für ihre Rolle überlegt hat?«
    Jens ging mit Doris außer Hörweite.
    »Wollt ihr euren Geschäftsführer über eure Pläne informieren?«, wandte sich Tom an die Aufsichtsräte.
    Die drei sahen sich an, als ob sie sich im Vorfeld miteinander abgestimmt hätten.
    »Wolfgang«, sagte Frederik und trat einen Schritt vor. »Wir möchten, dass du deiner Mitarbeiterin Folgendes mitteilst: Ihre Niederlassung muss leider … tja … ähm … geschlossen werden, da die Zentrale den Hauptsitz in ein anderes Land verlegt. Der Konzern möchte sie gerne halten, aber eine Gehaltsstufe niedriger und als einfache Sachbearbeiterin in der Zweigstelle in Magdeburg.«
    Frederik trat wieder in die Reihe zurück, ohne eine Antwort abzuwarten.
    »Gut gemacht«, flüsterte

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