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Tote gehen nicht

Tote gehen nicht

Titel: Tote gehen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Clasen
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gesprochen zu haben.
    Derweil entnahm Signon eine Speichelprobe, indem er Edgar mit einem Wattestäbchen im Mund herumwerkelte, während er finster von ihm angestarrt wurde, was er als Profi natürlich ignorierte.
    Edgars Fingerabdrücke scannte Krings in ein Notebook ein. Mithilfe eines Computerprogramms konnte er sie an Ort und Stelle mit denen vergleichen, die in den beiden Hotelzimmern von Einruhr und Gemünd sichergestellt worden waren und die in zwei Dateien unter dem Namen der beiden ermordeten Frauen abgespeichert waren. Als sich Edgar neugierig dem Bildschirm näherte, wurde er beiseite geschoben.
    Krings und Signon legten die Abbildungen über- und nebeneinander. Es war eine Vielzahl von Blindgängern darunter, die vermutlich den früheren Bewohnern der Zimmer und den Reinigungskräften zuzuordnen waren. Aber schließlich entdeckte Krings ein Diagramm, das zu 96 % mit Edgars Fingerabdruck identisch war und sagte zu ihm: »Das hätten Sie besser gleich zugegeben.«
    »Das heißt noch gar nichts«, murrte Edgar.
    Die Fingerspuren auf der Flinte fanden keinerlei Pendants in den Dateien.
    »Das hätte ich Ihnen gleich sagen können«, beschwerte sich Edgar.
    »Das heißt noch gar nichts«, entgegnete Krings. »Sobald wir den Besitzer herausgefunden haben, wissen wir mehr.«
    Die Untersuchung des Rucksacks förderte einen Berg schmutziger Wäsche und Toilettenartikel zutage, Essensreste und einen Medikamentenbeutel.
    Auf dem Jagdmesser stellte Signon Edgars Fingerspuren sicher. Edgar behauptete, damit Holz und zuletzt einen Apfel bearbeitet zu haben.
    »Sonst nichts?«, fragte Signon.
    »Wieso? Ich habe gehört, Helena Finn wurde erstickt.« Edgars Stimme bebte.
    »Helena Finn ja, aber nicht Anna Grund.«
    »Wie ...?«
    »Anna Grund wurde erstochen.«
    Während Edgars Körper erstarrte, wurde sein Blick leer, als kehre er sich nach innen, wo ein Film ablief: Anna Grund vor seiner Tür, wie sie zitterte vor Angst, weil sie Geräusche gehört hatte, die glimmende Zigarette im platt getretenen Gras vor ihrem Fenster, das klemmte, und er, der ihr sagte: »Es ist nichts.« Es war alles seine Schuld. Er hätte etwas unternehmen müssen. Er hätte dem Hotelier Bescheid geben müssen, damit er Anna Grund ein anderes Zimmer gab. Er hätte selbst die Polizei rufen müssen .... er hätte ... er hätte …
    Aber er hatte nicht, er hatte nur an seine Wette gedacht.
    Währenddessen unterzog Signon Edgars Jagdmesser einem Schnelltest und erklärte danach: »Diese feinen, roten Linien hier und die anderen Spuren auf der Klinge, dem Griff und dem Schaft sind nicht eiweißhaltig.«
    »Es war also nicht das Messer, mit dem ....?«, fragte Edgar zögernd.
    »Anna Grund erstochen wurde?«, fragte Signon. »Vermutlich nicht. Aber wir können hier nur einen Bruchteil der Spuren ermitteln. Den Rest übernimmt unser Labor in der Bonner KTU.«
    Die vorläufigen Ergebnisse teilte Signon der   Soko Eifelsteig   mit, die noch immer in der Bauernstube um den Stammtisch versammelt saß. Der verarztete Guido Schramm lehnte mit gebeugtem Rücken abseits an einem Stehtisch, in Schonhaltung für sein Hinterteil. Er hatte sich die Cordjacke um die Hüften gebunden, damit nicht jedermann seinen zerfetzten Hosenboden sehen konnte.
    Roggenmeier nickte zufrieden zu den Befunden.
    Wesseling kritzelte sie in seine rote Kladde.
    »Sonst irgendetwas Auffälliges in Schramms Rucksack?«, fragte Sonja, als der Kollege geendet hatte.
    Er schüttelte den Kopf. »Medikamente, aber nicht die, die wir suchen. Also, wir sind mal weg. Ciao.«
    »Moment!«, rief Sonja ihn zurück. »Nicht so schnell. Auch kein Schmuck, Ketten und Armbänder und Ohrringe und so?«
    »Nö.«
    Sonjas Blick fiel auf Edgar, der hilflos herumstand. »Noch eine Bitte, könntet ihr vielleicht Edgar Schramm noch ein paar Minuten nebenan für uns festhalten?«
    Signon sah auf die Uhr und seufzte. »Muss das sein?«
    »Ja. Lasst euch bitte aus der Küche etwas zu essen bringen«, schlug Sonja vor. »Auch für Herrn Doktor Schramm, sonst fällt er uns noch ins Koma.«
    Wesseling wartete, bis die Tür ins Schloss gefallen war, ehe er anhob: »Rekapitulieren wir also.«
    Das wird dauern, fürchtete Sonja. Sie glaubte, die Ergebnisse, die er unweigerlich vortragen würde, als seien sie sein persönliches Geheimnis, bereits zu kennen. Den Bonnern schien es ebenso zu gehen.
    »Ich geh auch was essen.« Neugebauer erhob sich.
    Roggenmeier wies auf die geplünderten Schnittchenteller.
    »Was

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