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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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sich zu schämen. Chrissy neben mir schob meinen Mantel zur Seite und wischte ihre Tränen an meinem Knie ab.
    Zum Begräbnis auf dem Gates of Heaven Cemetery oben in Westchester ließ sich auch die Sonne blicken. Die Kinder folgten Maeves Sarg mit Rosen. Wieder drehte ich hinter meiner Sonnenbrille fast durch, als Shawna ihre Rose küsste, bevor sie sie zu den anderen warf. Und dann wieder, als die Dudelsackspieler der New Yorker Polizei die bittersüße Melodie von »Danny Boy« über den Grabsteinen und dem gefrorenen Boden erklingen ließen.
    Aber ich drehte nicht durch. Nur fast.
    Ich fragte mich, was Maeve getan hätte, und ich schluckte meine Tränen hinunter, umarmte meine Kinder und gab mir und meiner Frau das Versprechen, dass ich uns irgendwie über die Runden bringen würde.

104
    Mir war angeboten worden, bei den Kindern zu Hause zu bleiben, die Weihnachtsferien hatten, doch Seamus und Mary Catherine wollten davon nichts hören.
    »Tut mir leid, Kumpel«, sagte Seamus. »Diese Kinder müssen verwöhnt werden, wie sonst noch niemand zuvor verwöhnt wurde, und angesichts deiner Laune wirst du diese Aufgabe schon mir und Mary C. überlassen müssen. Abgesehen davon musst du raus hier, Mick. Konzentrier dich auf was Positives. Hör auf rumzusitzen und pack diese jämmerlichen Schurken, die die Kathedrale hopsgenommen haben, am Kragen.«
    »Die Schurken am Kragen packen?«, wiederholte ich mit schwachem Grinsen. »Hopsgenommen?«
    »Ja, und? Ich sehe mir auch ab und zu New York Cops an.« Seamus verdrehte gekonnt die Augen. »Ist das eine Sünde?«
    Also kehrte ich am Montagmorgen nach der Beerdigung zu meinem Schreibtisch in der Mordkommission Manhattan-Nord in East Harlem zurück. Harry Gressom, mein Chef, und der Rest der Jungs waren auf lästige Weise hilfreich und höflich. Kaum zu glauben, dass ich es vermisste, den Deppen für ihre Witze zu spielen. Aber das würde noch früh genug kommen, dachte ich, während ich meine Maus abstaubte.
    Ich rief Paul Martelli und Ned Mason an. Und erfuhr, dass eigentlich keine neuen oder vielversprechenden Erkenntnisse vorlagen. Jeder Quadratzentimeter Granit,
Marmor und Buntglasfenster in der Kirche war auf Fasern und Fingerabdrücke untersucht worden, man hatte aber nichts gefunden. Diese Verbrecher waren ziemlich ordentlich gewesen.
    Der Fund der Leiche eines der Geiselnehmer unter dem Altar in der Krypta der Bischöfe hatte noch zu einer gewissen Aufregung geführt, erzählte Martelli. Aber mit der Aufregung war es auch schon vorbei, als sie entdeckten, dass Kopf und Hände von den kaltblütigen Partnern abgetrennt worden waren. Damit bestand keine Chance mehr auf eine Identifizierung.
    Sprengstoff war auch nicht gefunden worden. Also war Jacks Drohung, die Kirche in die Luft zu jagen, wahrscheinlich nur eine Täuschung gewesen. Wieder ein Punkt für ihn.
    An meinem Rechner klebte ein Haftzettel mit der Nachricht, ich solle Lonnie Jacob anrufen, den Spurenermittler des NYPD, der das von der Limousine demolierte Autohaus untersuchte. Gegen Mittag griff ich zum Telefon und wählte die Nummer des Fingerabdrucklabors in der Police Plaza.
    »Mike«, grüßte mich Lonnie. »Ich wollte Sie gerade anrufen. Ich hab’s geschafft.«
    »Was geschafft?«, fragte ich.
    »Es war nicht leicht, aber ich konnte die Hände unseres Unbekannten mit Natriumhydroxid austrocknen und die oberste Schicht der abgeschabten Haut entfernen. Die zweite Hautschicht ist schwerer zu identifizieren, weil es so etwas wie eine Dopplung der Rillen gibt, doch zumindest haben wir was. Ich habe schon mit meinem Kontakt vom FBI gesprochen. Soll ich mich an Washington wenden, um nach Querverweisen suchen zu lassen?«

    Damit war ich einverstanden und bat ihn, mich mit den Ergebnissen zurückzurufen. Diese Verbrecher hatten auf höchst pingelige Weise ihre Spuren verwischt - was nur heißen konnte, sie versuchten um jeden Preis, etwas zu verbergen.

105
    Am nächsten Tag erfuhren wir, dass der Polizeipräsident, nachdem er von unseren mageren Ermittlungsergebnissen in der St. Patrick’s Cathedral gehört hatte, schlicht erwidert hatte: »Dann fangt doch noch mal von vorne an. Aber macht’s diesmal gründlicher.«
    Zunächst gingen die Jungs von der Spezialeinheit noch einmal in die Kathedrale und taten genau das, was sie bereits getan hatten, um Spuren sicherzustellen. Sie suchten sogar alles noch einmal nach versteckten Bomben und gefährlichen Materialien ab.
    Anschließend durchkämmten die Detectives

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