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Totgelebt (German Edition)

Totgelebt (German Edition)

Titel: Totgelebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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mit sich aus dem Zimmer, zurück in die Küche. Ihre Mutter stand auf und umarmte Paula wieder. Doch auch das konnte Paul a nur registrieren, sie konnte nicht reagieren. Ihre Schwester hatte sich bisher nicht von ihrem Platz wegbewegt, sie starrte ebenfalls ge dankenverloren auf die Tischkan te. Nach einiger Zeit führte Anne Paula aus der Wohnung und fuhr sie nach Hause. Sie versuchte immer wieder vergeblich Paula anzusprechen, mit ihr zu reden.
    Zu Hause half Anne Paula beim A usziehen, wusch ihr das Gesicht und legte sie ins Bett. Sie legte ihr eine Wärmflasche dazu und brachte ihr einen Tee ans Bett. „Versuch zu schlafen.“, flüsterte sie ihr ins Ohr. „Ich erledige noch ein paar Anrufe, dann komme ich auch. Ich werde Max anrufen und ihm sagen, was passiert ist und das s du morgen nicht zur Arbeit kommst. Ich komme gleich wieder und halte dich.“ Sie küsste Paula leicht auf die Wange und schloss leise die Schlafzimmertüre hinter sich. Als sie wiederkam lag Paula immer n och regungslos in ihrem Bett, sie hatte den Tee nicht angerührt und die Wärmeflasche ignoriert. Anne legte sich zu ihr, nahm sie von hinten sanft in den Arm, hielt sie ganz fest und flüsterte „Paula, du musst darüber reden und du darfst r uhig weinen. Es ist etwas ganz S chreckliches passiert, du musst darüber reden. Sag mir, was du denkst und fühlst, ja? Lass mich nicht so außen vor.“ Sie küsste ihren Nacken.
    Paula schloss die Augen und konnte kein Wort sagen. Sie war sogar zu erschöpft, ihren Mund zu öffnen, geschweige denn ein Wort zu sagen oder sich umzudrehen. So hielt Anne sie die ganze Nacht schweigend bis zum Morgen im Arm. Nun hörte sie leise Annes ernste Stimme durch die geschlossene Tür. Sie telefonierte. Paula starrte wieder auf den Wecker, ohne ihn wahrzunehmen, verfolgte nur, wie sich die einzelnen digitalen Striche veränderten.
     

34. Kapitel
     
    Max schlug die Augen auf und schreckte hoch, etwas hatte i hn geweckt. Ein Wecker oder ein Klingeln? Benommen blieb er einige Sekunden sitzen, ihm war schwindelig. Dann sah er an sich herunter und stellte fest, dass er offenbar so betrunken gewesen war, dass er nackt auf der Couch im Wohnzimmer eingeschlafen war. Und auch noch mit der Wein flasche im Arm. Irritiert stellte er die Flasche neben sich auf den Boden. Langsam erhob er sich von der Couch, schüttelte leicht seine n Kopf. „Okay, der Kater ist erträglich“, stellte er fest. Nach einer ausgiebigen Dusche, intensivem Zähneputzen und zwei Aspirin fühlte er sich wie neugeboren. Leise pfiff er die Melodie des Liedes, das g e rade im Radio lief. Dann holte er schnell die Tageszeitung, machte sich einen starken Kaffee und zwei Toasts dazu und blätterte die ersten Seiten der Zeitung durch. Plötzlich klingelte sein Handy. „Wo steckst du die ganze Zeit?“, fragte ihn ein genervter Kollege aus der IT ohne eine Begrüßung. „Ich habe heute Nacht schon mehrmals angerufen. Wann kannst du hier sein, es gibt Neuigkeiten“. Als Max auflegte, sah er drei unbeantwortete Anrufe. „Egal“, sagte er sich. Schnell zog er eine Jacke über, packte seine Sachen und machte sich auf den Weg in Präsidium. Im Auto hörte er sei ne Mailbox ab. Erster Anruf 22.56 Uhr, Anruf von der IT, sie hatten den Verdacht, dass der Selbst- MÖRDER im Forum aufgetaucht war, er solle schnell zum Präsidium kommen. Max saß wie elektrisiert im Auto, war plötzlich hellwach und gab Gas. „Jawohl“, schrie er laut auf, „das ist es.“ Den zweiten Anruf hatte er kurz e Zeit später um 23.07 Uhr erhalten. Er hörte plötzlich Annes Stimme. Anne? Er horchte angespannt in den Hörer hinein, blieb abrupt stehen, fuhr rechts ran und ließ sich die Nachricht ein zweites Mal vorspielen. Verwirrt schaute er durch die Frontscheibe seines Autos auf die Straße. Verfolgte mit seinem Blick ein kleines Kind, das den Fahrradweg entlang fuhr. Das konnte nicht sein. Paula. Das durfte einfach nicht wahr sein. Den letzten Anruf auf seiner Mailbox hörte Max gar nicht mehr ab, stattdessen wendete er so schnell wie möglich sein Auto.
     

3 5 . Kapitel
     
    Noch vier Tage. Vier Tage. Und vier Nächte durchstehen. Was waren schon vier Tage gegenüber drei Jahren. Liliane war plötzlich unglaublich erlei ch tert, sie hatte das Gefühl zu schweben. Eine ganz große Last war von ihren Schultern genommen worden. Jetzt konnte er ihr fast nichts mehr tu n. Eine einzige Nachtschicht la g noch dazwischen, also würde er es höchsten s noch einmal mit ihr

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