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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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soll.“
    „Ich auch“, sagte Kilian leise, denn ohne eine Antwort auf diese Frage, würde er für den Rest seines Lebens darüber nachdenken, was schief gelaufen war. Trotz Dale. Trotz seiner Familie. Trotz jener Menschen, die ihm mehrfach gesagt hatten, dass er rein gar nichts dafür konnte.
    „Sag' mal“, fing Niko an und musterte ihn über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg. „Ist Alex der Grund, warum du Dale noch nicht gesagt hast, dass du ihn liebst?“
    „Hey, mach' mal halblang“, wehrte Kilian ab, kam aber nicht weit.
    „Ich habe Augen im Kopf, Kilian. Ich kenne dein Liebesleben. Eine Weile war ich schließlich Teil davon.“ Kilian verschluckte sich an seinem Kaffee und Niko lachte. „Ich meine, im Bezug auf Alex. Oder glaubst du, ich wäre taub gewesen, wenn ihr zwei in seinem Zimmer zu Gange wart?“
    Kilian wurde knallrot. „Ähm...“
    Niko winkte ab. „Lassen wir das besser. Ich will damit eigentlich nur sagen, dass du bei Dale anders bist als bei deinen bisherigen Affären, und wir wissen beide, wie groß die Zahl derer ist, die in deinem Bett lagen oder du in ihrem.“
    „Niko...“
    „Mich stört das nicht, es ist nicht mein Leben. Außerdem lebe ich auch nicht gerade wie ein Eunuch, das weißt du.“ Niko ließ seinen Blick durch die Starbucksfiliale wandern. „Ich hatte zwar gehofft, dass das zwischen Alex und dir noch etwas wird, aber das hat mein lieber Bruder ja versaut. Dale allerdings wird es nicht versauen, denke ich. Der Cop ist kein Typ für eine Affäre und das weißt du. Also? Wie stehst du dazu?“
    Tja, das war die Frage des Jahrhunderts. Wie stand er dazu, dass Dale Howard plötzlich einen großen Teil seiner täglichen Gedanken einnahm? Kilian dachte an den Überfall zurück. Daran, wie Dale bei Luigi darauf reagiert hatte, dass er verletzt worden war. Wie er sich danach tagelang um ihn gekümmert hatte. Wie Dale sich einfach so nebenbei in seine Familie eingefügt hatte. Seine Väter mochten Dale und er selbst, tja, vielleicht war es ganz gut, wenn er sich bei nächster Gelegenheit mal vor den Spiegel stellte, um das große Wort mit 'L' ein wenig zu üben. Einfach, um herauszufinden, wie es sich anfühlte, wenn er es aussprach.
    „Dale ist kein normaler Cop“, wich Kilian einer ehrlichen Antwort aus, was von Niko mit einem Nicken kommentiert wurde.
    „Dachte ich mir schon bei den Klamotten die er trug, als dieser Überfall war. Spezialeinheit?“
    „Hm“, machte Kilian zustimmend und seufzte, als Niko ihn fragend ansah. „Es macht mich höllisch nervös. Dieser Job, meine ich. Kann er nicht Bäcker oder Tierpfleger sein? Wieso unbedingt ein Cop?“
    Niko zuckte die Schultern. „Freunde kann man sich aussuchen. Wenn du damit nicht klarkommst, solltest du es vielleicht lassen.“
    „Und dir den Weg freimachen, oder wie?“, fragte er giftig und sah Niko entsetzt an, als der ihm einen verblüfften Blick zuwarf. „Tut mir leid, so war das nicht gemeint.“
    „Meine Fresse“, sagte Niko und fing an zu grinsen. „Du bist ja so was von eifersüchtig. Ich glaub's nicht. Du warst nie eifersüchtig bisher. Bei keiner deiner Affären.“
    „Na und?“, fragte er maulig und Niko sah ihn amüsiert an. Es war Zeit, das Thema zu wechseln, entschied Kilian. „Hat er sich in der letzten Zeit mal bei dir gemeldet?“
    Das Lachen verschwand aus Nikos Gesicht. „Nein.“
    Nein, mehr nicht. Das Wort sprach Bände. Es war, als hätte jemand die Scheuklappen vor Kilians Augen entfernt. „Du bist stinksauer auf Alex, oder?“
    Niko schnaubte. „Worauf du wetten kannst. Aber das kläre ich mit meinem Bruder allein.“
    „Es tut mir leid“, murmelte Kilian, weil er nicht wusste, was er sonst sagen sollte. Alex hatte mit seinem Weggang eine ganze Menge offener Fragen zurückgelassen, und das nicht nur bei ihm.
    „Weswegen? Du kannst nichts dafür, dass er verduftet ist.“
    „Na ja, wegen Mikael und...“ Kilian brach ab, als Niko ihn wütend ansah. „Ich bin ja schon still.“
    „Ist auch besser so“, grollte Niko und zückte seine Kreditkarte. „Und jetzt lass uns los. Sonst komme ich zu spät und Mik kann mich deswegen anmeckern. Ich bezahle.“
    Kilian grinste und stand auf. „Als ob er das je tun würde. Wieso bezahlst du eigentlich?“
    „Weil ich will und jetzt Klappe halten.“
    „Ja ja ja“, stöhnte Kilian und lachte, als Niko ihm dafür tadelnd gegen die Schulter boxte.

    „Geht es dir gut?“
    Kilian nickte und ließ sich von David und Adrian umarmen,

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