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Troubles (German Edition)

Troubles (German Edition)

Titel: Troubles (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Gordon Farrell
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ernstnehmen. Sie ist aufbrausend. Sie ist immer so angespannt, müssen Sie wissen, Major, aber sie meint es nicht böse … Na, es bereinigt die Atmosphäre … ihre Musik wühlt sie auf, müssen Sie wissen, das ist jedes Mal so …«
    Der Major nickte kurz, machte aber keine Anstalten stehenzubleiben und darauf einzugehen. Mr. Devlin kehrte zurück in die Schatten des Flurs, aus denen er gekommen war, und murmelte noch, der Major solle doch häufiger vorbeikommen, er sei jederzeit willkommen unter ihrem … Unter ihrem was? Der Major wartete das Ende des Satzes nicht ab. »Dach«, nahm er an.
    »Was um alles in der Welt schleppen Sie denn da mit sich herum, Brendan? Sind Sie unterwegs zu einem Krankenbesuch?«
    »Die sind für Sie.«
    »Für
mich
?« Sarah lachte. »Was sind Sie doch für ein Einfaltspinsel! Was zum Teufel soll ich damit anfangen? Aber na gut … geben Sie schon her. Sehr nett von Ihnen. In Wirklichkeit sind Sie ein schrecklich netter Mensch, das sehe ich sofort. Mit Ihren Blumen und Pralinen erinnern Sie mich an Mulcahy.«
    »Oh? Den ländlichen Verehrer?«, fragte der Major pikiert.
    »Jetzt habe ich Sie gekränkt, Brendan. Ganz wie in alten Zeiten.«
    Auf der Fahrt durch die stillen Straßen von Kilnalough betrachtete der Major mit triefenden Augen, roter Nase, den Mund offen wie ein Fisch, finster die friedlichen Läden und Häuser, aus deren Kaminen hie und da schon der Rauch von Torffeuern aufstieg, und fragte sich, ob es in diesen Straßen wohl eines Tages auch Unruhen geben würde.
    Am Ortsrand von Kilnalough warf ein schäbiger alter Mann im Vorbeifahren einen Stein nach ihnen – wenn auch ohne rechte Überzeugung. Er verfehlte sie weit. Der Major tat, als habe er nichts bemerkt.
    Die Zwillinge waren noch nicht wieder auf freiem Fuß. Keine Spur von ihnen im Schreibzimmer, wo ein Feuer im Kamin prasselte und mit grünem Stoff bespannte Kartentische aufgeschlagen waren, jeder mit einem säuberlich aufgeschichteten Stapel Spielkarten, einem Schreibblock zum Notieren der Punkte und einem gespitzten Bleistift darauf.
    »Hören Sie, Ihnen ist doch sicher auch nicht danach, Whist zu spielen?«, fragte der Major, die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, weil er sich mühte, einen weiteren Niesanfall zu unterdrücken. Er hoffte, dass sie ebensowenig Lust darauf hatte wie er.
    »Aber ja doch! Deswegen bin ich hier. Das stinkt ja grässlich nach Katzen hier.«
    Der Major roch nichts, seine Nase war verstopft, aber er hatte schon gesehen, dass ein oder zwei Katzen, wahrscheinlich verscheucht von den Dienstboten, als sie die Kartentische aufgestellt hatten, vorwurfsvoll zu den geschlossenen Terrassentüren hereinblickten.
    »Mit den Katzen muss dringend etwas geschehen. Miss Staveley hat vor Kurzem einen Wurf Katzenbabys in ihrem Strickkorb gefunden. Und nachts liefern sie sich in den Fluren grausige Schlachten. Man kann kaum ein Auge zutun.«
    Bislang war das Whistspiel stets informell gewesen, einfach nur eine Möglichkeit, die endlosen Zeitspannen zu überbrücken, die sich wie Wüsten über die Nachmittage und Abende im Majestic breiteten, Wüsten, durch die die einsame Karawane von alten Damen (gemeinsam mit Mr. Norton und gelegentlich Edward oder dem Major) zog. Aber diesmal war alles anders. Nicht nur dass man echte Kartentische aufgestellt und die Katzen vertrieben hatte, die Damen hatten auch in Erwartung eines gesellschaftlichen Ereignisses ihren Festtagsstaat angelegt und ihre gewagtesten Hüte aufgesetzt. Eine üppige Vielfalt von prächtigem Gefieder wogte neben extravaganten, von Gartenmotiven inspirierten Kreationen aus Seide, Satin, Stroh und Organza. Und von all den prachtvollen Hüten, die der Major triefäugig betrachtete, war, wie nicht anders zu erwarten, keiner erlesener als der Goldfasan, perfekt bis ins kleinste Detail, der auf Miss Staveleys dünnen weißen Löckchen thronte.
    »Wir müssen uns irgendwie aufheitern«, sagte Edward zur Erklärung. »Moral der Truppe und so weiter.«
    Der Major ging nach oben in sein Zimmer, um ein paar frische Taschentücher zu holen, und saß dort eine Zeitlang verdrossen. Als er wieder herunterkam, warteten Mrs. Rice, Miss Porteous und Mr. Norton ungeduldig darauf, dass er sich zu ihnen an den Tisch setzte. Die Karten waren schon gegeben. An den anderen Tischen war das Spiel bereits im Gang.
    Sarah saß am Tisch mit Miss Staveley, mit Edward und mit Mr. Daly, dem Pfarrer. Der Major sollte für den ganzen Nachmittag Partner von Mrs.

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