Übersetzt du noch oder verstehst du schon?
fragen?
Gemeint ist in den meisten Fällen ein „Internet Café“. Einen „coffee“ zum Hineingehen kennt man im Englischen nicht, sondern nur eine „coffee bar“, ein „coffeehouse“ oder eben ein „café“.
Vielleicht haben sich die Initiatoren der zahlreichen „Internet Coffees“ unbewusst an der Marke STARBUCKS orientiert. Dort steht im Logo auch „STARBUCKS COFFEE“, wobei aber offen bleibt, ob damit der Kaffee oder die Lokalität gemeint war. Seit 2011 verzichtet STARBUCKS auf das Wort „coffee“ im Logo, um offen für weitere Produkte zu sein.
Derartige Irrtümer sind dumm, aber nicht tragisch. Noch dümmer wäre nur, seine Lokalität „Coffee Shop“ zu nennen. Dann gäbe es nicht nur Probleme mit Engländern und Amerikanern (die in der deutschen Provinz ja nicht so häufig anzutreffen sind), sondern mit den Niederländern. Denn in Holland bekommt man in einem „Coffee Shop“ in der Regel kein Internet, aber dafür andere bewusstseinserweiternde Stoffe.
Rassismus im MP3-Format
Das zeitweise in Insolvenz geratene Unternehmen TrekStore aus Hessen war sehr groß im Vertrieb von MP3-Playern und USB-Sticks. Nach dem enormen Erfolg des iPod von APPLE legte man eine neue Produktserie auf und nannte sie nach bester Nachahmerstrategie „iBeat“.
Von dieser Produktreihe gab es verschiedene Ausführungen und Farbvarianten. Einer schwarzen Serie gab man dabei den Namen „iBeat blaxx“. Das sorgte insbesondere beim Export in die USA für Furore, denn gesprochen klingt der Name wie die Übersetzung von „ich schlage Schwarze“. Ob das nun der Grund für die vorübergehende Insolvenz der Firma war, ließ sich im Nachhinein nicht mehr rekonstruieren.
Auf jeden Fall änderten die Verantwortlichen nach den ersten unschönen Reaktionen den Namen in BLAX (ohne „iBeat“) um. Inzwischen besteht die Serie nur noch aus „i.Beat swap“, „i.Beat cebrax“, „i.Beat clip“, „i.Beat move“ und „i.Beat run“.
Die diesen Geräten zugrunde liegende MP3-Technologie stammt übrigens ausnahmsweise nicht aus den USA. Das Verfahren zur Kompression von Audiodateien wurde maßgeblich von der deutschen Fraunhofer-Gesellschaft in Deutschland entwickelt. Die Abkürzung MP3 leitet sich von MPEG ab, was wiederum für „Moving Picture Experts Group“ steht und sich auf die Datenkompression von Video- und Audiodatenbezieht. Das „M“ in MP3 hat also eigentlich nichts mit Musik zu tun, wenn auch viele glauben, MP3 stünde für die dritte Generation von „Music Playern“.
Westafrikanische Heißgetränke
Fastfood und auch heiße Getränke zum Mitnehmen werden in Deutschland immer populärer. Häufig liest man dabei vom „Café to go“. „For to go“ ist zwar in Nordamerika eine der möglichen Bezeichnungen dafür, etwas „zum Mitnehmen“ zu bestellen (in den meisten anderen Teilen der englischsprachigen Welt heißt es übrigens „to take way“, „to take-out“ oder „to carry-out“), aber „das Café“ ist in den meisten Fällen eben nicht zum Mitnehmen. Das korrekte Angebot müsste Englisch „Coffee“ heißen, es sei denn, man bietet französischen „Café“ auf Englisch zum Mitnehmen an. – Das würde dann zum westafrikanischen Staat Togo passen, da spricht man nämlich auch Französisch.
Wieso das? In Irland gibt es ein Gastronomie-Unternehmen, das sich „Café Togo“ nennt und, ausgehend von Dublin, inzwischen neun Filialen im Land unterhält. Über seinen Lieferservice kann man übrigens auch Kaffee ordern, also eine Art „Coffee to bring“.
Die Wortmarke „… to go“ hat sich in Deutschland übrigens die Firma FERRERO gesichert und zwar für „Tee und Teezubereitung“. Man darf gespannt sein, was sich daraus entwickeln wird.
Fahr einfach durch
Viele von uns benutzen den Begriff „Drive-in“ in den unterschiedlichsten Schreibweisen für Schnellrestaurants, die einen Autoschalter besitzen. Tatsächlich fährt man aber nicht in diese Restaurants hinein, wie die wörtliche Übersetzung dieses Begriffes vermuten lässt, sondern an einem Schalter vorbei oder durch eine Einfahrt hindurch. Darum heißen vergleichbareRestaurants in den USA auch „Drive Through“ (Fahr durch), in der Abkürzungsmanier der Amerikaner auch häufig als „Drive-Thru“ dargestellt. Wahrscheinlich war es das für deutsche Zungen nicht ganz so einfach zu sprechende englische „th“, was die umfassende Einführung dieses Begriffes in Deutschland verhindert hat. Obwohl es Ausnahmen gibt.
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