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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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Hauptquartier zu bringen.“
         Jim blickte argwöhnisch drein. Offenbar war er nicht überzeugt davon.
         „Ihr habt den Auftrag?“, fragte er skeptisch. „Kein Scheiß?“
         „Kein Scheiß“, versicherte ihm Daniel.
         „Haltet mir gefälligst diesen Köter vom Leib!“, schrie Kyra dazwischen.
         Nowottny umkreiste sie immer noch wild bellend und sprühte dabei eine Menge Sabber durch die Gegend.
         „Hau ab!“, rief Kyra und erwischte den Hund dieses Mal an der Flanke.
         Er jaulte auf, fuhr aber unbeirrt mit seinem Konzert fort.
         „Nowottny,  AUS !“, rief Jim laut.
         Der Hund knurrte ein letztes Mal, trottete dann schwanzwedelnd zurück auf die Veranda und ließ sich von Seth die Ohren kraulen. Kyra guckte wütend drein.
         „Der spinnt wohl!“, schrie sie zornig und ihr Gesicht lief scharlachrot an. „Verpasst ihm gefälligst einen Maulkorb!“
         „Ist nicht seine Schuld“, meinte Jim achselzuckend. „Er spürt, dass du kein Mensch bist. Das ist
    alles.“
         „Ist mir  egal “, fauchte Kyra säuerlich. „Langsam reicht's mir, ich hab doch gar nichts getan!“
         Nowottny blickte sie unschuldig zwischen Seth's Knie hindurch an. Kyra hätte am liebsten Hot Dogs aus ihm gemacht.
     
         Jim hatte ihnen heißen Tee und ein paar steinalte Kekse angeboten, die Seth und Daniel gierig verschlangen. Kyra sah mit wehmütigem Blick zu. Sie saßen in knarzenden Stühlen um einen runden, fleckigen Tisch, der in der Mitte des kleinen Raumes stand. Das Innenleben der Hütte machte einen tristen, zerfallenen Eindruck und Jim hatte sich offensichtlich die ganzen letzten Jahre geweigert, die Fenster zu putzen oder sonst irgendwie sauber zu machen oder aufzuräumen. Überall stand unnützer Plunder in den Ecken, von abgebrochenen Wagenrädern bis hin zu Kübeln voller getrockneter Kräuter und einer ansehnlichen Sammlung von schlammigen Stiefeln. Einige Regale zogen sich an den Wänden entlang und beherbergten Dinge wie ausgefranste Bücher, kleine Figuren von irgendwelchen abstrusen Monstern und einen Stapel rostiger, alter Kupfermesser. Im ganzen Zimmer roch es nach ranziger Kleidung, nassem Hund und Whiskey, doch Kyra war sich nicht sicher, ob auch Seth und Daniel den Geruch wahrnehmen konnten.
         Nowottny saß in seinem Weidenkorb und starrte Kyra unentwegt mit großen, braunen Augen an. Sie ließ ihre Zähne blitzen und der Hund knurrte leise vor sich hin.
         „Dann erzählt mal“, sagte Jim, der sich in einer Ecke herumtrieb und in den Regalen kramte. „Habt ihr den Wendigo erledigt?“
         „Schon“, meinte Daniel steif. „Aber warum hast du dich nicht darum gekümmert? Du wusstest, dass er dort draußen ist und Menschen abschlachtet.“
         „Ist nicht mein Problem“, antwortete Jim. „Ich bin raus aus der Sache. Und ich bin verdammt froh darum. Der Orden soll sich um diese Biester kümmern. Ich bin im Ruhestand, schon vergessen?“
         „Aber du hättest es mit Leichtigkeit geschafft. Es ist unsere Pflicht.“
         „Es ist eure Pflicht, nicht meine. Ich hab die Nase voll von der Monsterjagd. Ich will nur noch meine Ruhe.“
         Jim nahm ein Marmeladenglas von einem der Regale. Darin wabbelte eine widerliche geleeartige Masse herum.
         „Fischöl“, sagte er bräsig. „Ich koch es euch auf, in Ordnung?“
         Daniel machte eine ungeduldige Handbewegung und Jim füllte den Tran in einen Topf, den er dann auf den Herd stellte. Kyra wurde vom Ölgeruch speiübel.
         „Was ist eigentlich genau in Phoenix passiert?“, fragte Jim, während er in dem Topf herumrührte. „Ich hab gehört, das ganze Gebäude soll abgebrannt sein. Wart ihr dabei?“
         Daniel schien mit sich zu kämpfen, denn er hatte die Lippen fest zusammengepresst und umklammerte mit hartem Griff seine Teetasse.
         „Wir sind kurz davor aufgebrochen. Um ehrlich zu sein haben wir keine Ahnung, was dort passiert ist. Aber es muss ein Vampir gewesen sein. Alle sind zu Asche zerfallen. So ein Feuer kann man nicht einfach mit einem Streichholz legen.“
         „Das ist wahr“, murmelte Jim.
         Seine Augen blitzten gefährlich zu Kyra hinüber. Diese fing seinen Blick auf und verschränkte die Arme.
         „Ich war das nicht“, sagte sie.
         „Hab ich auch nicht behauptet“, verteidigte sich

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