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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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abgesperrt und den Schlüssel innen stecken lassen. Doch sie wussten, wenn auch nur einer in die Kammer hinein wollte, dann würden sie sofort auffliegen. Immer wieder dachte Seth, dass dieser Plan wohl das Blödeste war, was er je gemacht hatte und obendrein war es noch wahnsinnig riskant. Doch ihre Sorgen blieben unbegründet. Niemandem schien aufzufallen, dass ein Mann vom Personal fehlte und sich nicht einmal abgemeldet hatte. Fast drei Stunden verbrachten sie in der engen, muffig riechenden Besenkammer, eingepfercht zwischen Eimern, Wischmobs und Regalen voller scharf riechenden Putzmittel, als sie hörten, wie die Stimmen in den Korridoren langsam aber sicher erstarben. Als sie gut eine halbe Stunde lang keine Schritte mehr vernommen hatten, wagten sie es, die Türe aufzuschließen und vorsichtig auf die Gänge zu spähen.
         „Siehst du jemanden?“, flüsterte Daniel.
         „Nein. Aber wir müssen auf die Kameras aufpassen. Sie schwenken, also müssen wir abwarten, bis wir im toten Winkel sind, so dass uns niemand sehen kann.“
         Seth schulterte den Rucksack und zusammen mit Daniel fixierte er die sich langsam hin und her bewegende Kamera an der Decke. Als diese sich von ihnen wegdrehte, schlüpften sie leise aus dem Besenschrank Richtung Büro. Da sie fast den halben Tag im Museum verbracht und dieses ausgekundschaftet hatten, wussten sie genau, dass es zehn Wachen gab, die sich alle in einem kleinen Raum aufhielten, von wo aus sie die Korridore mittels Bildschirmen im Auge behalten konnten. Alle zwei Stunden patrouillierten sieben von ihnen durch die Gänge, um nach dem Rechten zu sehen.
         Sie versteckten sich hinter der Ecke zu Abteilung Acht, warteten bis die Kamera sie nicht mehr erfassen konnte und huschten dann leise und so schnell sie konnten weiter. Der Weg zum Überwachungsraum erschien ihnen wie ein Minenfeld. Ständig mussten sie sich hinter Ausstellungsstücken, Regalen und Ecken verstecken, damit sie nicht ins Blickfeld der Kameras gelangten, mussten darauf achten, keinen Lärm zu verursachen und nicht zu nahe an die ausgestellten Exponate zu kommen, um versehentlich Alarm auszulösen. Dass Daniel die Codekarte des Hausmeisters geklaut hatte, erwies sich in Abteilung Vier als äußerst nützlich, denn durch die Türe zur Eingangshalle ging es nur mittels eines Kartenscanners.
         Von der Eingangshalle führte ein kleiner Korridor nach links, um den Garten herum und schließlich zum Büro. Es dauerte fast eine dreiviertel Stunde von der Besenkammer bis zum Überwachungsraum und als sie ihn endlich erreichten, waren beide verschwitzt und atemlos vom Rennen und ihre Herzen pochten so schnell, als würden sie jeden Moment platzen.
         „So etwas mach ich nie wieder!“, flüsterte Seth verärgert. „Bin ich FBI-Agent, oder was?“
         „Halt die Klappe!“, raunzte Daniel und drückte sich an die Wand neben der Türe zum Überwachungsraum. „Oder willst du, dass sie uns hören?“
         Er holte eine Pistole aus der Gürteltasche und zog den Kolben nach hinten. Die Ladung enthielt ein einfaches, aber sehr wirksames Narkosemittel für Tiere, schließlich war es nicht ihre Absicht, Unschuldige zu töten oder zu verletzen. Von drinnen konnten sie gedämpfte Stimmen und leises Lachen hören.
         „Auf drei“, flüsterte er leise, während auch Seth eine Betäubungspistole aus dem Rucksack kramte und einen Schalldämpfer aufschraubte. „Saubere Schüsse, verstanden? Wir dürfen keine Munition verschwenden! Versuch, die Wachen an den Bildschirmen zuerst zu treffen, damit sie den Alarmknopf nicht auslösen können.“
         Seth nickte angespannt. Daniel hielt drei Finger in die Höhe, zog im Sekundentakt einen zurück und auf drei stürmten sie den Überwachungsraum. Daniel verlor keine Zeit. Mit nur einem Blick erfasste er alle Anwesenden im Raum, feuerte vier gezielte Schüsse ab und traf sofort die Wachen an den Computern, die kurz verdutzt aussahen und dann krachend von ihren Stühlen flogen. Die Wächter waren so überrascht, dass sie eine Weile brauchten um zu begreifen, was hier vor sich ging. In diesen wenigen Sekunden hatte Seth drei weitere von ihnen ausgeknockt. Dann kam endlich Leben in die Wachen. Sie zogen ihre Knüppel und droschen auf Daniel und Seth ein. Einer von ihnen hechtete zu den Computern und versuchte, den Alarmknopf zu erreichen, doch Seth warf sich ihm in den Weg, erwischte ihn auf Hüfthöhe und

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