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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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wurde gedämpfter. Anscheinend fürchtete er sich.
    „Du bist doch Hellseher. Schau für uns in die Zukunft“, bat Vinc.
    Alwis lächelte wieder: „Was gibst du mir dafür?“
    Vinc holte die Lebensuhr aus der Hosentasche, er hoffte, sie loszuwerden. Doch Alwis machte eine
    abwehrende Geste und rief erregt: „Weg mit diesem Ding. Es ist verflucht. Es ist die Todesuhr. Ihr Besitzer bringt demjenigen den Tod, dessen Name aufleuchten wird.“
    „Wirf sie weg!“, rief Tom erregt.
    Doch Alwin schüttelte den Kopf: „Das kann er nicht. Wer ihm die Uhr gab, war böse und verflucht. Nur einer kann den Fluch nehmen und das ist Äon.“
    Wieder brachte jemand den Herrn der Zeit ins Spiel. Doch beide erwähnten nicht, dass sie ihn kannten. Sie wussten immer noch nicht, was sie von Alwis halten sollten.
    „Ich sage euch umsonst die Zukunft voraus. Ihr werdet in große Gefahr geraten. Ihr werdet schwere Kämpfe zu bestehen haben und ihr werdet nicht mehr gemeinsam zurückkehren. Und nun lebt wohl.“ Er warf die Tasche zu Vinc: „Nimm sie. Da ist was drin. Vielleicht wird es dir einmal nützlich sein. Es ist von deiner Heimat. Gebrauche es selten und gehe sorgfältig damit um.“
    So rasch, wie er gekommen war, verschwand er auch wieder.
    Sie schauten, wo er geblieben sein könnte, aber in die falsche Richtung, sonst hätten sie den aufkommenden Nebel bemerkt.
    Sie bemerkten auch nicht, dass sich, kaum erkennbar, ein Haus formte.
    Zufällig schaute Tom in diese Richtung. Vor Schreck des Sprechens unfähig, stieß er Vinc in die Seite und deutete auf die kommende Gefahr. Vinc begriff sofort, was da auf sie zukam. Ihm war aber zugleich bewusst, wenn er den Worten Alwis glauben konnte, es für Tom eine große Notlage darstellte, denn bei jeder Gefahr bei der Vinc mit Bekannten oder seinen Freunden umgeben war, könnte laut Alwis, einer davon sein Leben einbüßen. Dieser Satz: Ihr werdet nicht mehr gemeinsam zurückkehren, hat sich in sein Gedächtnis eingeprägt und würde ihn wie eine innere Geisel gefangen halten. Bei jeder Aktion könnte einer oder sogar Vanessa in höchster Gefahr schweben, selbst wenn es eine rettende war. Könnte nicht auch seine eigene Rückkehr damit gemeint sein?
    Noch befand sich der Dunst im Aufbau. Doch diesmal langsamer als der, der sich vor kurzem gebildet hatte und wahrscheinlich Vanessas und Zublas Verschwinden verursachte.
    „Zurück in den Keller!“, schrie Vinc und zerrte Tom am Arm.
    Als sie sich mit Alwis angespannt unterhielten, nahmen sie nicht wahr, dass sie sich weiter von dem Eingang entfernt hatten.
    Bei Vinc kam der Verdacht auf, dass er sie vielleicht extra weiter lockte. Schließlich war Alwis Hellseher und könnte dies vorhergesehen haben oder aber er war einer von den bösen Mächten und holte sie in diese Falle. Vielleicht wollte er sie extra ablenken, damit sich der Dunst aufbauen konnte, denn ihre Blickrichtung war der Gefahr abgewendet gewesen.
    Allmählich umhüllte sie der Nebel.
    Aber wo war der Abstieg? Sie sahen ihn nicht mehr. Schon erblickten sie das Gehöft deutlicher. Es war, als würde dieses Anwesen auf sie zu schweben.
    Vinc hielt Toms Arm, damit sie nicht getrennt würden. Er merkte am Vibrieren seine Erregtheit. Auch er selbst hatte Angst, doch mehr um Tom als um sich.
    Wo war der Kellereingang?
    Vinc sah das rötliche Licht im Fenster flackern.
    Würde er auch auf die Insel des Grauens geholt oder nur Tom? War er verdammt, weitere Opfer zu suchen? Er, der Auserwählte?
    Tom löste sich aus Vinc Griff und zog ihn nun am Arm, er rief gleichzeitig: „Hier ist der Eingang!“ Er zog so stark, dass sie beinahe die Stiege hinuntergefallen wären.
    Vinc schloss geistesgegenwärtig über sich die Luke. Trotz dieser fast unbewussten Aktion stellte er sich dabei die Fragen: Wird das Haus genau über dem Kellereingang niedergehen? Wie lange wird es dort bleiben?
    Unten war es finster. Es war kein Wunder, hatte doch Vinc durch das Schließen der Öffnung die einzige Lichtquelle ausgesperrt. Er wunderte sich wieder, nachdem er daran dachte, denn er glaubte, dieser Nebel würde sich nur des Nachts bilden, doch es war taghell.
    „Hol das Buch heraus“, sagte er zu Tom. Sie hatten sich geeinigt, die Umhängetasche abwechselnd zu tragen.
    Tom holte den kostbaren Wälzer hervor. Er hatte jedoch seine Leuchtkraft verloren.
    „Schöne Bescherung“, meinte er. „Nun muss es unbedingt geladen werden.“
    „Schau doch mal nach, was sich noch in der Tasche befindet. Wir

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