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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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unterbrach ihn Wimsey.
    «Waren es denn mehrere?»
    «Er und sein großer, starker Freund», erklärte Warren unglücklich.
    «Sie haben Mr. Harwell nicht gesagt, was vor sich ging?» wollte Charles wissen.
    «Ich hatte Angst, er würde mir kein Geld mehr geben, wenn er es wüßte. Er wäre bestimmt zur Polizei gegangen.»
    «Und sie haben Ihnen schlimme Konsequenzen angedroht, wenn jemand die Polizei einschalten würde», seufzte Charles. «Wußte denn Ihre Tochter Bescheid?»
    «Nein!» rief Warren aus. «Wie hätte ich sie damit belasten können? Sie dachte doch, sie sei dem Schicksal entkommen und würde mit ihrem Retter von nun an sorgenfrei in Wohlstand leben. Es war ihr verhaßt, einen Zuchthäusler zum Vater zu haben, auch wenn sie immer zu mir gehalten hat. Wie hätte ich ihr erzählen können, wie weit die Folgen meiner Sünden reichten?»
    «Schon gut, Sir. Das heißt, außer Ihnen wußte niemand davon?»
    «Niemand. Und das Furchtbare ist, letztes Mal, als sie zu mir kamen, konnte ich ihnen kein Geld geben. Ich hatte nichts mehr. Als ich ihn das letzte Mal angebettelt habe, sagte Laurence: ‹Sieh zu, daß es ein bißchen länger reicht, Dad. Ich bin in der nächsten Zeit etwas klamm.› Ich gab es ihnen, und danach war meine Kasse leer. Das hat sie sehr wütend gemacht.»
    «Aha, und als Sie dann von dem Überfall auf Rosamund erfuhren …», sagte Charles.
    «Ja. Da wußte ich, daß sie es gewesen sind.»
    «Wir brauchen ihre Namen», meinte Charles.
    «Aber das ist es ja eben!» rief Warren. «Ich weiß nicht, wie
    sie heißen! Sie nehmen doch nicht an, daß die mir ihre richtigen Namen plus Adresse gegeben haben?»
    «Schon gut, Sir, beruhigen Sie sich», sagte Charles. «Erzählen Sie uns einfach alles, was Sie wissen. Alles, was uns in irgendeiner Weise helfen kann, sie zu finden. Haben Sie Drohbriefe erhalten? Und haben Sie die aufgehoben?»
    «Sie sind immer nur persönlich gekommen und haben mit mir geredet», enttäuschte ihn Warren. «Es wurde alles mündlich abgewickelt.»
    «Wer kam denn nun genau?» fragte Peter.
    «Es waren zwei. Ein kleiner, dünner mit einem fiesen Gesicht. Im Gefängnis hieß er nur das Wiesel. Sogar die Wärter haben ihn so genannt. Ich konnte ja nicht ahnen, daß ich eines Tages seinen richtigen Namen wissen müßte. Der zweite war sehr groß und stark.»
    «Fiel da auch ein Spitzname?» fragte Charles.
    «Er hat immer vom Keiler geredet. Das Wiesel hat zu mir gesagt: ‹Komm mit der Kohle rüber, sonst muß Keiler ran.› Mehr weiß ich nicht.»
    «Und sie sind immer zu Ihnen nach Beachington gekommen und haben das Geld selbst abgeholt? Sie haben es nicht vielleicht irgendwohin geschickt?»
    «Nein. Sie sind einfach aufgekreuzt. Ich hatte schon Angst, die Tür überhaupt aufzumachen.»
    «Haben Sie ihnen immer Bargeld gegeben?»
    «Sie wollten nur Bargeld. Alte Scheine.»
    «Können Sie uns sagen, wieviel sie Ihnen insgesamt abgenommen haben?»
    «Einige tausend Pfund», antwortete Mr. Warren unglücklich. Seine Stimme war nur noch ein Flüstern.
    «Sie können uns die beiden bestimmt ganz genau beschreiben», sagte Wimsey. «Hat denn noch jemand außer Ihnen selbst die beiden gesehen?»
    «Ja», sagte Warren, «meine Nachbarin. Sie hat ein-, zweimal eine Bemerkung gemacht, daß meine Freunde aber komisch aussähen. Ich dachte, sie hätte herausgefunden, daß ich ein Zuchthäusler war.»
    «Denken kann sie, was sie will», war Parkers ruppiger Kommentar. «Entscheidend ist, was sie gesehen hat. Sir, ich muß Sie bitten, mit mir zu Scotland Yard zu kommen, damit wir Ihre Aussage zu Protokoll nehmen können und eine genaue Personenbeschreibung.»
    «Gehen Sie nur», ermutigte ihn Peter. «Sie haben ja gemerkt, daß Inspector Parker ein Gentleman ist, der Ihnen nicht übel will. Danach ist es dann, glaube ich, besser, wenn Sie nicht nach Beachington zurückfahren, und es wäre wohl auch keine gute Idee, zu Harwell in die Wohnung zu gehen, bei dem Kummer, den er jetzt hat.»
    «Den habe ich auch, Lord Peter, den Kummer habe ich auch.»
    «Aber sicher, das ist nur verständlich. Ich wollte Ihnen vorschlagen, daß ich mich darum kümmere, eine Unterkunft für Sie zu besorgen, wo sie bequem und in Sicherheit abwarten können, bis alles geklärt ist und wir Ihre gefährlichen Freunde hinter Schloß und Riegel haben. Was halten Sie davon? Würden Sie das mir überlassen? Der Chief Inspector wird Sie mit einem Taxi hierher zurückschicken, wenn Sie im Yard fertig sind.»
    Mr.

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