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Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Beckz
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ent­deck­te ein Trüm­mer­feld. Kein ein­zi­ger Zahn voll­stän­dig! Sie ähnel­ten eher den Rui­nen ei­ner al­ten Burg, um die sich nie­mand mehr küm­mer­te. Seit Mo­na­ten hat­te ich mir nicht die Zäh­ne ge­putzt und ich stank wahr­schein­lich aus dem Mund, wie eine furcht­ba­re Kloa­ke. Warum ich sie mir nicht mehr put­ze? Weil es mir egal war!
    Ob­wohl ich kein Zahn­arzt war, er­kann­te ich ohne Pro­ble­me den Ka­ri­es­be­fall. Mein Zahn­schmelz zer­fres­sen von Phos­phor und Am­mo­ni­ak. Kein Spei­chel floss und über­all im Über­gang von Zahn zu Zahn­fleisch ent­deck­te ich schwar­ze oder brau­ne Rän­der. Man­che Ge­bil­de konn­te man nur noch als dun­kel­brau­ne Zahn­res­te be­zeich­nen, die we­ni­ger als einen Mil­li­me­ter aus dem Fleisch rag­ten. Der An­blick war ekel­haft, wi­der­lich und wären es nicht mei­ne Zäh­ne ge­we­sen, hät­te ich mich mit ziem­li­cher Si­cher­heit über­ge­ben müs­sen.
    Mei­ne Haa­re wa­ren strup­pig, zer­zaust und schup­pig. Völ­lig un­ge­pflegt und ohne je­den Glanz. Das Fell ei­nes ver­wahr­los­ten Hun­des konn­te kaum schlim­mer aus­se­hen. Pickel und Pus­teln über­wu­cher­ten mei­ne Haut. Auf der Stirn zier­te mich eine häss­li­che Beu­le und über­all sah ich klei­ne, of­fe­ne Ge­schwü­re, die ich im­mer wie­der auf­krat­ze. Ich konn­te nicht da­mit auf­hören und in­zwi­schen hat­te ich mehr Kratz­spu­ren und Ge­schwü­re am Kör­per, als ich zählen konn­te. Kurz ge­sagt, ich sah aus wie ein Zom­bie! Dies ist kei­ne Über­trei­bung! So wie ich jetzt aus­sah, hät­te ich kei­ne Mas­ke ge­braucht, um in ir­gend­ei­nem bil­li­gen B-Mo­vie Zom­bie-Film mit­zu­spie­len. Wenn es nicht zum Heu­len wäre, könn­te es glatt lus­tig sein.
    Ich war ein Wrack. Ab­so­lut fer­tig. Ka­putt!
    Na­tür­lich wuss­te ich, wo­her mein Zu­stand kam, denn ich war ein in­tel­li­gen­tes le­ben­des We­sen, von dem lei­der nicht mehr viel üb­rig ge­blie­ben ist. Ich ging auf die Toi­let­te, die schon lan­ge kei­ne Bril­le mehr be­saß und in­nen kom­plett mit braun-gel­bem Be­lag überzogen war. Es war mir egal. In mei­nem Urin be­fand sich mal wie­der Blut, aber es küm­mer­te mich nicht.
    Ich ver­ließ das Bad und be­trat das Wohn­zim­mer, das zu­gleich auch mein Schlaf­zim­mer war. Ein Schlaf­zim­mer ohne Bett, denn ich näch­tig­te auf der Couch vom Sperr­müll, wenn ich über­haupt mal schlief. Das Zim­mer er­in­ner­te an eine Alt­glas-Sam­mels­tel­le. Über­all stan­den und la­gen Fla­schen. Wod­ka-, Wein- und Schnaps­fla­schen, so­weit das Auge reich­te. Bier­fla­schen sah man al­ler­dings nir­gend­wo, denn das Pfand konn­te ich gut ge­brau­chen und erst ges­tern hat­te ich aber­mals Pul­len ein­ge­tauscht. Ich moch­te kei­nen Wein, aber meist war er bil­li­ger als Bier und hat­te zu­dem einen höhe­ren Al­ko­hol­ge­halt. Au­ßer Fla­schen be­völ­ker­ten lee­re Wein-Te­tra­packs und un­zäh­li­ge Zi­ga­ret­ten­kip­pen in über­quel­len­den Aschen­be­chern mei­ne Woh­nung. Haus­tie­re hat­te ich auch. Ei­ni­ge In­sek­ten fühl­ten sich of­fen­sicht­lich sehr wohl bei mir. Spin­nen und Flie­gen um ge­nau zu sein. Scha­ben hat­te ich zum Glück noch nicht ge­se­hen, aber die ver­mu­te­te ich ja eh un­ter mei­ner Haut, wenn es wie­der juck­te und ich bis zum Irr­sinn krat­zen muss­te.
    In der Ecke stand noch ein Bong und das letzte Tüt­chen Gras, das höchs­tens noch einen Gramm ent­hielt. Mö­bel be­saß ich kei­ne mehr, au­ßer ei­nem al­ten Holz­stuhl, den ich aus ei­ner Knei­pe ge­stoh­len hat­te. Al­les was früher ein­mal hier stand, hat­te ich ver­kauft: den Fern­se­her, den Tisch, das Re­gal, die Plat­ten­samm­lung, die Ste­reo­an­la­ge, ein­fach al­les! Für den Stuhl und das Bett be­kam ich lei­der kei­nen Cent mehr; ich hat­te es ver­sucht.
    Ne­ben dem Tüt­chen Gras lag noch ein an­de­res Tüt­chen, in dem sich eben­falls nur noch Res­te be­fan­den und die­se Res­te sa­hen so harm­los aus. Ein paar klei­ne Kri­stal­le nur, aber die ha­ben mich zum Zom­bie wer­den las­sen. Al­les dreh­te sich aus­schließ­lich um die­ses Zeug. Al­les! Meth-Am­phet­ami­ne oder Cry­stal oder nur Meth. Die schlimms­te Dro­ge, die

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