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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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Stoffhemd herumknöpfte und Haut seines Brustkorbs aufzeigte. Lutek wusste aus Erfahrung, das viele Worte meist unnötig waren und er behielt recht.
Die von Neugier durchtränkten Blicke seines Zellenwartes ließen nicht lange auf sich warten. Ganz abgesehen vom Geräusch, das die Wache von sich gab, da er sich bereits mannstoll auf seinem Schemel vorbeugte. Jener Lumpenhund war durchaus ein Frauenliebhaber aber auch ein den männlichen fleischlichen Gelüsten nicht gänzlich abgeneigter Vogel.  

    * * *  

    »Nicht!«, zischte Celena warnend der Wache zu, die den beiden Frauen unerwartet entgegenstiefelte. Ohne auf ihre Warnung bewusst einzugehen, stieß der in leichter Lederrüstung gerüstete einen gellenden Warnschrei aus. Es war die letzte Tat in seinem Leben. Eine zuvor in Celenas Nähe befindliche Lanze schoss unmittelbar auf ihn zu. Zielgenau bohrte sich die Stahlspitze in den ungeschützten Kopf. Die Kraft, welche die junge Kriegerin in diesen Wurf legte, ließ die Knochen bersten und nagelte den Todgeweihten an die Wand dahinter fest.
Trotz ihres lauten Zechgelages, was sie vermutlich im oberen Gang durchführten, hatten die Wachgenossen den Schrei herausgefiltert. Undiszipliniert und halb angetrunken stolperten die Söldner dem Hilfeschrei entgegen. Es waren solche Art von Männern, die offensichtlich von der Aufgabe als Wache nicht begeistert schienen, doch den Kampf nicht fürchteten. Raufbolde ohne jeglichen Gewissen, wilde Kampfhähne, die nach ihrer Schlacht blutverschmiert ihren Lohn bei Huren ließen oder diesen versoffen.
Überrascht, angesichts der zwei Frauen hielten die Söldner kurz inne, um gleich darauf wild schreiend loszustürmen.
»Wozu zum Berge gehen, wenn dieser bereitwillig auf uns zukommt«, knurrte Celena kampfbereit ihre Schwerter von sich haltend.
Mit atonalem Gebrüll stürzten die Männer in Kampf und Blutrausch fallend, Klingenschwingend auf sie zu. Lediglich ein riesenhafter Kerl in der hintersten Reihe ließ einen schweren Kriegshammer von einer Hand in die andere tanzen. Womöglich mochte er sich nicht entscheiden mit welcher er unter wildem Wirbeln den Todesknüppel aus Stahl auf Schädelknochen niederfahren lassen sollte.
Der Erste war kaum eine Herausforderung. Seinen Streich konnte Celena über eine Klinge hinweggleiten lassen, sodass er durch den Schwung seines eigenen Schlag vornüber stolperte. Celena ließ die Himmelsschneide auf ihn niederfahren. Blut schoss aus der vormaligen Verbindung zwischen Haupt und Hals. Kaum darauf achtend drehte sie sich um die eigene Achse und schlug bereits den Schwertstreich tief angesetzt nach dem zweiten Angreifer. Die scharfe Klinge ihres Schwertes fand ein Ziel aus Muskeln und Knochen. Wie eine Sense trennte sie das Bein des Gegners unterhalb des Knies. Mit verbissenen Blick neigte sich Celena zu dem am Boden fallenden hinab. Ihre Schneide mit flinker Bewegung in der Hand drehend, stieß sie die Spitze des Schwertes in den Körper des Feindes. Es blieb keine Zeit darüber nachzudenken, ob ihr Opfer tatsächlich tot war, denn ein weiterer Söldner hatte sich sie als Gegnerin auserkoren. Sein Schwert streifte schmerzhaft ihren ungeschützten Arm. Aus den Augenwinkeln sah sie Jolana, die sich mit einem anderen Söldner beschäftigte, während sie wutentbrannt den feindlich gesinnten Stahl beiseite schlug. Celena war schnell, viel zu schnell für ihren Gegner. Noch während sie aus ihrer Haltung emporschnellte, bohrte sich die Spitze ihrer Himmelschneide tief in die Brust des Mietlings. Weder Leder noch Eisen noch Knochen hinderte den Sternenstahl daran, sich hindurchzubohren. Ein Blutschwall ergoss sich aus der klaffenden Wunde, als sie das Schwert herausriss. Im gleichen Moment schnellte die zweite Waffe in ihrer Linken heran und vollbrachte den Todesstoß. Aufblickend erfasste sie vor sich den baumhohen Söldner, der endlich seine Wahl getroffen hatte und beide Hände nutzte. Den Streithammer über seinem Haupt schwingend, hatte er den Weg zu ihr gefunden. Der mit all seiner Kraft eingesetzte Hieb zielte auf ihren Oberkörper. Noch während das klotzige tödliche Metall über ihr schwebte, rollte sie sich reaktionsschnell zur Seite weg. Es war knapp. Ein Luftwirbel des niedersausenden Hammers zischte an ihrem Ohr vorbei. Der dröhnende Klang von Stahl auf Stein bezeugte den Aufprall der schweren Waffe dort, wo sie sich eben noch befunden hatte. Behände sprang die Kriegerin aus ihrer hockenden Stellung auf, wirbelte herum und hieb

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