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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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schwarzen Festung fanden.
Mit Lanzen, Schwertern und Äxten bewaffneter Gegnerschaft im Nahkampf fertig zu werden, dies allein hätte schon einige Leute mehr erfordert. Allerdings verursachte die Anwesenheit von Armbrustschützen ein flaues Gefühl in Celenas Magengegend. Würden sie den Saal stürmen, konnten sie genauso gut ohne jedwede Rüstung durch eine Pfeilfalle gehen, um nachhinein zu wissen, wie sich ein Nadelkissen fühlen mochte.
»Ich zähle drei Dutzend von hier aus«, wisperte Celena. »Die beiden Gestalten in der Mitte nicht mitgerechnet.« Sie zeigte mit einem leichten Kopfnicken in besagte Richtung.
Neben dem überdimensionalen Kohlebecken in der Mitte der Halle lieferte sich Jascal ein heftiges Wortgefecht mit einem bärtigen robust aussehenden Mann. Es war nicht Nacud, den sie im ersten Augenblick vermutete. Dieser Mann dort unten hatte nicht dessen dunkelgebräuntes Gesicht. Die Gesichtshaut des Wortgegners war hellhäutig. Er hatte kurzes graues Haar und sein Kinn zierte ein Ziegenbart. Dem Gebaren und seiner Gewandung nach musste es sich um einen Adligen aus hiesiger Gegend handeln, schloss Celena aus ihrer Beobachtung heraus.
»Onkel Schorsch«, flüsterte Jolana, die sich ein Stück an Celena herangeschoben hatte. Dies brachte ihr augenblicklich fragende Blicke von der Kriegerin und Lutek ein. Er hatte zwischenzeitlich die Position gewechselt, um die uneinsehbare Seite der Halle in Augenschein zu nehmen.
»Nochmals acht, die ich von hier aus erkennen kann«, verkündete der Osgosaianer. In seinen Händen verweilte bereits ein Pfeil, den auf die Sehne seines Bogens zu spannen, er jederzeit bereit war. Es war jedoch für den Notfall gedacht. Wie seine Gefährtin wusste auch er, dass ein Ausfall das unweigerliche Ende in einem kalten, irdenen Loch sein würde.
»Der Spitzbärtige ist eurer Onkel?«, hakte Lutek fragend nach.
Jolana nickte. »Er ist der Bruder meiner Mutter und hätte mit Zustimmung des Königs nach mir Anspruch auf das Feudaltum. Doch eure Hüter kamen dem zuvor.«
»Verstehe!«, sagte Celena knapp, während ihr Blick zum wiederholten Male die Halle durchschweifte. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Auf einem kleinen Tisch entdeckte sie das Gefäß mit dem Blut des Derkoys. »Bekehren, indem man sie nicht überzeugte«, murmelte sie.
»Der Plan steht also noch?«, erfragte Lutek daraufhin.
»Was für ein Plan?« Jolana wurde augenblicklich nervöser.
»Wie habt ihr von dem Heilmittel erfahren?« Celena sah Jolana forschend an. Sie hoffte inbrünstig, nicht in diesem Augenblick ihr Blatt zu verspielen.
»Eine osgosainische San-Hüterin, die kurz vor eurem Auftauchen hier ankam, berichtete davon. Die Gerüchte gab es allerdings schon lange zuvor. Auch behauptete sie, ihr seid ein Verräter. Was von Nacud bestätigt wurde. Jascal selbst beeindruckte das wenig. Er verhielt sich ohnehin seit einiger Zeit merkwürdigerweise abwesend und seltsam.«
Argwöhnisch kniff Jolana plötzlich ihre Augen zusammen. Ihr kam ein Verdacht. »Irgendwie … habt ihr vielleicht mit Jascals Verhalten zu tun?«
Celena konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen, zwang sich jedoch sofort zur Ernsthaftigkeit. »Nein, nicht unmittelbar«, gab sie Auskunft. »Allerdings gehört die Hüterin zu uns und die Gerüchte über das Heilmittel sind wahr. Es gibt wirklich eine Heilung. Versteht, wir mussten die Sache in irgendeiner Weise ins Rollen bringen.«
»Heißt das? … Ihr wollt damit nicht etwa sagen, ihr seid …« Begriffsstutzig starrte Jolana auf Celena neben sich. »Wieso spüre ich trotzdem in euch verdorbenes Blut?«
Celena zauderte. Obschon sie nicht mehr verderbt waren, war genau dies ein heikler Punkt, auf den zu reagieren sie sich von Beginn an gefürchtet hatte. Lutek war es, der ihr aus dem Dilemma half.
»Es ist wahr. Wir wurden geheilt. Allerdings nicht von dem Heilmittel selbst. Der göttliche Schöpfer heilte uns. Wir sind seine wahren Kinder und somit auch der Feind der Verdorbenen. Ihr und die Kreaturen der Anderen empfindet uns gegenüber genauso wie untereinander.«
Seine Worte klangen ein wenig überzogen, doch sie waren die Wahrheit. Trotzdem würde Jolana ihm diese nicht abnehmen, das gewahr Celena mit einem kurzen Blick in ihr Gesicht. Es war definitiv an der Zeit, Luteks Worte ein wenig Würze zu verleihen.
»Wunderbar! Das hast du großartig hinbekommen, Lutek. Sie wird uns natürlich sofort Glauben schenken«, zischte Celena daher wütend zu ihm hinüber.
»Was hast du

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