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Vorsaison

Vorsaison

Titel: Vorsaison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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des Mau-Mau sind
gezählt und wenn du dann Arbeit suchst, weißt du ja, wo du mich
findest<<, sagte er dann.
    >>Falsch<<, sagte ich intuitiv,
>>Sie wissen, wo Sie mich finden können!<<
     
    Später erzählte ich Corinna und auch
Paco davon. Zwar fand Paco es gut, wie ich mit Eduardo Senior umgesprungen war,
aber dass er gesagt hatte, die Tage des „Mau-Mau“ seien  gezählt, ließ Paco vor
Wut schäumen. Mittlerweile hatten Paco und ich auch einen Weg gefunden,
miteinander auszukommen. Wir waren immer noch nicht die besten Freunde und
würden es wahrscheinlich auch nie werden, aber wir hatten gelernt, uns
gegenseitig zu respektieren. Ich strafte ihn nicht länger mit Verachtung und er
hatte akzeptiert, dass ich außer Piccolos keinen Alkohol trank. Außerdem war er
immer gleich zur Stelle, wenn ein Gast wirklich einmal zu aufdringlich wurde
und das rechnete ich ihm hoch an. Einmal hatten zwei Gäste nach Feierabend vor
der Bar auf Corinna und mich gewartet, weil sie der Meinung gewesen waren, dass
sie für ihr Geld noch ein bisschen mehr bekommen könnten als small talk an der
Theke, und Paco hatte uns zum Hinterausgang herausgelassen, wo auch sein Auto
parkte und uns dann nach Hause gefahren.
     
    Nach Feierabend ging ich ins
„Hollywood“ und auch wenn ich es nicht zugegeben hätte, so hoffte ich doch,
Maurice dort anzutreffen. Aber er war nicht da und so ging ich schon nach
kurzer Zeit wieder nach Hause und ließ einen völlig perplexen Alonso zurück. Der
Rest der Woche verlief ruhig. Peter verschlief den Tag, stand erst am späten
Nachmittag auf, fuhr zum Supermarkt, um einzukaufen und fing dann an, für
Graham und Pepe zu kochen. Graham verbrachte nach wie vor die meisten Tage bei
Detlef, um für ihn zu kochen und kam dann später am Abend hoch und beendete
seinen Tag oft damit, dass er über Peters Essen meckerte und ihn im Schach
bekriegte — aber um diese Zeit war ich immer schon im „Mau-Mau“. Das Wochenende
kam, doch Maurice blieb verschwunden. Nur Detlef und diesen fürchterlichen Oliver
entdeckte ich im „Hollywood“ und machte einen Bogen um sie beide. Seit ich
wusste, was für einen üblen Scherz sich Detlef mit Babs erlaubt hatte, war er
bei mir unten durch und diesen Oliver hatte ich von Anfang an nicht ausstehen
können.
     
    Montag war mein freier Tag und ich
wusste,  das Treffen zwischen Peter und seinen Geschäftspartnern war für
20.00 Uhr vereinbart worden. Ich wusste allerdings nicht wo und das war
vielleicht auch ganz gut so. Peter hatte deshalb vorgekocht und als er ging sagte
er, dass er aber bestimmt vor 22.00 Uhr wieder zurück wäre — bevor Pepe und
Graham an diesem Abend zum Essen kommen wollten. Es war das letzte Mal, dass
ich Peter lebend gesehen habe.
     
    Pepe hatte meinen Spanischunterricht an
diesem Abend kurzfristig abgesagt, weil er länger arbeiten müsse. Doch Graham
hatte schon durchblicken lassen, dass Pepe nun eine Freundin hätte — jedenfalls
hatte er eine Spanierin kennengelernt. Und so hatte ich mich selbst an diesem
Abend mit Corinna verabredet. Sie holte mich gegen 21.00 Uhr ab und wir gingen
zuerst zum Essen und danach ins „Moby’s“. Am Abend zuvor war Titus alleine im
„Mau-Mau“ gewesen und hatte Corinna, die Geburtstag gehabt hatte, eine kleine
goldene Uhr geschenkt. Außerdem hatte er sie — und auch mich eigentlich für
heute zum Essen eingeladen. Doch Corinna hatte sogleich abgelehnt und gemeint,
das ginge nicht, weil wir schon geplant hätten, nach Barcelona zu fahren — was
natürlich nicht der Wahrheit entsprach. Ich verstand jedoch nicht, warum
Corinna sich nicht einfach mal mit Titus außerhalb der Bar traf. Wie wollte
sie, was sein Angebot anging, eine vernünftige Entscheidung treffen, wenn sie
ihn noch nicht einmal ansatzweise privat kannte? Doch Corinna wollte sich nicht
direkt damit auseinandersetzen, obwohl ich wusste, dass Titus‘ Angebot sie
immer noch beschäftigte! Ich war mir deshalb auch nicht sicher, ob sie es
tatsächlich ausschlagen würde. Die goldene Uhr veränderte zudem etwas und
Corinna fing an, zumindest in Erwägung zu ziehen, einmal mit Titus Essen zu
gehen. Dann schlug sie vor, wir könnten ja an unserem nächsten freien Tag mit
Titus und Adelio zusammen Essen gehen, doch das lehnte wiederum ich rigoros ab.
Corinna verstand nicht warum und reagierte verärgert.
    >>Wenn ich deiner Meinung nach
ruhig mit Titus Essen gehen kann, warum kannst du uns dann nicht mit Adelio
zusammen begleiten?<<
     
    Wir saßen an

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